Meine Erfahrungen über die Verfolgung im Masanjia Arbeitslager

Mein Name ist Tian Shaoyan. Ich bin eine Falun Gong-Übende aus dem Bezirk Cuizhong in Huludao der Provinz Liaoning. 1997 fing ich an Falun Gong zu üben. Zu dieser Zeit litt ich unter vielen Krankheiten, die mich praktisch unselbstständig machten. Meine Gesundheit verbesserte sich wesentlich, als ich meine Kultivierung begann.

Im August 1999 fuhr ich nach Peking, um der Behörde die Wahrheit über Falun Gong zu erklären. Dafür wurde ich gesetzeswidrig gefangen gehalten und für 18 Monaten zu Arbeitslager verurteilt.

Ich wurde von September 1999 bis Juni 2000 in der Strafanstalt des Bezirks Cuizhong gefangen gehalten. Die Wachen dort gaben mir Elektroschocks. In den kalten Wintermonaten schüttete der Polizeibeamte Zhang Wenzhong kaltes Wasser über die Falun Gong-Übenden und öffnete dann das Fenster, um uns frieren zu lassen.

Irgendwann später wurde ich in das Masanjia Arbeitslager gebracht. Im September 2000 schlug die Polizistin Huang Haiyan auf meinen Mund bis er blutete. Außerdem verabreichte sie mir Elektroschocks an Händen, Füßen, Hals und an meinen Brüsten. An den betroffenen Hautstellen bildeten sich Blasen. Die roten Blasen wurden gelb und dann schwarz bevor sie anfingen zu heilen. Ständig schlug und trat Huang Haiyan auf mich ein und zog an meinen Haaren. Sie zwang mich zu hocken und für eine lange Zeit zu stehen, mit dem Ziel mich „umzuerziehen“ (1).

Im Juli 2002 wurde ich von den Polizisten im Bezirk Suizhong verhaftet als ich Zuhause die Falun Gong Übungen machte. Ich wurde zu drei Jahren im Masanjia Arbeitslager verurteilt. Im Dezember 2002 gab die Polizistin Huang Haiyan den Befehl mich auf der Toilette einzusperren und mir für eine lange Zeit den Schlaf zu entziehen.

Im April 2003, als ich für das Bepflanzen von Bäumen in der Erde Löcher ausheben musste, war ich von der schweren Arbeitslast sehr geschwächt. Ich hatte schreckliche Schmerzen an den Beinen, der Brust und im Unterleib. Ich konnte kaum gehen. Mein Herz klopfte so stark, dass ich kaum atmen oder schlafen konnte.

Während des 16. Parteikongresses wurde die Verfolgung verschlimmert. Im Dezember versuchte das Masanjia Arbeitslager anhand von „Überläufer“ (2) Falun Gong-Übende zu verfolgen. Sie versuchten uns durch verschiedene Foltermethoden, wie Schlafentzug, zur Glaubensaufgabe zu bringen. Ich war zu der Zeit sehr schwach und konnte vor der Folter nicht entfliehen. Huang erlaube mir jede Nacht nur ein paar Stunden Schlaf. Wegen der Folter hatte ich Herzrasen, meine Lippen färbten sich violett, meine Gliedmaßen fühlten sich taub und kalt an und ich hörte nicht auf zu zittern. Schließlich musste ich ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort stellten sie fest, dass ich wegen einer Flüssigkeitsansammlung und Schwellungen im Bereich des Kniegelenks an einer Gelenkentzündung litt. Für die zweimalige medizinische Behandlung musste ich insgesamt 700 Yuan zahlen, obwohl sich keine Besserung zeigte. Sogar heute leide ich immer noch unter Schmerzen.

Die schwere Arbeitsbelastung verursachte große Schmerzen an den Armen und entstellte meine Finger. Im Februar 2004 war mein Körper wegen der Arbeit mit Gummimaterialien vergiftet, so dass ich Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Ohrenschmerzen, Schnupfen, Nasenbluten, Taubheit im Mundbereich, Husten, Bauchschmerzen, Brechreiz mit Blutinhalten, Schwellungen und Schwächeanfälle bekam. Manchmal war ich so schwach, dass ich noch nicht einmal meine Hände rühren konnte. Die Blasen auf meinem Kopf, Gesicht und über meinem ganzen Körper juckten fürchterlich. Ich hatte Haarausfall und mein Kopf war bis dahin fast kahl als erst vor kurzem wieder einige Haarstoppel heraus wuchsen. Dennoch ist auf dem Kopf immer noch eine dicke Beule, die mich bis heute noch belastet.

Es stellte sich heraus, dass mehr als 100 Personen vergiftet waren, nachdem sie mit dieser Art Arbeit, wie die meine, in Verbindung kamen. Die Arbeit sollte eingestellt werden, bevor noch mehr Menschen davon betroffen werden. Doch für mich war es zu spät. Ich bin nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Ich wurde gegenüber Chemikalien, wie Waschpulver und Parfums, sehr empfindlich. Umso stärker es roch, umso schwerwiegender waren die Symptome. Nachdem ich diesem Gummimaterial ausgesetzt wurde, musste ich fast ein ganzes Jahr im Bett bleiben. Im Juli 2005, nachdem ich die Zwangsarbeit erledigte, war ich so schwach, dass zwei Personen mich ins Bett tragen mussten.

Obwohl ich jetzt alleine gehen kann, leide ich immer noch unter der Überempfindlichkeit bei chemischen Gerüchen. Außerdem bin ich zu schwach um die Wäsche zu machen geschweige denn andere Arbeiten zu verrichten. Zhang, Leiter einer Dienststelle des Forstwirtschaftsbüros der kommunistischen Partei Chinas (KPC) lehnte mich ab und sagte: „Ich habe kein Geld, das ich dir geben kann. Komm nicht wieder hierher.“

Das Masanjia Arbeitslager verfolgt Falun Gong-Übende barbarisch und darf nicht mehr existieren. Das Forstwirtschaftsbüro meines Bezirks muss mir mein Gehalt, das sie mir schulden, auszahlen.

1) „Umerziehung“ ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.

2) Ein Überläufer ist ein ehemaliger Falun Gong Praktizierender, der aufgrund von Gehirnwäsche und Folter das Praktizieren aufgegeben hat und jetzt bei der Verfolgung anderer Praktizierender mit hilft.

1. Dezember 2005

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