Zu den Frühlings- und zur Herbstannalen stieg Qi Jing Gong, der König des Staates Qi, auf den Berg Niu. Als er nach Norden blickte, sah er die Stadt und den Palast. Er beobachtete und sagte: “Wie schön mein Königreich ist! Die Bäume und das Grün sind so üppig! Ich werde jeden Tag älter, aber was kann ich tun? Wenn die Menschen doch unsterblich wären, das wäre doch schön!” Seine beiden kaiserlichen Beamten, Shi Kong und Liang Qiu, waren gerührt und sagten: “Wir sind von Eurer Majestät abhängig, um ein einfaches Essen zu erhalten und in einer Kutsche zu reisen. Wir wollen nicht sterben, um Seine Majestät allein zu lassen.“
Neben ihnen lachte Yan Zi. Qi Gong wischte seine Tränen fort, wandte sich um und fragte:” Ich fahre heute aus und fühle mich traurig. Shi Kong und Liang Qiu waren auch sehr einfühlsam und weinten mit mir, aber warum lachst du?”
Yan Zi sagte:”Wenn alle bedeutenden Könige unsterblich wären, dann würden die Vorfahren immer noch den Thron besitzen. Wie könntest du heute König sein? Nur weil sie abwechselnd Könige waren, konnten sie abwechselnd den Thron abgeben. Nun bist du an der Reihe! Du bist der König, aber möchtest lange König bleiben. Nach Langlebigkeit zu streben, ist ein Zeichen von Lieblosigkeit. Ich erlebe einen grausamen König und zwei kriecherische kaiserliche Untertanen, Shi Kong und Liang Qiu, welche mit dir Tränen vergießen und ich kann nicht anders, als lachen.“
Qi Jing Gong fand das, was Yan Zi sagte, sehr vernünftig und fühlte sich beschämt. Er erhob sein Weinglas und trank daraus zur Strafe. Dann befahl er Shi Kong und Liang Qiu, zwei Gläser zur Strafe zu trinken.
Als Menschen werden wir alle irgendwann einmal Fehler machen, die falschen Dinge sagen oder schlechte Taten begehen. Das Wichtigste ist, dass wenn einer einen Fehler macht, er ihn erkennt, ihn zugibt und ihn korrigiert. Qi Jing Gong war in der Lage, diese drei Dinge zu tun und deshalb war er ein guter König. Yan Zi war ein kaiserlicher Untertan, welcher es wagte zu lachen, die Stimme zu erheben und die Wahrheit aufrecht zu erhalten, darum war er ein guter Untertan.