Misshandlung in einer Nervenklinik: Die Erfahrung der Praktizierenden Frau Liu Hongzhen aus Zhenjiang, Provinz Jiangsu

Ich heiße Liu Hongzhen, bin 52 Jahre alt und wohne Zimmer 604 im Haus 10, Jiangbinxincu, Zhenjiang, Provinz Jiangsu. Im Mai 1997 begann ich Falun Dafa zu praktizieren, was mir sowohl geistig als auch körperlich sehr viel Gutes gebracht hat.

Im Juli 1999 begann Jiang Zemin, Falun Gong zu verfolgen. Seit der Anordnung„Verleumdet sie, ruiniert sie finanziell und löscht sie körperlich aus“ sowie „Alle Morde (an Praktizierenden) zählen als Selbstmorde“, erleiden Falun Gong-Praktizierende im ganzen Land eine brutale Verfolgung, die immer noch andauert. Ich wurde sieben Mal im Haftzentrum von Zhenjiang eingesperrt. Während der Gefangenschaft haben mich die Wärter in Ketten gelegt und für drei Tage und Nächte auf ein Brett gebunden. Sie schlugen mir zwei Zähne aus und verlegten mich in eine Nervenklinik, wo ich zwei Monate lang gefoltert wurde.

Im Januar 2001, fünf Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest, drang eine Gruppe von Polizisten gewaltsam in meine Wohnung ein, packten mich und zogen mich an den Füßen, sodass mein Kopf auf dem Boden schleifte, über sechs Stockwerke die Treppen hinunter. Ich wurde in ein Gehirnwäschezentrum in der Kadettenschule der Polizei gebracht. Als ich aus einem Klassenraum trat, schlug mich Shao Jiangrong, der Chef des Büros 610 im Bezirk Jingkou, zu Boden, zerrte mich an den Kleidern und schlug mich, bis mein Körper blau und schwarz wurde. Noch viele Tage nach diesen Misshandlungen, konnte ich meinen linken Arm nicht hochheben. Mit dem Schlagen hörte er erst auf, als andere Dafa-Praktizierende heftig protestiert hatten. Man schloss mich dann in einem anderen Klassenraum ein. Am Abend gaben sie zur Einschüchterung vor allen anderen Dafa-Praktizierenden bekannt, dass ich in ein Haftzentrum geschickt werde, in dem ich dann drei Monate lang eingesperrt bleiben würde.

Eines Abends wurde ich von der Polizei aus dem Haftzentrum in eine Polizeistation gebracht, wo meine Familie anwesend war. Ma Yuagen, einer vom Büro 610, erklärte mir, ich würde sofort entlassen, wenn ich versprechen würde, mit dem Praktizieren von Falun Gong aufzuhören. Dieser Abend sei meine letzte Chance; wenn ich jedoch nicht nachgäbe, würde ich in ein Zwangsarbeitslager eingewiesen. Ich erwiderte sofort: “Ich bin eine Dafa- Praktizierende und werde das bis zum Ende bleiben.“ Als sie merkten, dass ihre Drohungen keinen Erfolg hatten, schickten sie mich ins Haftzentrum zurück.

Am 4. April kamen mehrere Polizeioffiziere ins Haftzentrum und brachten mich in eine Nervenklinik, wobei ich noch mit der Uniform des Haftzentrums bekleidet war. Zhao Fumin, der Chef der Polizeistation, Cheng Tianming, ein örtlicher Polizeibeamter und Zhu Xiang Guang, der Fahrer, waren mit mir im Wagen. Nach der Ankunft im Nervenkrankenhaus sah ich Shao Xiangrong vom Nationalen Sicherheitsbüro aus dem Jingkou-Bezirk und einige andere dort warten. Ich fragte später meinen Mann danach. Ich erfuhr, dass sie meinen Mann und meine beiden Schwestern aufgefordert hatten, am Tag zuvor auf dem Polizeirevier zu erscheinen, wo Zhang Zhiqiang vom Büro 610 auch anwesend war. Sie belogen meine Familie und sagten, sie würden mich frei lassen, sobald das Krankenhaus meine Zurechnungsfähigkeit bestätigen würde. Sie drohten meiner Familie außerdem, dass sie mich in ein Zwangsarbeitslager schicken würden, wenn sie nicht damit einverstanden seien. Meine Familie fragte, wer mich in die Nervenklinik gebracht habe; sie antworteten, „bezahlt uns 2000 Yuan (2) und haltet den Mund!“ Mein Mann wollte nicht zahlen; aber meine Schwester dachte, „diese psychische Untersuchung“ sei nichts weiter als eine Formsache und wenn sie das mitmachen würde, bliebe mir das angedrohte Zwangsarbeitslager erspart. Deshalb bezahlte sie ihnen die geforderten 2000 Yuan.

Türen und Fenster in der Nervenklinik waren dicht verschlossen und es war dort ganz schrecklich. In der ersten Nacht wurde ich durch einen stechenden Schmerz aufgeweckt. Als ich hinsah, bemerkte ich, dass mir eine Schwester eine Injektion verabreichte. Ich versuchte das zu verhindern, worauf sie entgegnete, dies sei nur ein Beruhigungsmittel. Ich fragte, wieso sie Schlafenden Beruhigungsmittel verabreichen. Gegen 8 Uhr am nächsten Morgen wurde ich in das Zimmer der Schwestern gerufen, wo viele Leute versammelt waren. Sie gaben mir große Dosen von Injektionen und Pillen und drohten mir, wenn ich sie nicht nehme, würden sie mich zusammenbinden und mir Elektroschocks verpassen. Ein Arzt mit dem Nachnamen Fang sagte, ich hätte Krankheiten, die vom Praktizieren des Falun Gong herrührten und ich würde geheilt werden, wenn ich mit dem Praktizieren aufhöre. Mein Mann kam in die Nervenklinik und stellte mit Bestimmtheit fest, dass ich keine Geisteskrankheit habe und er als Familienmitglied das Recht habe, meine Behandlung zu stoppen. Das Krankenhauspersonal entgegnete aber, das geschehe auf Befehl der Polizei und sie hätten darüber keine Entscheidungsbefugnis. Mein Mann ging daraufhin zur Polizeistation des Bezirks Jingkou um die Polizei zur Vernunft zu bringen. Man sagte ihm: “Sie wird im Krankenhaus versorgt, darum sind die Ärzte dafür zuständig, über Medikamente und Dosierung zu entscheiden. Wir verstehen nichts von Medizin und kümmern uns nicht um solche Dinge.“ Da merkte mein Mann, dass die Polizei und das Krankenhaus zusammen arbeiteten. Ein Arbeiter im Krankenhaus erzählte mir, dass die Polizeistation mich streng überwache, um zu sehen, ob andere Praktizierende mich besuchten.

Nach einer Woche erzwungener Injektionen bekam ich Nasenbluten, geschwollene Beine, gereizte Laune, Depressionen, Schläfrigkeit und andere anomale Dinge. Trotzdem fuhren die Ärzte fort, mir diese Psychopharmaka zu geben und schrieben: “Liu Hongzhen befindet sich in einem ernsten Zustand und muss medikamentös versorgt werden“ auf eine Tafel im Büro des Arztes. Mein Mann war außerordentlich beunruhigt. Er fragte immer wieder: “Wer anlasst dies? Was ist das denn für eine Welt?“

Nach zwei Monaten in diesem Krankenhaus verschlechterte sich mein Zustand drastisch. Mein Mann und meine Schwester gingen oft in die Polizeistation. Unter ihrem Druck erlaubte die Polizei mir, das Krankenhaus zu verlassen. Als ich fortging, bat mein Mann um Mitteilung der Diagnose, der Behandlung und um medizinische Berichte. Das Krankenhaus war nicht bereit, die geforderten Berichte herauszugeben. Statt mich aber nach Hause zu schicken, schlossen mich die Übeltäter in ein dunkles Zimmer auf meinem Arbeitsplatz ein und beobachteten mich. Ich wurde immer schwächer. Zwei Monate später schickte mich die Polizei in ein Zwangsarbeitslager, vermutlich für die nächsten zwei Jahre. Das Arbeitslager wollte mich aber wegen meines schlechten Zustandes nicht aufnehmen. Da wurde ich ins Haftzentrum zurückgeschickt. Um der Verfolgung zu widerstehen, trat ich in Hungerstreik. Acht Übeltäter, fünf davon Mitgefangene, drückten mich zu Boden und ernährten mich zwangsweise. Dabei stießen sie mir zwei weitere Zähne aus. Ich befand mich an der Schwelle des Todes.

Mein Mann wurde krank vor Qual. Meine einst so glückliche Familie brach unter dieser Verfolgung auseinander.

Bevor ich diesen Artikel schrieb, war ich für einen weiteren Monat eingesperrt, ich habe erst kürzlich meine Freiheit wieder zurückerhalten. Ich weiß, dass es unzählige andere Praktizierende gibt, die ähnliche Erfahrungen mit der Verfolgung gemacht haben, Ich hoffe, dass freundlich gesinnte Menschen sich mit uns zusammentun, um gegen die Menschenrechtsverletzungen und die Verfolgung von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit einzutreten.

Original: http://www.minghui.org/mh/articles/2004/5/9/74225.html
Englische Version: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/5/31/48747.html

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