Dichtkunst der Tang Dynastie: „Verschneiter Fluss“

Verschneiter Fluss

Tausende Hügel — aber keine Vögel in der Luft,
Zehntausend Pfade — mit keinerlei Menschenspuren,
Ein einsames Boot, ein alter Mann mit Schilfhut und einem Regenumhang,
fischt allein im kalten verschneiten Fluss.

“Verschneiter Fluss” in Chinesisch

江雪
柳宗元
千山鳥飛絕,萬徑人蹤滅。
孤舟蓑笠翁,獨釣寒江雪。

Über Liu Zongyuan

Liu Zonyuan (773 – 819 A. D.), auch bekannt als Liu Zihou, war ein großer Poet und literarische Größe in der Tang Dynastie. Zusammen mit Han Yu war er ein Begründer der klassischen Prosawerke, die er von dem Tage des Lernens der klassischen Meister und ihrer unvergleichlichen Abhandlungen, mit der Dichtung wieder aufleben ließ. Er war traditionell verehrt als einer der acht großen Prosa-Meister der Tang Dynastie und der Song Dynastie. Er hatte eine elegante, dennoch kraftvolle Ausdrucksweise. Seine Gedichte spiegeln seinen himmlischen und einzigartigen Stil. Sein Gedicht „Verschneiter Fluss“ ist ein erstklassiges Beispiel für ein „Minimum an Worten; Maximum an Botschaft“ und war das Thema von unzähligen Landschaftsbildern. Es ist auch ein exzellentes Kunstwerk unter den Gedichten der Tang Dynastie.

Die Interpretation des Autors:

Es ist solch ein metaphergefülltes Gedicht. In nur 20 Zeichen kreierte Liu Zongyuan eine vollständige, himmlische Landschaft und eine frostige, unbeschreibliche Einöde. Es ist, als ob die ganze Welt voller Schnee ist und das gesamte Universum ist ruhig und sauber. Der Frost ist ehrfurchtgebietend. Das Image des alten Mannes mit einem Regenumhang, alleine beim Fischen am verschneiten Fluss sitzend, weist auf des Autors erhabenen Charakter und seine kühle Einsamkeit hin. Es zeigt auch, dass der Autor undurchdringlich für die äußere Umgebung ist. Seit ewigen Zeiten empfinden die Leser Sympathie, bewundern und respektieren Liu Zonyuan für seinen souveränen Charakter und seinen Willen.

Liu Zongyuan`s bürgerliche Dienstlaufbahn war anfangs erfolgreich, aber in 805 A.D. fiel er bei dem Kaiser Shunzong`s, aufgrund seiner Verbindung zu einer verfehlten Reformbewegung, in Ungnade. Er wurde verbannt, zuerst nach Yongzhou in die Provinz Hunan und dann nach Liuzhou, in der Provinz Guangxi. Allerdings gestattete der Dämpfer seiner Literaturlaufbahn aufzublühen. Das Exil mäßigte seinen Willen und die Moral. Er wurde letztendlich ein buddhistischer Kultivierender. Dieses Gedicht wird als Porträt seiner innersten Welt im Exil betrachtet.

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