Pressemitteilung vom 29. Juli 2002
Italienische Falun Gong Vereinigung

Lili Zhao, eine junge Frau von 35 Jahren, Falun Dafa Praktizierende, in China verfolgt, hat die ernsthafte Entscheidung getroffen, in Hunger- und Durststreik zu treten. Sie will die Freilassung ihres Ehemanns und ihres Bruders erbitten, die beide ungesetzlich in China im Gefängnis festgehalten werden, weil sie den Grundsätzen von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgen.

Vor zwei Jahren war Lili für 50 Tage gefangengenommen worden und ihr Ehemann ist seit zwei Jahren in die härtesten Arbeitslager eingewiesen worden, weil er auf dem Tiananmen Platz ein Spruchband ausgebreitet hatte.

Hier die Biografie, die Lili Zhao im Polizeipräsidium vorlegen musste, um den Status einer politisch Verfolgten zu erhalten: 1966 in Heilongjiang, Nordchina, geboren, erwarb den Hochschulabschluß in elektronischem Ingegnieurwesen. Wegen ihrer Arbeit zog sie in die Provinz Kanton, wo sie heiratete. 1996 begann sie Falun Gong zu praktizieren, welches auch ihre Eltern ausüben. Diese geistige Bewegung frei zu praktizieren war bis Ende 1999 möglich. Im Juli 99 wurde Falun Gong von der Pekinger Regierung verboten. Verfolgt wird seitdem jeder, der verdächtigt wird, die Übungen zu machen und im Besitz der Bücher ist, welche die Grundsätze von Falun Gong beinhalten. Für Lili fingen dadurch Schwierigkeiten auf der Arbeitsstelle an. Irgendeiner, als braver Revolutionär getarnt, machte für die Polizei den Spitzel. Sie wurde bedroht, falls sie die Bücher der geistigen Bewegung nicht abgebe und nicht damit aufhöre, so werde sie ihre Arbeit verlieren. Lili verweigert die Abgabe der Bücher von Herrn Li Hongzhi und wird entlassen. Viele ihrer Freunde wurden festgenommen und kurz danach traft es auch sie. Im Jahre 2000 wurde sie aufgehalten, während sie im Zug eines ihrer Bücher las. Eine Freundin, die im 6. Monat schwanger war, begleitete sie auf dieser Reise. Sie wurden für 14 Tage in ein Gefangenenzentrum gebracht unter der Anklage, die öffentliche Ordnung gestört zu haben. Vorher allerdings mußte die Freundin in ein Krankenhaus gehen, wo sie einer Zwangsabtreibung unterzogen wurde, weil diese Schwangerschaft nicht im Programm der örtlichen Behörden für die Familienplanung vorgesehen war.

Nach ihrer Entlassung warf der Hausbesitzer sie unter dem Druck der Polizei raus und wollte sie nicht mehr sehen. Sie fand ein anderes Unterkommen, aber sie wurden alle beide erneut festgenommen. Die Anklage lautete jedes Mal: “Störung der öffentlichen Ordnung“. Ihr Computer, ihre Bücher und Videokassetten wurden beschlagnahmt. Der psychische Druck auf sie, ihrem Glauben abzusagen, hörte nicht auf. Sie wurden freigelassen und dann wieder erneut festgenommen. Jedes Mal weigerten sie sich, eine Reueerklärung zu schreiben. Lili, die schon von sich aus mager ist, protestierte mit einem Hunger- und Durst- Streik und nach 4 Tagen wird sie zu einer künstlichen Ernährung gezwungen. Sie erklärt sich bereit, eine Erklärung zu unterschreiben, die sagt, dass sie sich bewusst ist, dass Falun Gong verboten ist. Dann wurde sie entlassen.
Die Regierung, zufrieden mit diesem Schritt rückwärts und um sie von ihren Verwandten und Freunden zu trennen, führte sie in die Fortbildungsprogramme ihres Berufs zurück.

Sie wurde für drei Monate zu einem Studienaufenthalt in eine elektronische Firma nach Italien geschickt.

Am Ende dieses Studienaufenthalts, als der Augenblick gekommen war in ihr Vaterland zurückzukehren, ließen Freunde sie wissen, dass es besser sei, in Italien zu bleiben und dort zu arbeiten. Sie hat um politisches Asyl in Italien gebeten und es bekommen.

75 Stunden lang wird Lili Zhao in der Meditationshaltung vor dem Chinesischen Generalkonsulat in Mailand, in Via Bianco, sitzen.

Italienischer Falun Gong Verein
29.07.02

Webseite: web.tiscalinet.it/falundafa