Ein Kampf um Leben und Tod – Frühere Pädagogin erinnert sich an ihre zehn Jahre andauernde Tortur durch Zwangsernährung im Gefängnis (Fotos) (Teil 2)

Teil 1: http://de.clearharmony.net/articles/a116986-Ein-Kampf-um-Leben-und-Tod-–-Fruhere-Padagogin-erinnert-sich-an-ihre-zehn-Jahre-andauernde-Tortur-durch-Zwangsernahrung-im-Gefangnis-Fotos-Teil-1.html

Dies ist der zweite Teil des persönlichen Berichts von Li Yushu. Er schildert die entsetzlichen Misshandlungen, die ihr im Frauengefängnis in Heilongjiang zugefügt wurden, weil sie Falun Gong praktiziert. Im ersten Teil erzählte Frau Li von ihrem zehn Jahre andauernden Hungerstreik, mit dem sie gegen die Misshandlungen an Falun Gong-Praktizierenden protestierte und wie Zwangsernährung zur körperlichen Folter zweckentfremdet wurde.

Im Folgenden spricht Frau Li über die anderen Foltermethoden, die sie in der Zeit im Gefängnis von 2005 bis zu ihrer Entlassung in Jahr 2014 erlitt.

Kalte und feuchte Folterzellen (Februar 2005)

Im Februar 2005 kam Yan Yuhua, die Leiterin der Abteilung Nr. 9, in meine Zelle und sagte: „Bald beginnt das chinesische Neujahr. Wenn du weiterhin im Hungerstreik bleibst, werden wir dich in die kleinen Zellen stecken. Du hast einen Tag Zeit, darüber nachzudenken.“ Am nächsten Tag ließen sie der Drohung Taten folgen.

Es gab insgesamt fünf von den „kleinen“ Zellen. In jeder waren mehrere Falun Gong-Praktizierende eingesperrt. In den Zellen war es eiskalt und feucht. Heizkörper gab es nur auf den Fluren und von den Decken tropfte Wasser aus den undichten Heizkörpern über uns, sodass der ganze Boden nass war. Selbst die Betten und das Bettzeug waren durchnässt.

Praktizierende aus der dritten Zelle rezitierten für mich Fa-Erklärungen von Meister Li. Da man mich für eine lange Zeit isoliert hatte, war es eine gute Gelegenheit das Fa zu lernen. Die Wärter verlegten mich jedoch in die erste Zelle, von wo ich die Praktizierenden nicht mehr hören konnte. Als ich anfing die Gedichte von Meister Li aus seinem Gedichtband Hong Yin laut zu rezitieren, versuchten mich die Mitgefangenen, die man angewiesen hatte, mich zu überwachen, zu stoppen. Dabei schlossen sie die Tür zu meiner Zelle.

Die Zelle war eine Folterkammer mit Eisenringen am Boden. Man kettete mich mit Händen und Füßen an einem Ring fest, so dass ich vornübergebeugt sitzen musste und mich nicht rühren konnte. In dieser schmerzhaften Position musste ich viele Male lange verweilen und die Minuten verstrichen nur quälend langsam. Selbst nachts machten mich die Wärter nicht los und jeden Morgen prüften sie zunächst, ob ich noch am Leben war.

40 Tage lang folterte man mich in der kleinen Zelle.

Die Wärter benutzten Familienangehörige, um mich unter Druck zu setzen (März 2005)

Am 14. März 2005 brachten mich die Wärter und einige Mitgefangene in ein fast leerstehendes Gebäude. Vier Mitgefangene wurden angewiesen mich zu bewachen. In diesem Gebäude waren auf jeder Etage nur noch wenige Gefangene eingesperrt. Man hatte die Türen und Fenster mit Papier abgedeckt. Niemand durfte dieses Gebäude betreten. Die Gefangenen wurden hier in Isolation gehalten und durften nicht miteinander kommunizieren.

Die Gefängnisverwaltung bestellte meinen älteren Bruder ein. Sie setzten ihn unter Druck. Er sollte eine Verzichtserklärung unterschreiben, mit der das Gefängnis im Falle meines Todes von der Verantwortung freigesprochen wurde. Mein Bruder widersetzte sich. Die Wärter versuchten auch Dokumente und Videos zu fälschen. Falls ich bei der Zwangsernährung getötet würde, könnten sie die gefälschten Materialien dazu verwenden, mir die Schuld zuzuschieben. Ich weigerte mich bei ihren Versuchen, diese Dokumente zu erstellen, mitzumachen.

Ein paar Tage später brachten Gefängnisbeamte meinen Ehemann und meinen Sohn in der Hoffnung zu mir, dass die beiden mir das Praktizieren von Falun Gong ausreden würden. Ich erklärte ihnen, weshalb ich den Hungerstreik fortsetzte. Sie hatten Verständnis und versuchten nicht, mich unter Druck zu setzen oder zum Einlenken zu bewegen. Ich war zutiefst Dankbar für ihr Verständnis.

Die Mitgefangene Shang Xiaomei sagte am 13. April 2005 zu mir: „Du musst mit uns kooperieren. Wenn du bei einer Zwangsernährung stirbst, dann wird das daran liegen, dass du dich weigerst zu kooperieren.“ Selbstverständlich kam ich dieser Forderung nicht nach und schrieb stattdessen eine Notiz die besagte, dass, sofern ich bei der Zwangsernährung sterben würde, es aufgrund ihrer barbarischen Misshandlungen passiert sei.

Weitere Foltermethoden während der Zwangsernährung (2005-2006)

Am 02. Juni 2005 beobachtete der zweite Vorsitzende des Gefängniskrankenhauses, Zhao Huihua, die brutale Folter während man mich zwangsernährte und blieb tatenlos. Wang Xinhua versuchte meine Zunge mit einem Essstäbchen zu durchbohren und drückte dabei derart fest zu, dass das Essstäbchen zerbrach. Dann nahm sie ein scharfes Bruchstück um es in meine Zunge zu bohren. Blut spritzte heraus und lief an mir herunter zu Boden. Wang nahm daraufhin Toilettenpapier um das Blut damit aufzuwischen.

Am nächsten Tag schmerzten meine Zunge und mein Mund stark. Sie fuhren jedoch mit der Zwangsernährung fort. Es war so schmerzhaft, dass ich den fortwährenden Misshandlungen nichts mehr entgegensetzen konnte. Einige Jahre später gab selbst die boshafte Mitgefangene Shang Xiaomei, die an den Misshandlungen beteiligt war, in einem Gespräch darüber zu: „Es war ein Kampf um Leben und Tod!“

In der Tat war es ein Wunder, dass ich derartige Misshandlungen von Mitgefangenen, initiiert durch die Gefängnisbeamten des kommunistischen Regimes, überlebt habe. Es war ein Wunder, vollbracht durch meinen starken Glauben an Falun Gong.

In dieser Zeit hatten die Mitgefangenen die Anzahl der Zwangsernährungen verringert. Jeden zweiten oder dritten Tag verabreichten sie nur etwas flüssige Nahrung. Shang Xiaomei schien sich manchmal Sorgen über mein Überleben zu machen. Sie prüfte meinen Blutdruck, der lediglich bei 50 – 60 mmHg lag.

Selbst einen Bluttest konnten sie nicht durchführen, weil der Blutdruck in meinen Adern zu gering war. Shang sagte zu mir: „Diesmal wirst du es nicht schaffen.“ Da ich nicht genügend flüssige Nahrung bekam, führte Wang Xinhua mein Überleben fälschlicherweise darauf zurück, dass ich heimlich Wasser trinken müsse. Damals wog ich nur noch 30 Kilo, dennoch hörte die Folter nie auf.

2012 wurde die Menge, mit der man mich zwangsernährte, erneut für einen Monat reduziert. Die Mitgefangenen überredeten die Wärter, mir lediglich alle zwei Tage etwas Nahrung einzuflößen. Ich weigerte mich dennoch nachzugeben und rief oft: „Falun Dafa ist gut!“

Gehirnwäsche, Schlafentzug und Streckfolter (Anfang 2006)

Eines Tages befahl Zhao Yingling, der Direktor des Gefängniskrankenhauses, Xiang Shufen mir Schmähpropaganda über Falun Gong vorzulesen. Ich weigerte mich zuzuhören und rezitierte stattdessen Gedichte aus Hong Yin. Daraufhin stürmte Xiang aus der Zelle. Gefängnisbeamte holten dann Wang Xinhua und weitere Mitgefangene, die mich einer Gehirnwäsche unterziehen sollten.

Sie spielten Videobänder vor, auf denen Falun Gong und dessen Gründer verleumdet wurden. Dabei fesselten sie meine Hände hinter dem Stuhl fest, um mich zum Zuschauen zu zwingen. Den Fernseher stellten sie etwa 40-50 Zentimeter vor mir auf und die Lautstärke wurde voll aufgedreht. Einen ganzen Monat lang wurde ich gezwungen von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends die Videos anzuschauen.

Bald darauf eskalierten die Misshandlungen erneut.

Die Mitgefangenen kehrten aus dem Büro der Wärter zurück und sagten zu mir: „Du musst essen und die Gefangenenuniform tragen. Du musst aufhören Falun Gong zu praktizieren und den Anweisungen der Wärter Folge leisten. Wenn du das nicht machst, darfst du nicht mehr schlafen.“

Am dritten Tag ohne Schlaf fiel ich immer wieder von dem kleinen Stuhl, auf dem ich saß, zu Boden. Wang Xinhua spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht, um mich wachzuhalten. Meine Kleidung war komplett durchnässt.

Am vierten Tag kam Xiao Lin, ein Sektionschef des Büros 610, in die Zelle. Als ich über den Schlafentzug berichtete, verfluchte er mich und forderte die Mitgefangenen auf, damit weiterzumachen.

 
Folternachstellung: Arme und Beine des Opfers auseinanderziehen
 
Nachstellung einer Streckfolter: Die Gliedmaßen des Opfers in verschiedene Richtungen ziehen

Wang Xinhua fesselte mich auch mit Klebeband, sodass ich an den Gliedmaßen vom Boden hochgehalten wurde. Ich hatte das Gefühl zu ersticken und meine Hände liefen blau an. Eines Nachts befahl Wang Shan Yuqin, mich an den Fernsehständer zu binden, damit der Fernseher auf mich herabstürzen würde, sollte ich vom Stuhl fallen.

Xiang Shufen drängte mich: „Du musst nur mit deinem Namen unterschreiben und dich mit diesen Bedingungen einverstanden erklären. Sobald du unterschrieben hast, kannst du schlafen gehen.“

In der sechsten Nacht stachelte Wang Xinhua Shan auf und feuerte sie an, mich anzugreifen. Wütend schlug mir Shan ein Dutzend Mal ins Gesicht und riss an meinen Ohren. Wang machte dann ebenfalls mit und schlug mir mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, auf die linke Gesichtshälfte. Es fühlte sich an, als ob sie mir das Jochbein zertrümmert hätte. Andere sagten zu mir, dass mein Gesicht deformiert aussehen würde. Ich schaute in den Spiegel, und in der Tat waren die linke und rechte Gesichtshälfte nicht mehr eben.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits sechs Nächte nicht geschlafen.

Am 02. Juni 2006 zwangen mich Xiang und Wang auf einem Stuhl zu sitzen und ihnen beim Vorlesen von Propaganda zuzuhören. Ich weigerte mich, sitzen zu bleiben oder zuzuhören.

Am 28. Juni wurde ich zum vierten Mal in Einzelhaft gesperrt.

Fast totgeprügelt (Ende 2006)

Als Dafa-Praktizierende ließ ich nicht locker darin, die Falun Gong-Übungen zu machen. Yuan Anfen war eine der beiden Häftlinge, die den Befehl hatten mich zu überwachen. Sie bat den Sektionschef Yu Yingmin weitere Häftlinge zu schicken, damit man mich gefügig machen könne. Yu brachte daraufhin Wang Xinhua.

Als ich mich hinsetzte, um aufrichtige Gedanken auszusenden sprang Wang herüber, schlug mich und stieß mich zu Boden. Ich rief: „Falun Dafa ist gut!“ Wang schlug weiter auf mich ein und fragte währenddessen, ob ich damit aufhören würde zu schreien. Von dem Schlagen wurden ihre Arme müde und sie griff sich einen Kleiderbügel. Damit schlug sie mir auf den Kopf und ins Gesicht, bis der Bügel zerbrach.

Sie schlug mich eine ganze Stunde lang. Es fühlte sich an, als ob sie mir alle Knochen im Leib gebrochen hätte. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen. Yuan kam zurück und schloss sich Wang an. Gemeinsam schlugen sie mich, bis ich ohnmächtig wurde.

In dieser Nacht hatte ich heftige Kopfschmerzen. Ich wachte wiederholt auf und wurde wieder bewusstlos. Erst als ich am nächsten Morgen zur Toilette ging, bemerkte ich die Exkremente in meiner Hose. Mein Gesicht war blutig und geschwollen. Es sah furchtbar aus.

Wang unternahm alles Mögliche, damit niemand von meinen schweren Verletzungen erfuhr. Sie beobachtete mich die ganze Zeit und ließ nicht einmal die Wärter in die Zelle hereinkommen, damit niemand erfahren konnte, dass ich bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt worden war und am Rande des Todes schwebte.

Ich hörte nicht auf zu schreien. Wenn Yuan nicht dabei war verdrehte mir Wang die Arme oder Beine, bis diese kurz davor waren zu brechen. Sie wollte mich damit zwingen ihr zu versprechen, dass ich niemandem von den Schlägen erzählen würde. Ich sagte ihr deutlich, dass ich meinen Mund nicht halten würde.

Einmal griff sie nach meinem Arm und drohte: „Willst du immer noch erzählen, dass ich dich schlage? Wenn du das machst, dann breche ich dir jetzt sofort deine Arme und Beine!“ Sie hielt mich außerdem kopfüber fest, um mich so zu demütigen. Im Winter schleppte Wang mich eines Abends in die Toilette und öffnete das Fenster, um mich der kalten Luft auszusetzen. Wenn ich die Lehren von Falun Dafa rezitierte, drückten Wang und Yuan mich zusammen zu Boden und stopften mir ein Handtuch in den Mund.

Im Juli kamen der Direktor des Krankenhauses und der Wachmann, der für die Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden im Krankenhaus zuständig war, in meine Zelle. Als sie die Verletzungen, die mein Gesicht bedeckten, sahen, schimpften sie darüber, dass ich darauf bestand, Falun Gong zu praktizieren und den Gefängnisregeln nicht gehorchte, ganz gleich auf welch extreme Methoden sie auch immer zurückgriffen. Zhao schlug mir mit einem Buch ins Gesicht und schrie: „Wir alle genießen das Leben, aber du musst leiden. Die Zwangsernährung dient allein dazu, dich leiden zu lassen…“

Noch mehr Schläge (2007-2012)

Im August 2007 gaben die Wärter den Häftlingen Cai Lin und Yan Anfen Zwangsgürtel. Wann immer ich mich anschickte die Übungen zu praktizieren wurde ich von Yuan mit einem der Gürtel gefesselt. Da ich so abgemagert war, dass der Gürtel zu groß war, musste die Mitgefangene Xiu Shufen neue Löcher in den Gürtel stechen, damit man ihn enger binden konnte.

Am 09. August wurde ich auf die Krankenstation in die 13. Gruppe gebracht. Ich fuhr fort, die Übungen zu machen und aufrichtige Gedanken auszusenden. Daraufhin setzte sich Cai Lin auf mich. Sie wog etwa 100 Kilo und ihr Gewicht presste mich so fest zu Boden, dass ich kaum noch Luft bekam. Und dann fing Cai an, heftig auf mich einzuprügeln.

Selbst einige der anderen Häftlinge meinten, dass das zu viel sei und versuchten Cai zu überreden, damit aufzuhören. Die Einwände ignorierend packte Cai mich an, um mich dann erneut zu Boden zu werfen. Mein Kopf war übersät mit frischen Beulen und ich hatte neue Blutergüsse am ganzen Körper, noch bevor die alten abgeklungen waren.

Anmerkung der Redaktion: In all den Jahren in Haft hat Frau Li ihren Hungerstreik aufrechterhalten. Frühere Berichte zeigen die Misshandlungen, die sie zwischen 2007 und 2011 erlitt, auf:

Artikel über die Jahre 2007-2009:
Ms. Li Yushu Brutally Tortured in Heilongjiang Women's Prison

Artikel über die Jahre 2010-2011:
Frau Li Yushu wurde im Frauengefängnis Heilongjiang von Kriminellen brutal geschlagen

Artikel über das Jahr 2011:
Frau Li Yushu täglich im Heilongjiang Frauengefängnis gefoltert (Fotos)

Im März 2012 brachte man mich erneut auf die Krankenstation. Ein Abteilungsleiter namens Zhao Xiaofan befahl anderen Häftlingen, mir die Gefängnisuniform anzuziehen und mich gefesselt zu halten.

Am 11. Juli 2012 kam Dai Ying, eine andere Abteilungsleiterin, mit einer Gruppe von Schlägern in meine Zelle. Sie durchwühlten meine persönlichen Habseligkeiten und entwendeten Kopien von Artikeln, die der Gründer von Falun Gong verfasst hat. Sie schrieben das Wort „Verbrecherin“ auf meine Kleidung und gaben die Anweisung, dass Falun Gong-Praktizierende die Toilette nicht gleichzeitig aufsuchen durften.

Andere Gefangene durften die Toilette ebenfalls nur zu bestimmten Zeiten benutzen. Im Grunde wurden die Richtlinien der Abteilung für „intensive Umerziehung“ auf der Krankenstation umgesetzt.

Ich widersetzte mich diesen Beschränkungen, indem ich mich mit anderen Praktizierenden im Waschraum traf. Oder ich suchte sie direkt in ihren Zellen auf. Oft zogen mich dann andere Häftlinge wieder aus der Zelle raus. Wenn die Wärter ihren täglichen Rundgang machten, rief ich ihnen zu: „Falun Dafa ist gut!“

Dann rief Dai Ying eines Tages Zhao Lina, eine Anführerin der Häftlinge, in ihr Büro und schimpfte: „Wenn ich Li Yushu noch einmal rufen höre oder Falun Gong-Texte bei ihr finde, dann werde ich jedem Häftling in der Gruppe Punkte für gutes Verhalten streichen.“

Als Zhao die Anordnung von Dai weitergab rasteten die Häftlinge aus. Sie durchsuchten meine Sachen und zerrissen mein Bettzeug. Sie schrieben „Verbrecherin“ auf meine Sachen und hielten mich am Boden fest, während sie meinen Mund mit Klebeband zuklebten und auf mich eintraten. Zhao umwickelte meinen Körper mit Klebeband und fixierte mich so, dass ich in der Luft hing.

Ich nutzte den nächtlichen Anwesenheitsappell um meinen Widerstand gegen diese neue Runde an Misshandlungen zu demonstrieren. Der Appell wurde von Zheng Jie, der für die Gefängnisabläufe verantwortlich war, abgehalten. Die Häftlinge wurden von Zheng gerügt. Eine Gefangene wurde heftig zusammengestaucht, nur weil sie nicht laut genug geantwortet hatte.

Ich rief: „Falun Dafa ist gut!“, und die anderen konnten gar nicht schnell genug auf mich einschlagen, um sich bei den Wärtern anzubiedern. Shao Zhongran und Zhao Lina schlugen mich so hart wie sie nur konnten, während sie mich auf dem Bett festhielten.

Familienbesuche vorenthalten, weil ich mich weigerte, die Gefangenenuniform zu tragen (2012)

Im März 2012 befahl der Abteilungsleiter Zhao Xiaofan den anderen Gefangenen, mich in die Gefängnisuniform zu stecken und mit Klebeband zu umwickeln.

Bai Yingxian, die Gefängnisdirektorin, kam, um die Zelle 310 zu inspizieren. Während sie die Zelle in Augenschein nahm, schlug mir Li Rongli ins Gesicht. Dann stürmten ein Dutzend Häftlinge in die Zelle und versuchten mir die Uniform anzuziehen. Ich wehrte mich und fiel vom Bett. Gao Fuyan trat mir auf die Wade verdrehte und kniff mir in die Oberschenkel, zog an meinen Haaren und schlug meinen Kopf gegen den Bettrahmen.

Mehrere Monate lang ging es so weiter. Weil ich mich weigerte, die Gefangenenuniform zu tragen, durfte mich meine Familie nicht besuchen. Einige Verwandte, die zwischen siebzig und achtzig Jahre alt sind, reisten aus hunderten Kilometern Entfernung an und konnten mich doch während der ganzen zwölf Jahre Haft nicht einmal sehen.

Während der Einzelhaft rief ich: „Falun Dafa ist gut!“ (2013)

Ich wurde im August 2013 zum siebten Mal in Einzelhaft gesperrt, weil ich immer wieder „Falun Dafa ist gut!“ gerufen hatte. Drei Beamte schleppten mich auf die stationäre Abteilung des Gefängniskrankenhauses, wo man bereits andere Praktizierende länger als ein Jahr festgehalten hatte. Man nahm mir die Kleidung ab und meine Bettsachen wurden zerrissen. Die Mitgefangene Hao Danjun wurde beauftragt, nach mir zu sehen; sie verfluchte und schlug mich, wann immer es ihr in den Sinn kam.

Hao und andere Gefangene verboten mir ebenfalls, die Toilette zu benutzen. Aus Protest gegen diese Behandlung rief ich oft: „Es ist illegal jemanden in so eine kleine Zelle zu sperren und gutherzige Menschen zu verfolgen!“

Ich verlangte die Gefängnisinspektoren zu sprechen um diese gesetzlose Vorgehensweise anzuprangern. Die Gefangene Wang Weiqi übergoss mich daraufhin mit Wasser und schlug mir mit aller Kraft ins Gesicht. Ich schrie weiter, aber sie hörte nicht auf mich zu schlagen, bis sie völlig erschöpft war.

Die Gefängnisdirektorin und höherrangige Beamte besuchten oft die Krankenstation. Weil meine Rufe ihre rechtswidrige Handlungsweise offenbarten, wollten die Wärter mich nicht lange dort behalten. Daher brachte man mich bald in der 11. Gruppe unter.

Als ich dort andere Falun Gong-Praktizierende sah und kurz ein paar Worte mit ihnen wechselte befahl eine Wärterin namens Wang den Häftlingen, mich sofort wegzuziehen. Sie schlugen meinen Kopf zu Boden und ich blutete. Ich wurde zurück in die Krankenstation getragen und musste mit fünf Stichen genäht werden.

Freilassung (2014)

Auch am Tag meiner Entlassung am 18. Mai 2014 wurde ich von den Wärter zwangsernährt. Eine Woche später hatte ich Lähmungserscheinungen am halben Körper und in der unteren Gesichtshälfte. Ich konnte nicht klar sehen oder hören und mein Körper war aufgedunsen. Selbst einfache Handlungen, wie die Kleidung zu wechseln oder ins Bett zu steigen, konnte ich nicht alleine bewältigen.

Meine Familie und meine Freunde hatten den Verdacht, dass das letzte mir eingeflößte Gebräu schädigende Substanzen enthalten hatte.

Frühere Berichte von und über Li Yushu :

The Final Round of Forced-Feeding at Heilongjiang Women's Prison (Photos)

My Story of Facing Personal Cruelty and the Death of My Dear Family Members

Frau Li Yushu täglich im Heilongjiang Frauengefängnis gefoltert (Fotos)

Englische Version vorhanden
http://en.minghui.org/html/articles/2014/10/5/146251.html

Chinesische Version vorhanden
www.minghui.org/mh/articles/2014/8/8/十二年冤狱-一个个生与死的瞬间-295740.html

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