Während sie von einem Polizisten aus dem Dongshan Viertel in Guangzhou geschlagen wird, erblindet Frau Wang Haiyans rechtes Auge (Fotos)

Im November 2002 wurde Wang Haiyan in die dritte Abteilung des Chatou Arbeitslagers in Guangzhou geschickt. Ich traf sie dort, da ich auch unrechtmäßig zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden war. Das erste Mal sah ich sie, als sie am 20. Juli 1999 nach Peking ging, um für Falun Gong zu appellieren. Zu dieser Zeit waren ihre Augen schön und leuchtend. Als ich sie jedoch im Arbeitslager sah, sah sie völlig anders aus. Sie wurde von zwei Leuten festgehalten und konnte mit einem Auge nicht sehen. Ihr rechter Augapfel war eingesunken und zusammen geschrumpft, sogar die Pupille war völlig weiß geworden. Sie hatte große Schwierigkeit zu gehen und war außerstande, sich um sich selbst zu kümmern.

1.Bild: Wang Haiyan vor 2002
2.Bild: Aktuelles Foto von Wang Haiyan

Obwohl sie barbarisch misshandelt worden war, sperrte das Arbeitslager sie dennoch im Wachhaus ein. Ihre Verletzungen verschlimmerten sich dadurch noch weiter.

Im Folgenden wird berichtet, wie Wang Haiyan festgenommen und verfolgt wurde. Wie wir wissen, war ihr jemand gefolgt und hatte sie gemeldet, als sie die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong aufdeckte und Infomaterialien verteilte. Es geschah am Nachmittag des 13. Juni 2002 in der Nähe des Wangfujing Kaufhauses im Dongshan Viertel in Guangzhou. Beamte der Nonglinxia Straßenpolizeiwache und Beamte in Zivil vom „Büro 610“ (1) folgten ihr. Diese fünf oder sechs Leute gingen zusammen auf sie zu und packten sie an ihrem Rucksack und ihrer Handtasche. Andere ergriffen sie am Haar, verdrehten ihr die Hände oder traten und schlugen sie gewaltsam, auch an Kopf und Gesicht. Sie rief laut: „Hört auf mich zu schlagen! Es ist gegen das Gesetz, Leute zu verprügeln!“ Einer der Beamten brüllte: „Hör auf zu schreien oder ich schlag Dich tot! Das ist auch nichts anderes als eine Ameise tot zu trampeln!“ Passanten versuchten sie zu stoppen, wurden aber sofort von ihnen verscheucht.

Wang Haiyan erinnerte sich schwach daran, dass sie zu einem unbekannten Ort geschleift und dann in einen Graben geworfen wurde. Nachdem sie gewaltsam zur Nonglinxia Straßenpolizeiwache gebracht wurde, war ihre Kleidung völlig durchnässt und Blut getränkt. Ihr Kopf, ihre Augen und andere Teile ihres Körpers waren ernsthaft verletzt. Sie bat darum, für eine ärztliche Behandlung, in ein Krankenhaus gebracht zu werden, stattdessen warf man sie in ein kleines dunkles Zimmer, trotz der Tatsache, dass sie sich übergeben musste. Sie war hungrig und durstig und ihr war so kalt, dass sie Krämpfe hatte. Niemand bot ihr Nahrung oder Wasser an. Sie zitterte und hatte so starke Schmerzen, dass sie beinahe starb. Später erbrach sie eine weiße Flüssigkeit und kollabierte.

Als sie zur Notaufnahme ins Krankenhaus gebracht wurde und wieder zu Bewusstsein kam, bedrohte die Polizei sie sofort und versuchte sie daran zu hindern, dem Arzt die wahren Umstände mitzuteilen. Dann fiel sie in Ohnmacht. Nach einer Notfallbehandlung kam sie wieder zu Bewusstsein. Sie fühlte sich schmerzhaft und müde, und sowohl ihr Körper als auch ihr Geist waren traumatisiert. Vorläufig hatte sie ihr Gedächtnis verloren. Einer der Ärzte sagte ihr, dass das Gewebe von ihrem Augapfel und ihr Sehnerv beschädigt wurden, und es mehrere Druckstellen in ihrem Gehirn gab. Außerdem wurde ihr linkes Trommelfell beschädigt, und sie verlor das Gehör auf einem Ohr. Sie hatte überall blaue Flecken am Körper und Quetschungen. Die Ärzte wollten mehr über ihre Verletzungen wissen, aber die Polizei schleifte sie weg.

Nach mehreren Notfallbehandlungen schlugen die Ärzte vor, Wang Haiyan für eine richtige Behandlung ins Krankenhaus einzuweisen. Aber die Polizisten vom „Büro 610“ befahlen stattdessen den Ärzten, die Infusionen von ihr zu entfernen und sie zur sofortigen Entlassung vorzubereiten. Dann wurde sie in die Dongshan Strafanstalt von Guangzhou gebracht. Der Verwalter weigerte sich jedoch sie aufgrund ihrer ernsthaften Verletzungen aufzunehmen.

Um zu erreichen, dass die Strafanstalt Wang Haiyan akzeptierte, schicken die Beamten des „Büros 610“ und der Polizeiwache sie zum Polizeikrankenhaus und zwangen die dortigen Ärzte ein gewisses Zertifikat auszustellen und bekamen einige Medikamente. Sie ergriffen die Chance als der Leiter der Strafanstalt keinen Dienst hatte, um sie in die Strafanstalt zu bringen und sperrten sie dort vier Monate ein. Während des ersten Monats war sie völlig auf andere angewiesen, die sich um sie kümmerten. Sie konnte nicht gehen und auch nichts sehen. Mehrfach forderte sie ärztliche Behandlung, die ihr aber verweigert wurde, weil sie eine Falun Gong Übende war. Schließlich verschlechterten sich ihre Verletzungen, und sie hatte jeden Tag Kopf- und Augenschmerzen. Sie fühlte oft solch starke Schmerzen, dass ihr Körper zitterte, und sie Nacht für Nacht nicht schlafen konnte. Schließlich erblindete sie auf ihrem rechten Auge und die Sehkraft auf ihrem linken Auge verschlechterte sich sehr schnell, so dass sie damit auch nicht mehr klar sehen konnte.

Sie wusste nicht, dass sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden war, bis sie Anfang November 2002 gewaltsam ins Guangzhou Chatou Arbeitslager gebracht wurde. Sie wurde im Wachhaus eingesperrt und wieder gefoltert. Man entzog ihr den Schlaf, zerrte sie aus dem Bett und unterzog sie einer Gehirnwäsche mit verleumderischen Materialien. Die Wachen folterten sie rund um die Uhr um sie zu zwingen Falun Gong aufzugeben. Die Verfolger befahlen anderen die „drei Erklärungen“ (2) zu schreiben und zwangen sie die Dokumente zu unterschreiben. In verwirrtem Zustand und unter enormen Druck unterschrieb sie.

Bald wurde gesagt, dass Wang Haiyans Familie sie auf Kaution für eine medizinische Behandlung freibekommen und sie nach Hause holen wollte. Als ich dieses Jahr aus dem Arbeitslager freikam und sie wieder traf, sah ich, dass ihr rechtes Auge völlig beschädigt und sie darauf erblindet war, während die Sehkraft auf ihrem linken Auge besser war als zu ihrer Zeit im Lager.

Sie und ihre Familie hatten die Verbrecher immer verklagen und der Öffentlichkeit die Verbrechen der Polizisten mitteilen wollen und sie zur Verantwortung ziehen. Aber alle ihre Freunde und Angehörigen die helfen wollten, wurden bedroht, so dass sie keine Fortschritte machten. Die Telefone und Handys der gesamten Familie wurden abgehört und sie wurden ständig überwacht. Ihr Alltag war ein Horror und ihre Besitztümer wurden untersucht.
Das Folgende sind weitere Details über die Torturen dieser Übenden:

Vom 20. Juli 1999 bis 2004 wurde Wang Haiyans Haus mehrfach widerrechtlich durchsucht, sie wurde verhaftet, zu Geldstrafen verurteilt, bekam Prügel und wurde bei der unmenschlichen Verfolgung ständig anderen grausamen Misshandlungen ausgesetzt, bis sie schließlich entstellt und auf einem Auge erblindet war. Am 20. Juli 1999 ging sie zum friedlichen Appell nach Peking und wurde unrechtmäßig verhaftet. Mit aufrichtigen Gedanken konnte sie jedoch entkommen. Im September 1999 war sie zweimal von Beamten des Guangzhou „Büros 610“ wegen ihres Appells gesucht worden. Ende September 1999 verhaftete man sie heimlich und brachte sie in das Drogenrehabilitationszentrum des Guangzhou Huangpu Seefrachtunternehmens, wo sie fast drei Monate blieb. Sie protestierte mit einem Hungerstreik und entkam mit der Kraft ihrer aufrichtigen Gedanken. Von ihrer Familie wurden um die 17.000 Yuan (3) erpresst, ohne dass sie eine Quittung dafür bekamen. Am 18. Juni 2000 ging sie zur Guangzhou Stadtverwaltung, um an einer groß angelegten Falun Gong Gruppenübung teilzunehmen. Aber sie wurde festgenommen und zur Liwan Strafanstalt gebracht. Die Übeltäter schickten sie dann in die Guangzhou Shahe Strafanstalt, wo sie über zwei Monate eingesperrt wurde. Für über zwanzig Tage protestierte sie zusammen mit anderen Falun Gong Übenden mit einem Hungerstreik und erlitt unmenschliche Folter. Sie wurde zwangsernährt, mit Chiliwasser besprüht, bekam Elektroschocks und wurde mit Geisteskranken in eine Zelle gesperrt. Erneut schaffte sie es mit ihren aufrichtigen Gedanken zu fliehen. Durch die brutale Folter, der sie im Juni 2000 unterzogen wurde, wurde sie ernsthaft verletzt.

Vor kurzem ging Wang Haiyan zur Chancheng Bezirkspolizeibehörde in Foshan, Provinz Guangdong, um einen Reisepass zu beantragen und die Genehmigung, Hongkong oder Macao zu besuchen, aber die Ein- und Ausreiseabteilung der Polizeibehörde verweigerte ihre Bitte. Sie und ihre Familienangehörigen griffen sich ein Herz und beabsichtigen schließlich die Verbrecher zu verklagen. Sie haben die Dokumente vorbereitet und werden gegen die Polizeibehörden, Staatsanwaltschaft und Gerichte eine Klage einreichen, um die grausame Verfolgung an die Öffentlichkeit zu bringen.
Die Behörden haben vor kurzem wieder versucht sie festzunehmen, da sie befürchten, dass ihre Verbrechen aufgedeckt werden.

Anmerkungen:
(1) Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.

(3) Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen“ hat sich das „Büro 610“ ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.

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