Eine kleine Geschichte über das Geld

Wir üben Falun Dafa in China und machen gemeinsam Infomaterialien bezüglich Falun Dafa. Ich habe mit der Kultivierung erst sehr spät angefangen. Als ich auf finanzielle Schwierigkeiten stieß, erzählte mir ein langjähriger Praktizierender eine kleine Geschichte. Die Geschichte schilderte, wie sie damals vor ein paar Jahren auf dem Land das Fa verbreiteten – eine Geschichte, die ich noch nie vorher gehört hatte.

Der Mitpraktizierende fing an zu erzählen: „Als wir damals auf dem Land Falun Dafa weitergaben, gab es viele Orte, wo man nichts zu Essen kaufen konnte. Aber das hinderte uns nicht daran, trotzdem zu essen, wir nahmen einfach fertige Nudeln mit. Auch wenn uns die Bauern etwas zu Essen angeboten hatten, lehnten wir es ab. Als ein Mitpraktizierender in einem Dorf gewesen war, in dem sein Schwiegervater wohnte, hatte er sogar das Essen von seinem eigenen Schwiegervater nicht angenommen. Die Einwohner dort fragten was der Grund dafür sei. Er antwortet: „Wenn ich esse, essen die anderen auch mit und das bedeutet, dass die Bauern viel Unkosten dadurch hätten. Wir sind hierher gekommen, um Falun Dafa bekannt zu machen, nicht um uns satt zu essen. Unsere Taten kommen durch das Fa (Gebot).“

Er erzählte weiter: „Der Lebensstandard auf dem Land ist sehr schlecht. Als sie mit Falun Dafa anfingen, wollten sie nur ungern ein Tonbandgerät kaufen. Ein Gerät kostete etwa über 100 Yuan (dies entspricht etwa 25 DM). In manchen Dörfern reichte es ein paar Leuten immer noch nicht ein Gerät zu kaufen, obwohl einige Praktizierende Geld zusammenlegten. Als Praktizierende aus der Stadt davon erfuhren, kauften viele von ihnen freiwillig Tonbandgeräte, ohne ihren Namen bekannt zu geben. Die Geräte wurden zu ihnen aufs Land gebracht. Am Anfang glaubten die Praktizierenden auf dem Land, dass Leute beauftragt wurden, die Geräte zu verteilen, also von „Oben“ veranlasst wurde, da sie Falun Dafa noch nicht tiefer verstanden. Wenn es welche gab, nahmen sie diese einfach an. Später, nachdem sie das Fa gelernt und das Xinxing (moralische Herzensqualität, geistige Natur) erhöht hatten, haben sie erkannt, dass die Praktizierenden aus der Stadt ihnen die Geräte aus reiner Barmherzigkeit schenkten. Sie hatten auch verstanden, dass sie nicht umsonst etwas von den anderen nehmen dürften und sammelten deshalb Geld so wenig sie auch besaßen, mit dem sie die Kosten begleichen wollten. Wir lehnten jedoch ab und entgegneten: „Heute kaufte er eins, und Morgen kaufte sie eins, woher können wir jetzt noch wissen, von wem die Geräte waren? Wem sollen wir das Geld zurückgeben?“

Dann erzählte er weiter: „Einmal war ich in einer kleinen Stadt gewesen. Der Betreuer von dort erzählte mir, dass sie planten, eine neue Übungsgruppe zu gründen, weil sie zu viel Praktizierende waren. Auch wollte er wissen, ob ein Tonbandgerät von „Oben“ an die Übungsgruppe verteilt werden könne, um die Übungsmusik und Tonbandkassetten abzuspielen. Ich erkundigte mich danach, wie lange sie bereits das Fa gelernt hatten. Dann sagte ich lächelnd zu ihm: „Jetzt gibt es keins mehr. Zuerst müsst ihr das Fa lernen. Wenn ihr von „Oben“ ein Gerät bekommen sollt, bringe ich es euch. Nach einiger Zeit hatte ich dem Mann wieder getroffen, er war sehr beschämt und hatte seither nie wieder davon gesprochen.“

Ich hörte ihm ruhig zu. Erst jetzt habe ich verstanden, warum er, in welcher finanziellen Lage auch immer, kein Geld für die Dafa Infomaterialien annimmt, obwohl ihm die andern etwas geben möchten. Er ist barmherzig zu anderen und möchte ihnen keine Schwierigkeiten machen. Obwohl er nicht gut gebildet ist, kann er sich als ein guter Mensch verhalten. Mit seinen Worten heißt es: „Wir verkaufen keine Dafa Infomaterialien.“

Obwohl er sich sprachlich nicht so gut ausdrücken kann, haben mich seine reinen und barmherzigen Gedanken sehr beeindruckt. Er hat gestern ganz einfach gesagt: „Egal wie gut man sich kultiviert, soll man sich nicht als etwas besonders betrachten.“ Als ich das gehört hatte, konnte ich meine Tränen fast nicht zurückhalten.

Von einem Praktizierenden aus China
30.11.2001

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