Ein Einblick in die Erfahrungen von drei Menschen, die vor kurzem mit dem Praktizieren von Falun Gong angefangen haben

Über hundert Falun Gong-Praktizierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz versammelten sich in einer Jugendherberge im verschneiten Odenwald in Süddeutschland in den Tagen um Neujahr wie jedes Jahr. Sie machten die 5 Falun Gong-Übungen, lernten das Fa (die Lehren von Falun Gong) und tauschten Kultivierungserfahrungen aus, die sie im vergangenen Jahr gemacht hatten. Was bei dieser Zusammenkunft um das Neujahr 2005 anders war als sonst, war, dass eine Gruppe Praktizierender erst seit dem letzten Sommer, sowohl Chinesen und als auch Deutsche, an dem Treffen teilnahmen.

Anne, die immer ein Lächeln im Gesicht hat, arbeitet in der Stadtregierung von Cham, einer kleinen deutschen Stadt. Sie hörte zum ersten Mal in einem Kirchenchor von Falun Gong. Im Mai 2004 als sie daran dachte, Qigong zu erlernen (das sind Übungen zur Verbesserung des Körpers), weil sie ihre Atmung verbessern wollte, hatte der Chorleiter zufällig vor Kurzem einer Einführung in Falun Gong beigewohnt. Darum machte er Anne mit einem Praktizierenden in Cham bekannt. Sie lernte die Übungen und borgte sich ein Falun Gong-Buch aus, um es zu Hause zu studieren.

Nachdem sie das Buch gelesen hatte, fand Anne, die von Kind an katholisch erzogen worden war, dass sie plötzlich die Bibel besser verstand als vorher. Das gab ihr einen geistigen Schock. Sie entschloss sich, mit dem Praktizieren von Falun Gong anzufangen.

In den letzten 6 Monaten traf Anne auf verschiedene Prüfungen ihres Herzens. Als sie von der Prüfung mit dem Rotwein sprach, musste sie lachen. Sie mochte gern Rotwein trinken, das wussten alle Freunde und die Familie. Als sie Falun Gong praktizierte, hörte sie mit dem Weintrinken auf, ohne jemanden etwas davon zu sagen. Einmal schickte ihr ein Freund eine Flasche Rotwein. Sie wollte ihn nicht enttäuschen, darum sagte sie ihm nicht, dass sie gar nicht mehr trinkt. Überraschenderweise bekam sie ein paar Tage später noch mehr Rotwein von ihren Freunden. Sie erkannte, dass sie nicht wahrhaftig genug gewesen war. Sie hätte den Menschen frei und offen sagen sollen, dass sie nunmehr anders gelagert sei. Dann erzählte sie ihren Freunden also, dass sie mit dem Trinken aufgehört hatte, seit sie Falun Gong praktiziert. Unerwarteterweise verstanden alle ihre Lage.

Sie erfuhr jetzt auch mehr über die Verfolgung von Falun Gong, die Jiang Zemin und sein tyrannisches Regime in Gang gesetzt hatten. Als sie das erste Mal an einem Informationstag in Cham teilnahm, fühlte sie sich nicht recht wohl, sie befürchtete, dass ihre Bekannten sie dort sehen könnten. Noch schlimmer war, dass die Menschen, die sie am wenigsten zu sehen wünschte, an den Stand kamen, um sich nach Falun Gong zu erkundigen. Sie überwand ihr Unbehagen und sprach in aller Ruhe mit ihnen darüber, dass sie für die Freiheit von Praktizierenden in China appelliert.

Eine andere neue Praktizierende ist Galina, 40 Jahre alt, von zierlicher Figur. Sie ist aus der Ukraine, aber ihre Vorfahren waren Deutsche. 1992 verließ sie mit Mann und Sohn die Ukraine. Sie hatte lange nach dem wahren Sinn des Lebens gesucht und viele Bücher gelesen. Sie war fähig, ein Buch nach ein oder zweimaligem Lesen zu verstehen. Im Sommer gab ihr ein Freund Zhuan Falun, und sie las es. Sie merkte aber, dass es sehr schwer für sie war, es zu verstehen. Nach dem ersten Lesen hatte sie viele Fragen, darum las sie es immer wieder. Inzwischen lernte sie die Übungen. Sie schlief gewöhnlich sehr lange und fühlte sich trotzdem oft müde. Jetzt aber schläft sie weniger und arbeitet mehr, doch fühlt sie sich nicht mehr müde.

Als sie dreißig war, ging Galina aus der Ukraine fort. Schon während sie die Mittelschule besuchte, wusste sie in diesem ehemals kommunistischen Land, dass die Propaganda der Kommunistischen Partei aus Lügen bestand. Aber eine Lüge, wenn sie tausend Mal wiederholt wird, wird schließlich zur Wahrheit. Da sie 30 Jahre in der Ukraine gelebt hat, begriff sie infolge ihrer vergangenen Erfahrungen, dass genau dasselbe in China passiert war, um Falun Gong mit Hilfe der Medien zu verleumden.

Obgleich Galina mit ihren höflichen, schüchternen großen Augenganz sanft spricht, so kann sie doch klar unterscheiden zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Sie wohnt im Ruhrgebiet in der Nähe von Köln. Sie nimmt sich aber jede Woche etwas Zeit, Material über Falun Gong an chinesische Touristen zu verteilen, die von China kommen, um den Kölner Dom zu besichtigen.

Bock ist geborener Deutscher und Rentner. Er hat drei tiefe, senkrechte Falten zwischen den Augenbrauen, dazu eine Stirn, die dicht mit Falten versehen ist. Bock sieht wie ein Philosoph aus. Tatsächlich neigt er dazu, über die Dinge nachzudenken. Er fing schon in seinen zwanziger Jahren an mit Untersuchungen über verschiedene spiritualistische Aspekte. Er wurde in so vielen Jahren von vielen Lehrern unterrichtet, gab viel Geld dafür aus und besuchte viele Orte, aber wurde immer mehr von Zweifeln geplagt. Er überlegte, ob die Menschen so viel Geld ausgeben sollten, um einen geistigen Ausweg zu finden.

Alle Falun Gong-Aktivitäten kosten nichts, eingeschlossen das Erlernen der Übungen. Das war für Bock etwas ganz Neues. Er bechloß das sofort auszuprobieren. Nach 25 Jahren Erfahrung mit Meditationsübungen war er von den Falun Gong-Übungen fasziniert. Er hatte vorher nie ein bedeutsames Gefühl beim Sitzen in Meditation gehabt, jetzt aber fühlte er sich sehr klar im Kopf und behaglich beim Ausüben der fünf Übungen von Falun Gong. Er war zudem überwältigt von Zhuan Falun, weil es ihm die Antworten gab, die er vorher in keiner Kultivierungsmethode gefunden hatte.

Er hatte einen starken Eindruck durch das Zusammenkommen von Falun Gong-Praktizierenden im Odenwald, an dem er teilnahm. Er hatte schon an ähnlichen Aktivitäten anderer Spirituellen und Qigong-Organisationen teilgenommen, aber hatte noch nie eine Zusammenkunft von mehr als 100 Menschen gesehen, die so ordentlich, ruhig und ohne Gegensätzlichkeiten ablief, die aus Unzufriedenheiten herrührten, erlebt. Er glaubte, dass das durch die magische Kraft von Falun Gong möglich war.

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