Medicine Weekly/Brief der Woche (Irland): Leserbrief eines Falun Gong-Praktizierenden an ein Medizinisches Journal zum „Brief der Woche“ gewählt

Freitag, den 11. August 2006

Sehr geehrter Redakteur,

vielen Dank an Sie, dass Sie den Brief über den Organraub in China in Ihrer letzten „Medicine Weekly“ (26. Juli 2006) veröffentlicht haben.

Ich bin ein Falun Gong-Praktizierender aus Irland und ich würde gerne ein Wort korrigiert wissen, das in dem Artikel fälschlicher Weise benutzt wurde, nämlich dass Falun Gong als “Sekte” beschrieben wurde. Dieses Wort wird von dem Kommunistischen Regime Chinas eingesetzt, um Falun Gong zu diffamieren und um Hass unter der chinesischen Bevölkerung zu schüren.

Deshalb möchte ich Sie dringend darum bitten, diese Bezeichnung zu ändern und dies so schnell wie möglich ihren Lesern mitzuteilen.

Obwohl mich diese Bezeichnung als “Sekte” verletzt, bin ich Ihnen dennoch dankbar, dass Sie diese Information über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden in China veröffentlicht haben.
Seit Juli 1999 wurden Millionen Praktizierender in Arbeitslager, Gefängnisse, Haftanstalten, Gehirnwäschezentren und psychiatrische Kliniken eingewiesen. Krankenhäuser arbeiten mit den Institutionen zusammen, in denen die Praktizierenden gehalten werden, bis ihre Organe entnommen werden. Die Ärzte und Wärter bekommen Geld und werden befördert, wenn sie die Organe verkaufen.
Meine beiden Schwestern hatten Glück, denn sie wurden in einem Zwangsarbeitslager für Frauen in der Hauptstadt Jinan, Provinz Shandong, einer Gehirnwäsche unterzogen. Wäre ihnen das nicht widerfahren, würden sich ihre Organe wohl jetzt in dem Körper eines anderen Menschen befinden.

Meine Mutter verstarb im Oktober 2001, nachdem eine meiner Schwestern im August 2001 in ein Lager eingewiesen wurde. Meine andere Schwester war bereits im Dezember 2000 dorthin gebracht worden. Im Januar 2000 wurde auch ich für vier Tage dort eingesperrt. Danach brachte mich die Polizei zum Flughafen und sagte zu mir, ich solle nicht wiederkommen, bevor die Verfolgung beendet ist.

Ich bin einer der Glücklichen, die 1996 nach Irland gekommen sind, um Informatik zu studieren. Wäre ich nicht nach Irland gekommen, würde ich vermutlich zu jenen gehören, die in den Arbeitslagern schweren Folterungen ausgesetzt sind.

Ich hoffe, dass Mediziner hinsichtlich des Organraubs Untersuchungen in die Wege leiten, denn sie haben großen Einfluss in der Gesellschaft. Wenn sie das tun, könnten Millionen von Leben gerettet werden.

Mit freundlichen Grüßen

[der Name wurde weggelassen, um für den Praktizierenden Schwierigkeiten zu vermeiden]

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