Morgunbladid (Island): Menschenrechtsfackel – Island bewegt sich

26. Januar 2008

Im Vorfeld zu den Olympischen Spielen in diesem Sommer, sehen sich die Nationen dieser Welt mit der schwierigen Frage konfrontiert, wie die Spiele die Menschenrechtssituation in China unterstützen können. In der Olympischen Charta heißt es, dass das Ziel der Olympischen Spiele darin besteht, durch den Sport zum Aufbau einer friedlichen und besseren Welt beizutragen.

Die Rechtfertigung des Internationalen Olympischen Komitees, die Volksrepublik China die Olympische Spiele 2008 austragen zu lassen, basierte auf der Überzeugung, dass dies ein Weg wäre, auf positive Veränderungen im Land zu drängen. Diese Entscheidung wurde deshalb unter dem Vorbehalt getroffen, dass die Menschenrechte in China schließlich geachtet werden würden.

In den letzten Jahren haben jedoch unabhängige internationale Organisationen wie Amnesty International, Human Rights in China und Human Rights Watch das Gegenteil behauptet; die Menschenrechtslage habe sich in China nicht verbessert, sie sei sogar noch schlechter geworden. Viele andere Organisationen, wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, Reporter ohne Grenzen, Ärzte gegen den Organraub, die China Aid Association und Olympic Watch unterstützten ebenfalls diese Behauptungen.

Eine unabhängige Organisation, die „Koalition zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong“ (Coalition to Investigate the Persecution of Falun Gong in China / CIPFG) hat gegen die zunehmenden Menschenrechtsverletzungen in dem Land protestiert. Sie verwiesen auf Verbrechen gegen den Frieden und den Olympischen Geist, den Organraub, die Verfolgung von Christen, Unterdrückung der Tibeter, die Unterdrückung der Redefreiheit und Sabotage der Versuche, den Völkermord in Darfur und die Niederschlagung gegen Mönche in Burma, durch die Militärjunta zu stoppen.

So störend diese Probleme sind, hat die chinesische Regierung sie selbst geschaffen, und Falun Gong Praktizierende haben einen weltweiten Menschenrechtsfackellauf gestartet, der seine Welttour am Abend des 9. August – genau ein Jahr vor den Olympischen Spielen – im Herzen von Athen begann. Zur Eröffnungszeremonie in Athen waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt angereist. Eine Serie von Veranstaltungen durch Europa, Australien und die Vereinigten Staaten, mit dem Ziel, auf die Menschenrechtslage in China aufmerksam zu machen, hat zahlreiche Bürgermeister, Abgeordnete, Athleten und Menschenrechtsunterstützer motiviert, offiziell ihre Besorgnis über die Lage in China zu bekunden.

Neben Zugeständnissen an die internationalen Menschenrechtsvereinbarungen sind alle Grundmenschenrechte in der Verfassung der Volksrepublik China aufgeführt, einschlich der freien Meinungsäußerung und Pressefreiheit, Freiheit für Organisationen und religiöse Gruppen, auch Haftstrafen ohne gerichtliches Urteil sind ungesetzlich. Rechtsanwälte, die versuchen, die Republik durch das Rechtssystem zur Verantwortung zu ziehen, wenn diese Rechte verletzt werden, erwartet auf der anderen Seite, Zwang und Verfolgung.

Gao Zhisheng, ein hoch angesehener chinesischer Rechtsanwalt, der für den Friedensnobelpreis nominiert gewesen ist, verschwand am 22. September aus seinem Haus. Früher im Jahr hatte er sein Buch veröffentlich – „A China More Just. My fight as a human rights lawyer in communist China“ – und schrieb einen sechzehn Seiten langen Bericht an die US-Regierung; einen Aufruf an die internationale Gemeinschaft – zwei Tage vor seinem Verschwinden.

Im Namen des Menschenrechtsfackellaufs haben australische Rechtsanwälte die sofortige Freilassung von Gao Zhisheng und anderer politischer Häftlinge gefordert, auch für diejenigen, deren Menschenrechte im Namen der Olympischen Spiele verletzt worden sind. Ye Guozhu, ein Organisator von friedlichen Protesten im Namen von den 1,5 Millionen Bewohnern von Beijing, deren Häuser olympischen Bauvorhaben ohne fairen Ausgleich weichen mussten, ist zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und gefoltert worden, die Organisation wurde unterdrückt.

Isländische Journalisten, die beabsichtigen im Sommer über die Olympischen Spielen zu berichten, könnten die illegale Störung ihrer journalistischen Freiheit akzeptieren müssen, um die Geschichten zu erzählen, über das, was wirklich in diesem Land geschieht.

Die Kommunistische Partei Chinas hat bereits offen zugegeben, dass persönliche Informationen über alle Journalisten, die im Sommer beabsichtigen China zu besuchen, in einer Datenbank gesammelt werden. Wahrheit ist eine befreiende Macht, aber Behörden, die permanent damit befasst sind, ihre eigenen Handlungen zu verbergen, leben in einer repressiven Furcht vor der Wahrheit, der Zivilisation und dem Willen des Volkes.

Die Arbeit von 30.000 chinesischen Internetpolizisten, die die chinesische Öffentlichkeit daran hindern, sich in Diskussionen über Demokratie, Menschenrechte und Religion zu informieren, ist ein wahres Zeugnis dieser Furcht.

Zu Beginn der Olympischen Sommerspiele 2008 wird der Menschenrechtsfackellauf 35 Länder und mehr als 150 Städte durchquert haben, was den ernsthaften Geist der Olympischen Spiele und ihren Status als Symbol für menschliche Würde und Achtung vor dem Leben widerspiegelt.

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