Falun Gong Informationszentrum (Pressemitteilung): Island-Besuch eines chinesischen ZK-Mitglieds begann mit einer Strafanzeige wegen Folter und Völkermord

„Island hat eine juristische und moralische Pflicht, diejenigen Personen mit Nachdruck strafrechtlich zu verfolgen und der Gerechtigkeit zu übergeben, die sich der systematischen Verletzung von internationalen Menschenrechten schuldig gemacht haben“
– Ragnar Adalsteinsson, Menschenrechtsanwalt

LONDON (EFGIC) — Luo Gan hatte sich den Beginn seines ersten Besuchstages sicherlich nicht so vorgestellt, wie er dann ablief.

Am Montag, den 8. Sept. 2003 um 10 Uhr 30 reichten Falun Gong-Praktizierende bei der Staatsanwaltschaft in Reykjavik Strafanzeige ein gegen Luo Gan und das von ihm geleitete „Büro 610“. Dies ist die letzte von bisher 12 international eingereichten Klagen gegen Jiang und sein Regime wegen der Verfolgung von Falun Gong.
Das ZK-Mitglied Luo Gan steht an der Spitze von Chinas berüchtigten „Büros 610″. http://www.faluninfo.net/610/overview.asp Diese „Büros 610“ wurden vom US-Kongress beschrieben als eine Behörde, die den Auftrag hat, „die Verfolgung von Falun Gong-Mitgliedern durch organisierte Gehirnwäsche, Folter und Mord zu überwachen“. http://www.faluninfo.net/610/luogan.asp Die Strafanzeige in Island wurde von Falun Gong-Praktizierenden aus Australien, Kanada, den USA, Großbritannien, Italien, Holland, Dänemark und Irland eingebracht. Sie werden von dem international bekannten Menschenrechtsrechtsanwalt Ragnar Adalsteinsson vertreten. Die Praktizierenden bezichtigen darin Luo Gan und das „Büro 610“ der Verbrechen von Folter, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Klage wurde angenommen von dem isländischen Staatsanwalt, Herrn Bogi Nilsson (+1 354-5301600), eine Kopie wurde der isländischen Justizministerin zugestellt.
Die Anzeige beruht auf der UNO-Konvention gegen Folter, die von Island im November 1996 unterschrieben wurde. Durch diese Unterzeichnung sind isländische Gerichte zur Anhörung von Fällen, die eine Übertretung der Bestimmungen dieser Konvention behaupten, bevollmächtigt.

Pressekonferenz mit Zeugen der Verfolgung
Nach dem Einreichen der Strafanzeige hielten europäische Falun Gong-Praktizierende und ihr Anwalt Ragnar Adalsteinsson eine Pressekonferenz im Freien vor dem Justiz-Ministerium ab, nur wenige Meter entfernt von dem Gebäude, in dem sich Luo Gan aufhielt. An der Pressekonferenz nahmen Vertreter der isländischen Medien einschließlich größerer Zeitungen, Fernsehstationen und Rundfunkstationen teil. Ein Praktizierender und Beschwerdeführer in dieser Anzeige berichtete über seine eigene Verfolgung und die seiner Familienangehörigen. Seine Schwägerin wurde im Arbeitslager schwer gefoltert, seine Schwiegermutter starb an den Folgen eines dadurch hervorgerufenen heftigen Traumas.
Er legte außerdem dar, wie die Verfolgung in China rundum auf Lügen aufgebaut ist. So habe der seinerzeitige chinesische Staatschef Jiang Zemin anlässlich seines Staatsbesuchs in Island im vorigen Jahr gegenüber der Regierung Islands behauptet, Falun Gong-Praktizierende seien gewalttätig und erzwang damit, daß die isländische Regierung Falun Gong-Praktizierenden die Einreise verweigerte. Die Lüge wurde offenbar, als die isländischen Medien über die friedlichen Appellaktivitäten von Falun Gong-Praktizierenden berichteten und Tausende von isländischen Bürgern sich engagiert diesen Appellen anschlossen.

Hohe chinesische Politiker weltweit wegen ihrer Verbrechen zur Verantwortung gezogen

– Dieses ist die vierte internationale Strafanzeige gegen Luo Gan und das von ihm überwachte „Büro 610“.

– Im August wurde außerdem in Belgien gegen den ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin von einem der Pinochet-Ankläger G.-H. Beauthier, eine Klage eingereicht und in Frankreich gegen den ehemaligen Vize-Premierminister Li Lanqing. http://www.faluninfo.de/2003/presse20030816.htm

– Von weiteren fünf Zivilklagen in den USA wurden zwei bereits zugunsten von Falun Gong entschieden (http://www.flgjustice.org/Lawsuits.htm).

– In Vorbereitung befinden sich Klagen in Kanada, Irland, Spanien und Großbritannien. In der Schweiz kündigte der Anwalt Philip Grant einen weltweiten Zusammenschluss von Menschenrechtsanwälten an, um Jiang Zemin wegen seiner Rolle bei der Verfolgung von Falun Gong vor Gericht zu bringen.

– In Deutschland bereitet der Falun Dafa Verein Deutschland e.V. eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin und andere vor mit vielen Zeugen in Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtanwalt Wolfgang Kaleck, Berlin. Kaleck hat bereits deutsche Opfer der argentinischen Militärdiktatur vertreten. Er arbeitet u.a. mit in der „Koalition gegen Straflosigkeit“

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Eine drastische Reaktion aus China auf die weltweiten Strafanzeigen erschien bei der staatlich kontrollierten chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, wie AFP am 8. Sept. meldet:

Montag 8. September 2003, 09:00 Uhr

China will weiter hart gegen Falun-Gong-Bewegung vorgehen

(AFP) China will seinen Kampf gegen die verbotene Falun-Gong-Bewegung mit unverminderter Härte fortsetzen. In einem am Montag von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichten Kommentar ist die Rede von einem „langen, anstrengenden und komplizierten Kampf“, der große Wachsamkeit erfordere. Gleichzeitig wurde vor jeglicher Toleranz gegenüber Falun Gong gewarnt. Zum Wohle des Volkes und des Landes sei die Bewegung „auszulöschen“, hieß es weiter.

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Das Falun Gong-Informationszentrum Deutschland besteht aus einer kleinen Gruppe von Falun Gong- Praktizierenden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, in ihrer Freizeit die Nachrichten über die Verfolgung von Falun Gong durch die chinesische Regierung zu sammeln und für die deutsche Öffentlichkeit aufzubereiten. Durch die Nachrichtensperre der chinesischen Regierung ist eine Recherche über die Verfolgung außerordentlich schwierig. Die Nennung von Zeugen ist für die Betroffenen meist mit großer Gefahr verbunden. Angesichts dieser Umstände sind wir bemüht, nur solche Nachrichten weiterzugeben, deren Wahrheitsgehalt von mehreren Seiten bestätigt wurde.

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