Provinz Henan: Ein sieben Monate altes Baby befindet sich 48 Stunden lang wegen einer schwerwiegenden Infektion in Lebensgefahr, weil die Polizei die Eltern festnimmt und sich nicht um das Baby kümmert

Tan Zhiqiang ist ein Dafa-Praktizierender, der von der Jiangnan Maschinenfabrik in Xiangtan, Provinz Hunan entlassen wurde. Seine Frau, Xu Li, praktiziert auch. Sie war Lehrerin an der 3. Hochschule im Bezirk Taikang, Provinz Henan. Sie ging im Januar zum Appellieren für Falun Gong nach Peking und wurde dort verhaftet. Es gelang ihr, zu entkommen; aber seitdem hat sie ihre Wohnung verlassen, um eine erneute Verhaftung zu vermeiden. Am 20. Februar 2004 lieferten die beiden einige Computeranlagen im Werte von 20 000 Yuan (1) in das zweite Stockwerk des Shabei-Büros des Commodities Building. Es regnete. Das Licht brannte, als sie im zweiten Stockwerk ankamen. Tan ging zuerst hinauf, während seine Frau unten wartete. Sie wussten nicht, dass sie von der Polizei erwartet wurden. Als Herr Tan nach einer Weile nicht zurückkam, fühlte seine Frau, dass irgendetwas nicht stimmte und machte sich bereit, wegzugehen. Plötzlich wurde sie von einem Zivilpolizisten, Huang Jinqi, ergriffen, zu Boden geworfen und geschlagen. Sie rief laut: “Falun Dafa ist gut!“ Neugierige Beobachter versammelten sich um sie, da ergriff Frau Xu die Gelegenheit, die Wahrheit über Falun Dafa zu erzählen. Die Polizei hatte solche Angst, bloßgestellt zu werden, so dass sie die Leute wegjagte. Weil sich die Frau mit allen Kräften gegen die gesetzeswidrige Festnahme wehrte, wurde sie schmutzig und nass. Als sie ihren Mann wiedersah, war dieser von der Polizei verprügelt worden, sein Gesicht voller Blut.

Ihr sieben Monate alter Sohn schlief an jenem Tag, als sie das Haus verließen. Sie wollten eigentlich nur für kurze Zeit wegbleiben, wurden aber dann durch die gesetzwidrigen Maßnahme der Polizei daran gehindert, nach Hause zurückzukehren, um sich um ihr Kind zu kümmern.

Sie wurden ins Haftzentrum Zhoukou gebracht, Tan in Zelle 6, Kennzeichnung # 12 und seine Frau in Zelle 1, Kennzeichnung # 11.

Am Morgen des 22. Februar besuchte der Polizist Huang Jinqi Xu im Haftzentrum. Sie forderte, ihren Sohn sehen zu dürfen, um ihn zu stillen. Sie hatte schon zwei Tage ihr Kind nicht gestillt. Huang behauptete, sie hätten es gefüttert und sie würde ihr Kind nicht sehen dürfen, ehe sie nicht Falun Gong abgeschworen hätte. Nachmittags bat sie wieder, ihren Sohn sehen zu dürfen; aber Huang verweigerte die Bitte, weil Xu sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören.

Am 23. Februar nachmittags wurde Xu plötzlich entlassen, weil man sagte, sie solle ihr Kind stillen. Der Polizist Huang fuhr sie in die Polizeiabteilung Taikang. Gegen 22 Uhr wurde sie ins Bezirkskrankenhaus gebracht, begleitet von Feng Jinlin von der Polizeiabteilung, und Yu von der Erziehungsabteilung des Bezirks Chengguan. Im Krankenhaus traf sie ihre Mutter, die sie seit drei Jahren nicht gesehen hatte. Die alte Dame nahm ihre Tochter in die Arme und weinte: “Was ist mit euch geschehen? Des Gesäß des Babys eitert ganz fürchterlich.“ Als Xu die Station betrat, war sie ganz schockiert. Vor drei Tagen war ihr Sohn noch ein gesundes Baby gewesen; aber nun lag er im Bett. Er trug eine Atemmaske und in der Nase einen Atemschlauch. Er bekam am Kopf intravenöse Einspritzungen, seine Augen waren geschlossen und er war bewusstlos. Da begriff Xu, dass Huang gelogen hatte, als er ihr sagte, ihr Sohn sei gesund. Es gab ihr einen Stich ins Herz und sie beeilte sich, die eiskalten Händchen ihres Kindes zu halten. „Zhengzheng!“ weinte sie. Wahrscheinlich ist eine Mutter im Herzen mit ihrem Kind verbunden. Nach wiederholten Anreden wurden die Händchen endlich warm. Zhengzheng öffnete die Augen und drehte seinen Kopf zu seiner Mutter herum. Er gab ein paar schwache und hilflose Geräusche von sich, die fast so klangen, wie das Wimmern einer verletzten Katze. Als Xu ihm die Windeln wechselte, war sie schockiert von dem, was sie sah. Das Kind hatte Geschwüre über das ganze Gesäß und Oberschenkel. Die Entzündung war so schrecklich, dass man sie nahezu nicht ansehen konnte. Nachdem die Wunden später geheilt waren, blieben dunkelfarbige Flecken zurück.

Was war also passiert? Wie sich herausstellte, nahm die Polizei am Abend, an dem die Eltern festgenommen wurden, die Schlüssel an sich und durchsuchte die gemietete Wohnung im 6. Stock der Yinghe Elementary School Faculty Dormitory. Sie beschlagnahmte Kleidung, Bettzeug, und 7000 Yuan in bar. Am Nachmittag des 22. Februar brachte Feng Jinlin das Kind von der Polizei zu seiner Großmutter, die im Stadtbezirk Xunmukou, Bezirk Taikang, lebte. Als das Kind ankam, waren seine Reaktionen verlangsamt, es weinte oder lachte nicht. Die anwesenden Erwachsenen hielten es für zurückgeblieben. Sein Gesicht war bläulich und fahl, als die Großmutter es übernahm. Die Lippen waren von einer Schicht trockener Haut bedeckt. Dann weinte es schwach und erbrach sich fortlaufend. Seine Kleider und die Zudecke waren völlig von Kot und Urin durchnässt. Als sie versuchte, seine Kleider zu wechseln, sah sie, dass sein Gesäß entzündet war und eiterte, weil ihm zwei Tage lang niemand die Windeln gewechselt hatte. Auch Penis und After waren stark entzündet und völlig wund. Seine Windeln hatten die Schenkel wund gerieben, so dass sie bluteten und sich entzündet hatten.

Der arme Zhengzheng war ja erst 7 Monate alt. Seine Eltern konnten ihn während der zwei Tage, an denen von der Polizei festgehalten wurden, nicht versorgen. Außerdem fehlte ihm ein Fingernagel und er hatte hohes Fieber.

Man stelle sich das einmal vor: Februar, es war noch Winter und regnete an diesen Tagen. Ein sieben Monate altes Baby braucht dringend seine Eltern; aber diese Eltern hatte man ihm einfach genommen. Er hatte niemanden mehr und war völlig allein und verlassen!

Seine Großmutter brachte ihn für eine fiebersenkende Behandlung zu einem Arzt. Das Kind weinte und machte die ganze Nacht Probleme. Seine Großmutter und seine Tante schliefen nicht und sorgten die ganze Nacht abwechselnd für ihn. Am Morgen des 23. Februar brachte die Großmutter ihn zu Dr. Jiao, der ihm ein intravenöse Spritze verabreichte. Plötzlich färbte sich das Gesicht bläulich, als ob er sterben würde. Sie war so erschrocken, dass sie zum Stadtkrankenhaus eilte. Dort fand sie Dr. Li Guoxin, einen Kinderarzt, der gerade aß. Sie bat ihn, dem Kind Sauerstoff zu geben. Dann wählte sie die Notfallnummer 120 an. Als die Ambulanz ankam, sahen die Arzthelfer, dass es um das Kind sehr schlecht stand, so dass man fürchten musste, es könne unterwegs sterben. Deshalb wollten sie das Kind nicht annehmen. Die Familie flehte immer wieder um Hilfe, so dass sie schließlich doch einwilligten. Während der Fahrt rollten sich die Augen des Kindes immer wieder nach oben.

Als das Kind im Bezirkskrankenhaus ankam, wollte dieses es zuerst nicht aufnehmen und riet, es nach Kaifeng Stadt zu bringen. Die Großmutter fürchtete, dass das Kind zu klein und schwach sei, um noch einen Transport dorthin zu überstehen. Nach langem Bitten stimmte man dann der Aufnahme zu. Zhengzheng wurde auf der Neugeborenenstation in Zimmer 7, Bett 11 untergebracht. Das Krankenhaus führte ihn in den Papieren als „Kind von Tan“. Weil er zu klein war und eiternde Entzündungen über große Teile seines kleinen Körpers hatte, bereitete ihm das Atmen Schwierigkeiten und wurde immer wieder ohnmächtig. Mehrere Male hörte er ganz auf, zu atmen. Weil die Sonder-Schwestern des Krankenhauses schnell handelten, konnte er überleben. Da die Eltern festgesetzt waren und das Kind sich in einer so kritischen Lage befand, sorgten sich seine Großeltern, dass sie nicht in der Lage wären, die Verantwortung zu übernehmen, falls das Kind sterben sollte.

Im kritischen Moment riefen Xus Eltern das Zhoukou Stadt Polizeidepartement an und forderten, dass Zhengzhengs Eltern entlassen werden müssten, wegen seines lebensbedrohlichen Zustandes. Wer sollte die Verantwortung übernehmen, wenn dem Kind etwas passierte? Zuerst wollte die Polizei nicht; aber Xus Familie rief immer wieder an, so dass sie seine Eltern schließlich entließen.

Zhengzheng benötigte etwa eine Woche lang eine Sauerstoffmaske. Wegen der intravenösen Spritzen wies er viele Nadeleinstiche auf und sein Kopf war kahl rasiert. Die Schwester konnte kaum noch eine Vene finden für weitere Spritzen. Als die Sauerstoffmaske abgenommen wurde, bekam das Kind hohes Fieber und Durchfall. Er wurde mager. Die ganze Familie fürchtete um sein Leben und war vollkommen erschöpft. Während des Aufenthalts im Krankenhaus kamen Feng Jinlin und andere Polizisten, um ihn unter Vortäuschung von Sorge zu besuchen. Am 5. März nach 12 Tagen Quälerei wurde Zhengzheng aus dem Krankenhaus entlassen. Die Kosten für all dies beliefen sich auf 200 Yuan. Da seine Mutter aus Angst vor erneuter Festnahme keinen festen Wohnsitz hatte, war sie schon lange von zu Hause fort gewesen. Als sie nun wieder nach Hause kam, erlaubte ihr die Schule nicht, wieder als Lehrerin zu arbeiten. Da sie kein Einkommen hatte, wurde sie von ihren alten Eltern versorgt, die in der Chemiefabrik der Stadt Xumukou angestellt waren.

Am 10. März, vier Tage, nachdem Zhengzheng aus dem Krankenhaus kam, stellte sich 38° Celsius hohes Fieber ein. Am selben Tag erschienen zwei Frauen und ein Mann mit einem Polizeiauto und behaupteten, sie kämen vom Bezirkspolizeidepartement. Sie baten Xu Li, eine “Garantieerklärung“ (2) zu schreiben. Frau Xu war gerade in Eile, weil sie ihren Sohn zum Arzt bringen wollte. Als man sie aufforderte zu bleiben und zu unterschreiben, weigerte sie sich. Ein wenig später kamen Feng Jinlin und andere vom Polizeirevier und versuchten, Xu zum Unterschreiben zu nötigen. Das Kind lag noch immer im Fieber.

Xu Li und die Familie fragten, ob sie Zhengzhengs Vater, Tan Zhiqiang, sehen dürften. Die Bitte wurde abgewiesen. Sie versuchte, die 7000 Yuan zurückzubekommen, die von der Polizei beschlagnahmt wurden. Sie bat um Rückgabe der Kleidung und des Bettzeugs, die sie ihr weggenommen hatten; aber auch das wurde verweigert.

Am 10. April tauchten mehrere Personen mit einem Polizeiauto und mit einem anderen unbezeichneten Wagen, bei Xus Eltern auf. Sie gaben vor, vom Zhoukou Prokuratorat und der Polizeiabteilung Taikang zu kommen und es waren auch der Oberaufseher der Stadt Xumukou und verschiedene Beamte der städtischen Polizei dabei. Sie behaupteten, dass Frau Xus Fall an den Gerichtshof des Chuanhui Bezirks gegangen sei und dass sie eine Erklärung von Xu benötigten. Sie vermieden jedoch, darüber zu sprechen, wie Zhengzheng in die lebensbedrohende Lage gekommen war, als er zwei Tage ausschließlich in polizeilicher Obhut verbracht hatte. Obgleich er diese Qual überlebt hatte, war er sehr schwach, nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte. Er bekam oft Fieber und Durchfall.

Xu und die Familie machte sich fortwährend Sorgen um seine Gesundheit. Ihre Eltern, beide in den Sechzigern und Siebzigern, hatten mit ihrer eigenen Gesundheit zu tun. Sie bangten aber um das Leben des Enkels. Innerhalb eines Monats nach Entlassung des Kindes aus dem Krankenhaus, kamen die gesetzwidrigen Beamten drei Mal zu ihnen und belästigten Xu. Als käme ein Unglück nach dem anderen, lebte die ganze Familie in Angst und selbst die Nachbarn hatten keine Ruhe.

Weil sie die Belästigungen der Polizei nicht ertragen konnte, verließ Xu ihre Eltern und ihren nun neun Monate alten Sohn und wurde heimatlos und lebt seitdem unter den schwierigsten Umständen.

Eine junge Frau musste Heim und Familie verlassen und an unbekannten Orten leben, weil sie ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht nicht aufgeben wollte. In einem so großen Land wie China gibt es keinen Platz, an dem sie um Gerechtigkeit bitten könnte. Man kann die Behandlung, die sie erfuhr, nur verabscheuen und sich um sie und ihre Familie Sorgen machen.

Wir bitten alle freundlich gesinnten Menschen in der Welt, Zhengzheng und seiner Familie eine helfende Hand zu reichen. Wir bitten um Unterstützung für alle Falun Gong-Praktizierenden, die von Jiangs Regime verfolgt werden, so dass die Gerechtigkeit erhalten bleibt und das Böse bestraft werden kann.


(1) “Yuan” – [Anm.: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]

(1) „Garantieerklärung“ – [Anm.: In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.]

Chinesische Fassung: http://www.minghui.org/mh/articles/2004/7/6/78782.html
Englische Fassung: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/7/30/50830.html

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