Im Folgenden sind Ausschnitte aus einem Nachrichtenbericht auf Islands Kanal 1

Gegen Lou Gan, einen der mächtigsten Männer Chinas, wurde heute eine Strafanzeige beim Staatsanwalt gestellt, mit der Aufforderung, ihn in Gewahrsam zu nehmen, wegen der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden. Unter den stillen Demonstranten von Amnesty International Island konnte man die gelbe Farbe von Falun Gong sehen. Heute Mittag protestierten sie still, während Lou Gan mit dem Justizminister Björn Bjamason das Mittagessen im Nationalen Haus der Kulturen einnahm.

Amnesty International Vertreter: „Wir hoffen, dass er zumindest sehen wird, dass die isländische Regierung und die Bevölkerung Islands ein Interesse an dieser Angelegenheit, dem Mann selbst und an der Menschenrechtssituation in China haben.

Man kann sagen, dass Lou Gan die Demonstranten austrickste, denn nach dem Mittagessen verließ er das Gebäude durch eine Hintertür. Und man kann sagen, dass der Verdacht gegen die chinesischen Sicherheitsleute voll bestätigt wurde, da sie versuchten, einen Kameraman vom Nationalen Fernsehsender daran zu hindern, zu filmen. Die isländische Polizei stellte jedoch sicher, dass sie (die Chinesen) keinen Erfolg hatten. Als Lou Gan herauskam, konnte man einen lauten Ruf hören, jedoch nicht von den Protestierenden, sondern von Bjorvin Gudmundsson, einem Journalisten von der Zeitung Morgunbladid: „Inhaftieren sie Falun Gong Anhänger?“ Er bekam keine Antwort, doch einer der Sicherheitsleute rannte auf ihn zu.

Der Justizminister Björn Bjarnason: „Wir haben Menschenrechtsthemen besprochen, inertnationale Verträge, die wir Isländer gemacht haben, und auch unsere Verfassungsgesetze. Und ich habe meine Ansicht betont, dass ich die Menschenrechte als absolute Gesetze ansehe, nach welchen man sich richten muss, egal welches Regierungssystem man hat. Ich habe diese Position vertreten, da es mein grundlegender Standpunkt ist, dass Menschenrechte nicht unter der Form des Regierungssystems stehen sollten, sondern dass man die Rechte einer Person respektieren sollte, ganz gleich in welcher Situation.“

Die Mandanten des Anwaltes des obersten Gerichtshofes Ragnar Adalsteinsson denken, dass das Justizsystem von Island und China sicherlich sehr unterschiedlich ist. Beim Landesstaatsanwalt hat Ragnar eine Strafanzeige gegen Lou Gan gestellt. Dies ist eine nie dagewesener Fall, gegen einen hochrangigen ausländischen Regierungsbeamten, während er noch Island besucht, Strafanzeige zu stellen. In der Strafanzeige wird gesagt, dass Lou Gan einer der drei Regierungsmitglieder ist, die für das Büro 610 verantwortlich sind, einer Organisation, welche für die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden durch Mord, Folter, Sexuellen Missbrauch und andere bösartige Methoden geschaffen wurde. In dieser Hinsicht hat Lou Gan Internationale Verträge gebrochen, an die sich die Menschen Islands halten.

(Der Falun Gong Praktizierende) Li Shao sagte: „Er ist zur Zeit wirklich einer der bösesten Menschen der Welt. Er hat über hunderttausend Chinesen, Falun Gong Praktizierende, ohne Gerichtsverfahren ins Arbeitslager geschickt. Einer von ihnen ist die Schwester meiner Frau, welche damals dreißig Jahre alt war, als sie in ein Arbeitslager ohne Gerichtsverfahren inhaftiert wurde. Sie hat Folter erlitten, wurde sich selbst überlassen, in Handschellen an eine Tür aufgehängt, wobei ihre Füße kaum den Boden berührten. Andere Menschen in diesem Arbeitslager wurden zu Tode gefoltert.“

Journalisten fragten Ragnar: „Meinen sie, dass seine Aufenthalt hier verlängert wird, wenn die Entscheidung (mit dem Verfahren fortzufahren) getroffen wird?“

Ragnar: „Ich denke, wir müssen verlangen, dass er in Gewahrsam genommen wird. Um zu verhindern, dass er dass Land verlässt, und wir sollten diesbezüglich wegen seines kurzen Besuches einen Gerichtsbeschluss bekommen, während die Untersuchungen andauern.“

Der Staatsanwalt wird wahrscheinlich morgen eine Entscheidung fällen.

Chinesische Version: http://www.yuanming.net/articles/200309/24117.html