Artikel der dänischen Zeitung Politiken über eine Strafanzeige, die gegen einen zu Besuch weilenden kommunistischen Parteibeamten eingereicht wurde

Der 15 Jahre alte Xiaotian Liu war in der Schule, an dem Tag, als seine Eltern wegen des Praktizierens von Falun Gong verhaftet wurden.

Die Familie lebte zusammen in einem kleinen Haus in Chinas Provinz Hunan.

Die Behörden wollten auch Xiaotian Liu fangen, doch als die Polizei in die Schule kam, war er schon auf und davon. Ein Freund von ihm hatte ihn gewarnt.

Zu seinem Onkel entflohen

Er wagte an diesem Nachmittag im November 2001 nicht, zurück nach Hause zu gehen, sondern er versteckte sich im Kleiderschrank seines Nachbarn.

Während der Nacht kletterte er durch das Fenster in das Haus seine Eltern, und sah, daß alles zerschlagen und zerstört war."

Zwei Tage später wagte sein Nachbar nicht mehr, ihn zu verstecken.

Xiaotian Liu entkam zu einem Onkel in eine andere Provinz, von dem er ein Jahr später "sehr viel" Geld borgte, um aus China zu fliehen.

Asyl in Dänemark

Im Januar 2003, 18 Jahre alt, wurde er am Bahnhof in Kopenhagen abgesetzt, ohne Geld oder Papiere.

Eine Frau, die vorbei kam, half ihm, mit dem Roten Kreuz in Kontakt zu kommen, und heute hat er in Dänemark Asyl erhalten.

An diesem Montag, um 9:00 Uhr, stand Xiaotian Liu Wache zwischen zwei Spruchbändern vor dem Scandic Hotel im Kopenhagen, in dem sich Staatsanwälte aus 80 Ländern drei Tage lang versammeln, um über die Position von Zeugen und Opfern im Rechtsverfahren zu diskutieren.

Unter den Gastredner ist der chinesische Generalstaatsanwalt Jia Chunwang, gegen den drei Falun Gong Praktizierende, einer von ihnen ist Xiaotian Liu, eine Strafanzeige wegen Folter bei der Polizei am Sonntag eingereicht haben.

Menschenrechtsverletzungen

Jia Chunwang ist dessen schuldig, weil er nach Angaben von Falun Gong u. a. der Führer eines Spezialbüros ist, welches die Kampagne der chinesischen Regierung gegen Falun Gong seit 1999 durchführt.

Dies ist das erste Mal, daß Falun Gong Praktizierende, die in Dänemark leben, versuchen werden, einen hochrangigen chinesischen Beamten wegen Menschenrechtsverletzungen vor Gericht zu bringen.

Mißhandlung und Folter

Die chinesische Regierung hat 1999 Falun Gong verboten, und es als eine Bedrohung des chinesischen Staates bezeichnet.

Dokumente der UNO, von Amnesty International und dem amerikanischen Außenministerium sprechen von Mißhandlungen und Folterungen gegen Falun Gong.

"2789 Praktizierende wurden in China seit Juli 1999 ermordet" steht auf einem der Spruchbänder, die der jetzt 19 Jahre alte Xiaotian Liu am Montag hochhielt, während er seine Geschichte erzählte.

Eltern starben im Gefängnis

Es ist erst ein Jahr her, seit er über das Schicksal seiner Eltern erfahren hat. Beide starben im Gefängnis, einige Monate, nachdem sie verhaftet wurden. Bis letzten Sommer hatte er immer noch Hoffnung, daß sie eines Tages wieder vereint sein könnten.

"Mein Herz war gebrochen. Sie waren sowohl gesund als auch fit. Ich bin sicher, sie wurden im Gefängnis gefoltert," sagte er. "Erst als ich nach Dänemark kam begann ich mich, für Falun Gong zu interessieren. Ich wollte wissen, warum meine Eltern ins Gefängnis gesteckt wurden. Heute praktiziere ich selbst Falun Gong, habe mich selbst gefunden und bin ein besserer Mensch geworden."

Elektroschocks

Einige Stunden später erzählte Xiaotian Liu seine Geschichte bei einer Pressekonferenz, die von Falun Gong in Dänemark abgehalten wurde.

Hier erzählte ein weiterer Praktizierender seine Geschichte, wie er in einem chinesischen Gefängnis mit Elektroschocks gefoltert wurde.

Der Staatsanwalt für spezielle internationale Kriminalfälle sieht sich die Klagen, die von Falun Gong Praktizierenden eingereicht wurden durch.

Es war nicht möglich, gestern ein Kommentar von der Staatsanwältin Birgitte Vestberg zu erhalten, da sie an der selben Konferenz wie der chinesische Generalstaatsanwalt teilnimmt.

Der stellvertretende Staatsanwalt Lars Plum kommentierte aus seinem Büro, daß es zu früh sei, etwas über diesen Fall zu sagen.

"Das Material, welches wir bekommen haben ist sehr umfassend," sagte er. Tyge Trier, der dänischen Rechtsanwalt, der Falun Gong vertritt, hat gegenwärtig bezüglich der Anzeige auch keine weiteren Kommentare.

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