Meinem Verständnis nach ist ein Praktizierender oder eine Person, die für ein bestimmtes Projekt verantwortlich ist, in erster Linie ein Falun Dafa Kultivierender oder ein „Mitpraktizierender“. Unser Lehrer sagt dazu,
"Dafa-Schüler sind wahre Kultivierende. Wenn die Situation heute in der Gesellschaft nicht so wäre, hätte ich euch diesen Falun Dafa Verein wirklich nicht einmal gründen lassen. Dann würde es nur Übungsgruppen, Zuständige und Zuständige der jeweiligen Gebiete geben, so ist das. Eigentlich ist ein Zuständiger auch ein Einberufener, er ist auch ein normaler Lernender bei der Kultivierung. Er ist einer, der den anderen dient und mehr hergibt," (12. April 2004, New York)“
Ich denke, dass er dies schrieb, um unmittelbar einige unrichtige Gedanken, die bei vielen Praktizierenden gegenüber Koordinatoren auftauchen, richtig zu stellen.
Für einen Praktizierenden, der mit der Aufgabe der Koordination betraut ist, ist es unbedingt notwendig, dass er sich insbesondere bei der Dafa-Arbeit und hinsichtlich seiner Kultivierung den anderen gleich stellt und nicht über sie. Bei meiner eigenen Erfahrung als Koordinator ist mir aufgefallen, dass manche Mitpraktizierenden die vorgefasste Einstellung haben, ein Koordinator müsse in jedem Fall standhaft sein und ein gutes Erleuchtungsvermögen haben. Wir seien eben qualifiziert, ein Koordinator zu sein und unsere Mitpraktizierenden anzuleiten. Unbewusst führt diese Haltung dazu, dass manche unserer Mitpraktizierenden die Koordinatoren wie Führungskräfte der normalen Gesellschaft behandeln, anstatt sie als Kultivierende zu betrachten. Das wird andererseits zu einem schwerwiegenden Test für die koordinierenden Praktizierenden.
Die Praktizierenden stellen die Koordinatoren dann unbewusst über andere. Manche behandeln die Koordinatoren wie herausragende Persönlichkeiten. Ohne zu beurteilen, was richtig oder falsch ist, folgen sie blind den Koordinatoren ohne die Dinge mit dem Dafa zu messen. Ich bin der Meinung, dass diese Haltung eine schlechte Wirkung unter unseren Koordinatoren erzeugt, denn es kann leicht dazu führen, dass sie Frohsinn entwickeln und sie sich unmerklich in ihrem Ruhm sonnen.
“Ich habe das deshalb erklärt, weil ich euch sagen wollte, daß ihr diese Leute auf keinen Fall als besonders außergewöhnliche Erleuchtete betrachten sollt, falls sie erschienen sind. Das ist ein sehr ernstes Problem für die Kultivierung. Erst dann ist es richtig, wenn man sich
ausschließlich nach dem großen Gebot richtet. Du sollst ihm nicht folgen oder ihn hören,
wenn du seine Kultivierungsfunktionen oder seine übernatürlichen Fähigkeiten oder etwas
anderes gesehen hast. Du wirst ihn dadurch auch schädigen, weil bei ihm die Gesinnung der
Selbstzufriedenheit auftauchen kann. Zum Schluß wird er alles verlieren. Und er fällt auch
herunter. Wenn einer sich, obwohl er die Kultivierungsenergie geöffnet hat und zur Erleuchtung gelangt ist, nicht beherrschen kann, wird er schließlich auch herunterfallen.
Wenn sich der Buddha nicht beherrschen kann, wird er auch herunterfallen, geschweige denn,
daß du ein normaler Mensch bist, der du dich unter den normalen Menschen kultivierst!
Deshalb mußt du dich immer beherrschen können, wie viele und wie mächtige
Kultivierungsfunktionen du auch bekommst, wie stark deine übernatürlichen Kräfte auch sein
mögen…“
("Die protzige Zurschaustellung," Lektion 6, Zhuan Falun)
Auf der anderen Seite hat ein Koordinator natürlich Kontakt zu vielen Praktizierenden, so dass sein Handeln und seine Worte einen erheblichen Einfluss haben. Aus diesem Grund ist die Verantwortung eines Koordinators eben sehr groß; er darf nicht nachlassen oder sich zur Selbstgefälligkeit verleiten lassen. Er muss unbedingt einen klaren und ruhigen Kopf bewahren und bescheiden bleiben.
Im Bericht "Goldener Buddha" mit einer Anmerkung unseres Lehrers wird bereits geschildert, wie das Verhältnis zu Koordinatoren behandelt werden soll. Ich schlage vor, dass wir noch mal diesen Artikel lesen, sobald wir Zeit haben.
In unserer Kultivierung sind wir in die Schlussphase eingetreten. Als Falun Dafa Praktizierende sollen wir alle diese Eigensinne loslassen, um nicht unsere eigene Kultivierung oder die anderer zu beeinträchtigen.
