Kürzlich traf ich mit zwei Praktizierenden zusammen. Einer der beiden erwähnte, dass er, wenn er das Fa [die Lehre des Falun Dafa] lerne, immer schläfrig werde. Der andere Praktizierende sagte, er könne das Fa nicht vernünftig verstehen. Er lese eine Seite nach der anderen, könne sich aber hinterher nicht daran erinnern, was er gelesen habe. Er gewänne auch keine Einsichten daraus. Er war sehr besorgt und beunruhigt darüber. Darauf bezugnehmend möchte ich meine Erfahrung und mein Verständnis beim Fa-Lernen in letzter Zeit austauschen. Dafa ist weit und tiefgründig. Mein persönliches Verständnis mag den Standard des Fa nicht erreichen können. Bitte weist mich daher auf Unangemessenes hin.

In der letzten Zeit war ich eine ganze Weile in einem Zustand von „in Eile zu sein“. Ich lernte das Fa, als wäre ich in Eile und lebte auch mein Leben in einer Art von Eile. Körperlich und mental erschöpft, hatte ich das Gefühl, als würde sogar auch mein Herz schneller schlagen. Schließlich erkannte ich, dass die Gewohnheit, „in Eile zu sein“, für einen Praktizierenden kein korrekter Zustand ist. Wie könnte ich mich also selbst korrigieren? Sofort rief ich mir die Worte des Meisters in Erinnerung:

„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ („Störungen beseitigen“ aus Essentielles für weitere Fortschritte II). Ich wusste, was ich tun sollte.

1. Lerne das Fa mit ruhigem und stillem Geist. Wenn es an der Zeit ist, das Fa zu lernen, sollte man nur das Fa lernen. Wenn es an der Zeit ist, die Übungen zu machen, sollte man nur die Übungen machen. Wenn es an der Zeit ist, die Wahrheit zu erklären, sollte man einfach die Wahrheit erklären. Man sollte nicht eine Sache tun, während man über andere Dinge nachdenkt. Was immer man tut, sollte man von ganzem Herzen tun.

Wenn einem auch eine Menge anderer Dinge durch den Kopf gehen, während man das Fa lernt, wie können dann diese Ebenen über Ebenen von Buddhas, Daos und Gottheiten einen erleuchten? Das Fa in einem solchen Zustand zu lernen, spiegelt auch eine Respektlosigkeit gegenüber dem Meister und dem Fa wider. Außerdem wird eine überbordende Gedankenmenge im Gemüt beim Fa-Lernen auch noch Karma erzeugen, was eine Störung bedeutet. Meine Methode ist, vor dem Lernen das Lunyu und „Das Hauptbewusstsein muss stark sein“ zu rezitieren, dann wird meine göttliche Seite klar sein, während ich das Fa lerne.

2. Beseitige alle Störungen. Wenn alles bereit ist, kreuze ich meine Beine in die Doppellotusposition und sitze aufrecht (wenn die Beine schmerzen, strecke ich sie zur Entspannung aus). Auf ernste und sorgfältige Weise beginne ich, das Fa zu lernen. Manchmal bin ich durstig, schläfrig oder fange an, an andere Dinge zu denken. Ganz gleich was es ist, behandle ich es als Störung und bleibe davon unbewegt. Selbst wenn der Himmel einstürzte, würde ich weiter das Fa lernen. Mein Herz ist felsenfest. Ich war entschlossen, unbeeinflusst zu bleiben.

Rasch wurden alle Arten von Störungen vom Fa aufgelöst. Mein Geist wurde klar. Nach und nach war ich von einer barmherzigen und warmen Energie eingehüllt. Mein Geist wurde ruhiger und ruhiger. Ich gelangte immer tiefer in einen Zustand von Ding (Ruhe/Konzentration). Man muss sich vor Augen halten, dass jede Störung eine dämonische Illusion ist. Man sollte keine Wünsche haben, wie man damit umgehen soll. Wenn man sich hinlegt, wenn man müde ist oder ein Nickerchen macht, ist es schwer, wieder aufzuwachen, wenn man einmal eingeschlafen ist. Man braucht einen starken Willen und Ausdauer. Diese kleine Schwierigkeit ist nichts. Wir haben solch einen großartigen Meister, solch ein großartiges Fa! Wenn wir das nicht schätzen, sind wir dann nicht albern und verlieren unsere Chance?

3. Beruhige dein Herz und lies in Ruhe das Buch. Man muss in Erinnerung behalten, nicht nach Schnelligkeit und Menge zu trachten. Wenn man nur ein oder zwei Lektionen am Tag lernt, ist das in Ordnung. Niemand drängt einen. Nach dem Lernen des Fa wird man soviel erhalten, wie man erkannt hat. Wenn man das Fa in Ruhe und sorgfältig lernt, wird der Geist leer. Zusätzlich lernt man mit einem Herzen oder einer Geisteshaltung, in der man den Meister und das Fa respektiert und wenn der Meister das sieht, wird er einen erleuchten.

Wir dürfen das Fa jedoch nicht mit dem Eigensinn des Trachtens nach Erleuchtung lernen. Man sollte einen Zustand „Frei von Absicht“ bewahren und die Dinge auf natürliche Weise geschehen lassen, am besten ist es, in einem geistigen Zustand frei von Wünschen und absichtslos zu sein. Wenn man das Fa mit reinem und ruhigem Geist lernt, wird man oft von der Barmherzigkeit des Meisters berührt und sogar mit Tränen erfüllt sein, wenn man die grenzenlose Dankbarkeit für die Errettung durch den Meister erfährt. Man wird auch die Weite und Tiefgründigkeit von Dafa spüren und das Fa auf unterschiedlichen Ebenen begreifen.

Es gibt da viele Gefühle, die nur sehr schwer zu beschreiben sind. Manchmal durchläuft meinen Körper eine Aufwallung von Energie. Es war beinahe unmöglich, ihre Stärke auszuhalten. Es fühlte sich an, als würde ich aus meinem Körper hinausgehen und zu den Wolken hoch fliegen! Manchmal entsprang meine Dankbarkeit für den Meister, Ebene für Ebene meines Wesens. Ich bin so glücklich, dass ich das Fa erhalten habe, ein Jünger des Meisters sein kann und ein Teilchen des Dafa bin. Oft sage ich zu mir: „Ich habe einen solchen Meister, ein solches Dafa, was brauche ich denn sonst noch?“

Für jene Praktizierenden, die anscheinend das Fa nicht erhalten können, weil sie Störungen erleben und jene, die sich anscheinend beim Fa-Lernen nicht wirklich konzentrieren können, hoffe ich sehr, dass ihr euch darüber klar werdet. Ihr müsst euer Glück begreifen, wenn ihr in diesen goldenen Berg hineingeht. Bleibt dort nicht mit leeren Händen stehen! Welche einmalige Gelegenheit in vielen Leben würdet ihr versäumt haben! Es ist höchste Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken. Da ihr euch auf den Pfad der Kultivierung begeben habt, solltet ihr auf dem Pfad mit Entschlossenheit voranschreiten und keine Möglichkeit einer späteren Reue schaffen. Der Pfad der Kultivierung ist nicht etwas, durch das man sich durchwurstelt und dann Vollendung erlangt. Die großen Wellen spülen den Sand. Nur gediegenes Gold wird zurückbleiben!