Zhang Lianying’s Zeugenaussage im Europaparlament anlässlich eines Hearings über Menschenrechte in China (Teil 3)

Teil 1 finden sie unter:
http://de.clearharmony.net/articles/200805/43421.html
Teil 2 finden sie unter: http://de.clearharmony.net/articles/200805/43422.html

Nachdem ich frei war, erfuhr ich, dass Hr. McMillan-Scott mehr als 40 Länder und Regionen besucht hatte. Wo immer er hinkam, verurteilte er die KPCh wegen ihrer Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden und appellierte an Menschen mit Gewissen und Gerechtigkeitssinn um Unterstützung und Hilfe. Ich möchte ihm und allen anderen Parlamentsmitgliedern hiermit meinen aufrichtigen Dank und Respekt aussprechen, die mir und meiner Familie gegenüber Anteil nahmen.

Ich hoffe, dass Hr. McMillan-Scott und die Mitglieder des Europaparlaments weiterhin auf die Situation der Falun Gong-Praktizierenden in China aufmerksam machen und uns helfen, diese Gräueltat, die Verfolgung zu beenden und universelle Werte aufrecht zu erhalten.

Ich habe noch eine Bitte: Könnten Sie uns beistehen, eine legale Hilfe für die Einleitung eines legalen Verfahrens bei einem Internationalen Gerichtshof zu erreichen? Obwohl ich persönlich nun relativ frei bin, werden Tausende und Abertausende von Falun Gong-Praktizierenden verfolgt. Mein Herz kann nicht zur Ruhe kommen, solange diese Verfolgung andauert.

Zum Schluss wünsche ich Ihnen und Ihren Familien Gesundheit und Glück. Möge Gott Sie behüten!
Mit freundlichen Grüßen
Zhang Lianying, Niu Jinping mit Familie

Im Folgenden sind über 50 Verfolgungs- und Foltermethoden aufgelistet, die ich persönlich erlebt habe, und die alle bei der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden eingesetzt werden:

1. Schlafentzug: Praktizierende dürfen über eine lange Zeit hin täglich nur ein oder zwei Stunden schlafen – manchmal ist gar kein Schlaf erlaubt.
2. Untersagung der Toilettenbenutzung: Die Häufigkeit der Benutzung wird eingeschränkt, so dass sich die Praktizierenden in ihre Hosen erleichtern müssen und es wird ihnen nicht erlaubt, die Kleidung zu waschen oder zu wechseln.

3. Frieren lassen: Das Verteilungszentrum öffnete im Winter Türen und Fenster und erlaubte den Praktizierenden nicht, irgendwelche Kleidung, außer Unterwäsche zu tragen. Im Spätherbst zogen sie mich bis auf die Unterhose aus und schlossen mich im Frauen-Zwangsarbeitslager in eine kleine Zelle. Sogar Mitte November durfte ich nur eine Jacke tragen und warme Schuhe waren nicht erlaubt. Im Zwangsarbeitslager öffneten sie um 4 oder 5 Uhr absichtlich die Türen, um uns frieren zu lassen, während die Baojias, die bei uns waren, warme Winterunterhemden und lange Militärbaumwollsteppjacken darüber trugen.

4. Übergießen mit kaltem Wasser: Im Verteilungszentrum und im Zwangsarbeitslager für Frauen gossen sie kaltes Wasser und Gemüsesuppe über die Praktizierenden. Wenn ich wegen unzureichenden Schlafes einmal einschlief oder wenn ich die Übungen praktizierte, übergossen mich die Baojias mit kaltem und schmutzigem Wasser, in dem sie zuvor die Schuhe gereinigt hatten. Oft war ich völlig durchnässt; sie schnürten mich zusammen, ich durfte nicht zur Toilette gehen, weshalb meine Hosen vom Urin durchnässt waren. Dann gossen sie ganze Eimer voller Wasser über meine Hosen, um den Urin auszuwaschen.

5. Die ganze Zeit nasse Kleider tragen: Sie schütteten jeden Tag Gemüse- und Reissuppe über uns und erlaubten uns nicht, die Kleider zu wechseln. Wir trugen die ganze Zeit nasse Kleidung und lockten eine Menge Fliegen an. Wir rochen schlecht. Außerdem töten die Baojias Fliegen und steckten sie mir in die Kleidung. Blutergüsse und andere Verletzungen an meinem Körper eiterten.

6. Wiederholtes Würgen und Foltern: Mir wurden solange nasse Handtücher in den Mund gestopft und über die Nase gewickelt, damit ich nicht mehr atmen konnte, bis mein ganzer Körper zuerst krampfhaft zuckte und sich schließlich nicht mehr bewegen konnte. Dann lockerten sie die Handtücher ein wenig, um dann das Ganze zu wiederholen, bis ich mich nass urinierte. Sie schrieen: „Endlich hast Du es“.

7. Der sengenden Sonne aussetzen: An heißen Sommertagen im Juli bedeckten sie meinen Kopf und schnürten mich zusammen und legten mich viele Male in die sengende Sonne.

8. Sexuelle Misshandlung: Die Folterer rieben mit ihren Händen, zwickten und zogen an unseren Brustwarzen und im Intimbereich. Sie traten uns mit Knien und Füßen in den Intimbereich, rissen Schamhaare aus und stachen mit Schreibstiften in unsere Brüste.

9. Ziehen an Kopf- und Achselhaaren

10. Über lange Zeitspannen komplett zusammengeschnürt sein: Sie setzten mich auf einen Folterstuhl und Wagen und schnürten meine vier Gliedmaßen und den ganzen Körper zusammen. Sie strangulierten meinen Hals mit Seilen und platzierten eine schwere Decke auf meinem Kopf. Ich durfte die Toilette nicht aufsuchen, durfte nicht schlafen und alle paar Minuten wurden mir mit der Decke Mund und Nase zugehalten. Die Baojia sagte: „Spiel mit mir“. Ein Jahr lang wurde ich Tag und Nacht zusammengebunden und 50 Tage hintereinander aufgehängt.

11. Lange Zeit an Händen gefesselt: Meine Hände waren an ein Bett gefesselt, eine Maske bedeckte meinen Kopf, sie strangulierten meinen Hals und mein Mund war blockiert. Außerdem wurde ich aufgehängt, die Hände hinter dem Rücken gefesselt.

12. In einer bestimmten Haltung lange Zeit auf einem kleinen Stuhl sitzen: Ich saß über 20 Stunden am Tag auf einem kleinen Stuhl oder einem hohen Plastikstuhl mit rauer Oberfläche und durfte mich nicht bewegen. Sie stopften mir schmutzige Lappen in den Mund und fixierten sie mit Klebebändern über meinem Kopf; sie fesselten mir die Hände auf den Rücken, Handflächen gegeneinander; mein Gesäß eiterte und wurde dunkellila.

13. Abends wurde mir ein Seil über den Mund gebunden und am Bett so fest gebunden, dass es mir tief ins Fleisch schnitt und mein Mund stark zu bluten begann.

14. Durchstechen der Fußsohlen mit scharfen Gegenständen.

15. In eine Wasserzelle sperren: Ich war über einen Monat lang in eine kleine Zelle mit abgedeckten Fenstern, ohne Licht eingeschlossen. Mehrmals täglich übergossen sie mich mit Wasser. Der Boden war voller Wasser, abends schlief ich auf nassem Grund ohne Matratze und meine Steppdecke wurde nass. Das Fleisch zwischen meinen Zehen eiterte und meine Oberschenkel waren voller roter Beulen, aus denen auch Eiter kam. Es gab keinen Sitzplatz und ich musste die ganze Zeit stehen, wovon ich viele große Krampfadern bekam.

16. Ich wurde in die empfindliche Innenseite der Beine gezwickt und sie zerrten und drehten daran – meine Beine wurden lila und schwarz.

17. Sie zogen mich an den Haaren und schlugen meinen Kopf gegen eine Mauer.

18. Sie drückten mir die Fingernägel ins Gesicht und in die Beine und schnitten dann ins Fleisch, bis es blutete.

19. Sie schlugen mich mit einem Fliegenklatscher auf Finger, Zehen, Gesicht und Kopf – es zerbrachen zehn Fliegenklatscher.

20. Sie umwickelten meinen Kopf mit breiten Streifen und steckten schmutzige Lappen, Socken, in Urin getränkte Tücher, Handtücher mit Schleim sowie Papier in meinen Mund.

21. Sie banden mich auf „das Totenbett“: Die ganze Nacht lang banden sie mich mit gespreizten Gliedern fest und ich durfte nicht zur Toilette gehen.

22. Mein ganzer Körper wurde mit gestreckten Beinen auf einem Stuhl festgebunden. Sie legten Gegenstände unter meine Fersen, um meine Füße zu erhöhen und setzten sich dann auf meine Beine.

23. Sie kniffen mich heftig in den Hals und strangulierten mich bis zur Ohnmacht: Viele Male benutzten sie Seile, um meinen Hals zu strangulieren und ich verlor sieben Mal das Bewusstsein. Sie würgten meinen Hals mit Händen und ich wurde zweimal ohnmächtig.

24. Injektionen mit unbekannten Substanzen und Einflößen unbekannter Drogen bis ich das Bewusstsein verlor. Ich hatte lange Zeit Durchfall.

25. Brutale Prügel auf unterschiedliche Weise: Acht Leute schlugen mich, während ich stand, wobei meine Arme von anderen seitlich festgehalten wurden, während der Rest von vorne und hinten auf mich eintrat Ich wurde geschlagen bis ich zu Boden taumelte – dann traten sie wieder auf mich ein. Ein anderes Mal schlugen mich vier Personen gleichzeitig, einer hielt meine Arme fest, ein anderer setzte sich auf meine Beine und die anderen beiden zwickten mich in die Haut, verdrehten diese und schlugen mir ins Gesicht.

26. Mit Urin getränkten Hosen gefesselt: Im Sommer schnürten sie meinen ganzen Körper zusammen und strangulierten meinen Hals mit Urin getränkten Hosen. Sie wickelten 8 mit Urin genässte Hosen um meine Beine.

27. Folter durch Zwangsernährung: Der Nahrungsschlauch wurde immer wieder in meine Nase eingeführt – meine Nase begann daraufhin heftig zu bluten Man hat mir den Schlauch auch oft durch den Rachen eingeführt, wo er dann blieb. Wenn sie es nicht schafften mir die Nahrung einzuflößen, übergossen sie mich mit heißer Gemüse- oder Reissuppe oder Milch. Bei der Zwangsernährung zogen mich sieben oder acht Personen an den Haaren und hielten mir die Nase zu. Manchmal wurde ich sogar von mehr als zehn Personen auf einmal zwangsernährt. Sie drückten mich nieder und zwickten mich und legten sich auf meinen Hals oder meinen Körper.

28. Sie stopften mir schmutzige Lappen in den Mund und ließen sie lange Zeit dort; sie fesselten meine Hände auf den Rücken und umwickelten meinen Kopf mit doppelseitigem Klebeband.

29. Im Verteilungszentrum verwendeten sie Mundöffner, um meinen Mund aufzuhebeln und steckten das Werkzeug ganz tief in den Rachen, bis mein Mund voller Blut war. Mit einem Metalllöffel hielten sie meinen Mund dann offen.

30. Bewusst auf Sehnen schlagen: Dann schlugen und traten sie mit Ellbogen, Fäusten und Füßen auf meine Sehnen an den Beinen. Meine Beine schwollen so dick an wie meine Taille, doch man konnte keine Prellungen auf der Haut sehen.

31. Es gab keine Frischluft in der Zelle: Die kleine Zelle war so abgedichtet, dass keine Luft herein konnte und man das Gefühl hatte zu ersticken. Die Baojias mussten abwechselnd hinausgehen, um frische Luft zu schnappen.

32. Sie flößten mir gewaltsam konzentriertes Salzwasser ein: Nach einer solchen Zwangsernährung war ich extrem durstig und mein ganzer Körper brannte.

33. Zwei Personen schlugen mir von rechts und links abwechselnd ins Gesicht, ohne aufzuhören.

34. Sie banden mich auf einen Stuhl, dann schlugen Polizisten mit Fäusten auf meine Brüste und zogen mich an den Haaren.

35. Sie schlugen mich mit Schuhsohlen ins Gesicht und auf den Kopf, dass mein ganzes Gesicht schwarz und lila anschwoll.

36. Sie steckten Stifte zwischen meine Finger und drückte anschließend meine Hand mit aller Kraft; meine Finger schwollen an und schmerzten schlimm.

37. Über lange Zeit wurde ich mit Maisbrei zwangsernährt, do dass ich über 20 Tage lang keinen Stuhlgang hatte.

38. Sie standen auf meinen Zehen und traten mir auf die nackten Füße.

39. Sie ließen mich von Moskitos stechen: Sie banden mich an Armen und Beinen fest und öffneten die Tür der kleinen Zelle, öffneten meine Kleidung und Hosen und ließen Moskitoschwärme herein, die mich stachen.

40. Zu keiner Zeit gab es in der kleinen Zelle Tageslicht. Der Boden und das Bett waren voll Wasser. Ich konnte nirgendwo sitzen. Überall auf dem Boden waren Maden. Meine Beine und Füße eiterten.

41. Wurde ich schläfrig, zogen mich zwei Leute an den Armen, sie stießen und zogen mich.

42. Sie versuchten mir die Finger zu brechen.

43. Sie schlugen meine Handrücken auf den Boden und bewegten sie heftig hin und her. Die Haut wurde dabei abgeschürft, meine Hände wurden rot und schwollen an.

44. Meine Hände wurden ans Bett gefesselt. Sie schlugen mich mit Bambusstöcken und fegten mein Gesicht mit einem Besen.

45. Ich wurde gezwungen auf dem Bett zu sitzen und wurde von vier Leuten geschlagen, wobei zwei Personen meine Arme auseinander zogen, während eine Person auf meinem Kopf saß und ihn festhielt und eine andere saß auf meinen Beinen. Sie zwickten mich in die Brüste, im Intimbereich und das Gesicht. Sie stemmten ihre Füße dabei gegen ein Waschbecken vor ihnen, mit dem Rücken pressten sie mich so heftig gegen die Person hinter ihnen. Sie taten dies mit solcher Kraft, dass ich nicht mehr atmen konnte.

46. Sie steckten mir Ekel erregende Dinge in den Mund: Exkremente, schmutzige Lappen und Papier. Sie taten Fliegen in meine Kleidung, gossen Schmutzwasser über mich, tränkten Handtücher mit Urin, um mein Gesicht damit zu waschen.

47. Gegen die Oberschenkelknochen treten: Sie traten mit harten Plastikschuhen gegen meine Oberschenkelknochen, so dass meine Beine anschwollen und sich schwarz verfärbten.
Mentale Folter und Beleidigung

1. Schlafentzug: Über lange Zeiträume hinweg durften die Praktizierenden täglich nur ein bis zwei Stunden schlafen, manchmal war gar kein Schlaf erlaubt.

2. Unter Zwang entkleiden bis auf die Unterwäsche und andere Insassen hereinführen, um mich anzuschauen (in der kleinen Zelle im Zwangsarbeitslager).

3. Beschimpfung mit beleidigenden Worten.

4. Bedrohung und Demütigung durch Aussagen, sie würden meine Familienangehörigen und das Kind verprügeln.

5. Abspielen von obszöner, schriller Musik

6. Tag und Nacht Abspielen der [fabrizierten] Selbstverbrennungsszene, mit den Schreien von Liu Siying und durchdringenden Bremsgeräuschen.

7. Bei Besuchen von meinen Brüdern, meinem Mann und dem Kind, sahen diese die Blutergüsse in meinem Gesicht, doch die Polizei erklärte ihnen, ich hätte sie selbst verursacht.

8. Sie hoben ohne meine Zustimmung Geld von meinem Konto ab, um die Nahrungsmittel für die Zwangsernährung zu kaufen und erpressten auch eine Gebühr für die Zwangsernährung von meiner Familie.

9. Ich durfte keine Bedarfsgegenstände kaufen. In den ersten zwei oder drei Monaten in der kleinen Zelle, durfte ich kein Toilettenpapier oder Hygienebinden benutzen und musste mich mit kaltem Wasser waschen.

10. Ich durfte meine Nägel nicht schneiden und sie wuchsen über einen Zentimeter lang. Ich musste sie mit meinen Zähnen abbeißen.

11. Lange Zeit durfte ich keine Briefe schreiben, Anrufe tätigen oder mich mit meiner Familie treffen.

12. Ich durfte nicht appellieren.

13. Als ich nach einem Koma das Bewusstsein wiedererlangte, sagten sie sarkastisch zu mir: „Na, wie war’s denn? War es schlimm?“ Sie schlugen mich mit Schuhen ins Gesicht und wenn dann mein Gesicht geschwollen und schwarz verfärbt war, lachten sie über mich: „Wenn Du eine Minenlampe aufziehst, siehst Du aus, wie eine Minenarbeiterin.“

14. Wang Wei, der stellvertretende Direktor der Krankenerziehungsbrigade im Tiantanghe Hospital, gab den Baojias große Pinsel und sagte zu ihnen, sie sollen demütigende Worte auf meine Oberteile, Hosen, Büstenhalter, Unterwäsche und Socken schreiben.

Anmerkungen:
(1.) Büro 610: Ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

(2.) Umerziehung: Eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung. Sie ist eine übliche Taktik im Versuch, Falun Gong-Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.

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