Dringender Aufruf! Ältere Bürgerin aus Tianjin zu Arbeitslager verurteilt, weil sie Falun Gong Flugblätter verteilte; sie befindet sich in Gefahr, gefoltert zu werden

Frau Zhu Lijin (links), 61, Mutter von Salina Wang (rechts), die in Neuseeland lebt, wurde ohne Verhandlung in Tianjin verurteilt und der Folter ausgesetzt

New York: Eine ältere Bürgerin aus Tianjin wurde Anfang des Monats zu über einem Jahr Arbeitslager verurteilt, nachdem die Polizei sie bei der Verteilung von Flugblättern über die Verfolgung von Falun Gong bemerkte. Das Falun Dafa Informationszentrum (FDI) berichtete, dass sie eine von 15 lokalen Falun Gong-Praktizierenden ist, die in den letzten Monaten zu Haftstrafen in diesem Lager verurteilt worden waren und sich in der großen Gefahr befindet, dort gefoltert zu werden.

Frau Zhu Lijin, 61, ehemalige Regierungsangestellte und Mutter einer neuseeländischen Bürgerin, wurde am 1. Februar auf den Straßen von Tianjin verhaftet, während sie Informationen über Falun Gong an Passanten verteilte. Sicherheitsbeamte durchsuchten dann ihr Heim ohne Durchsuchungsbefehl, konfiszierten Computerausrüstung und Falun Gong Literatur. Innerhalb von zwei Wochen, am 16. Februar, wurde ihrer Familie mitgeteilt, dass sie zu einem Jahr und drei Monaten verurteilt worden sei, ohne dass eine Verhandlung stattgefunden hatte. Sie befindet sich gegenwärtig im Banqiao Frauen-“Umerziehung durch Arbeit“-Lager.

„Wie kann eine 60-jährige Frau, die Faltblätter verteilt, von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) als solch eine Bedrohung angesehen werden? Meine Mutter ist keine Kriminelle und hat nichts Falsches getan“, sagte ihre Tochter Salina (Yu) Wang aus Neuseeland, die sich gerade in New York befindet. „Sie hat das Recht, ihren Glauben zu leben und sie hat das Recht, den Menschen die Wahrheit über Falun Gong zu sagen. Dies sind grundlegende Menschenrechte, die von Chinas Verfassung und internationalem Recht garantiert werden.“

Dies ist das erste Mal, dass Frau Zhu, die mit Falun Gong im Jahre 2005 begonnen hatte, wegen ihres Praktizierens verhaftet wurde. Nach ihrer Verhaftung wurde ihrer Familie verwehrt, sie zu besuchen. Nach der Verurteilung konnten sie sie jedoch kurz besuchen. Berichten zufolge befindet sie sich bei guter Gesundheit, es wurde jedoch bereits versucht sie dazu zu bringen, ihrem Glauben abzuschwören. Frau Zhu hat sich über unzureichende Ernährung im Lager beklagt. Sollte sie auf ihrem Glauben bestehen bleiben, könnten Bemühungen wie „Umerziehung” leicht in schwere Folter eskalieren. Ein chinesischer Regierungsberater gab gegenüber der Washington Post an: „Praktizierende, die nicht geschlagen werden, verlassen die Gruppe nicht.“ (englischer Bericht: http://faluninfo.net/article/566/ )

Im Speziellen haben ehemalige Gefangene des Banqiao RTL Lagers über eine Reihe von Foltermethoden berichtet, um Anhänger zu zwingen, ihren Glauben zu verleugnen, wie Elektroschocks, Einzelhaft, Zwangsernährung, sexueller Missbrauch und Injektionen von unbekannten psychiatrischen Drogen. Die Verantwortlichen der Arbeitslager sind auch dafür bekannt, Inhaftierte zu extremen Arbeitsanstrengungen über viele Stunden hinweg zu zwingen, wie die Produktion von Regenmänteln für Korea oder trockene Bohnen zu sortieren. Als Ergebnis solchen Missbrauchs leiden einige der inhaftierten Praktizierenden unter permanenter geistiger oder körperlicher Behinderung. Mindesten zwei wurden zu Tode gefoltert. (englischer Bericht: http://www.falunhr.org/index.php?option=content&task=view&id=556 )

Kürzlich, im November 2008, berichteten Familienangehörige einer Praktizierenden mit Namen Gong Hui, die in einem Lager eingesperrt war, dass sie nach langen Zeiten der Misshandlungen und der Einzelhaft dem Tode nahe war. Innerhalb von nur drei Monaten in diesem Lager, war sie bereits völlig ausgezehrt. Frau Gong wurde am 13. August, während den Olympischen Spielen, verhaftet und kam im September ins Arbeitslager, nachdem sie zu 15 Monaten Haft verurteilt worden war.

„Wir müssen uns jetzt sofort für Frau Zhu einsetzen“, sagte der Sprecher des FDI Herr Erping Zhang. „Die internationale Gemeinschaft darf nicht warten, bis sie von Folterungen oder noch Schlimmerem aus China erfährt, bevor sie etwas unternimmt.“

Großangelegte Razzien

Frau Zhus Inhaftierung und Verurteilung scheint kein isolierter Fall zu sein, sondern eher Teil von großangelegten Razzien gegen Falun Gong-Praktizierende in Tianjin wie auch landesweit, die im Vorfeld der Olympischen Spiele begonnen hatten und bis zum zehnjährigen Jahrestag des Verfolgungsbeginns ungemindert weitergehen.

Entsprechend Berichten, die das FDI erhalten hat, wurden seit April 2008 mindestens 15 weitere weibliche Praktizierende in dieser Stadt verurteilt und ins Banqiao Arbeitslager gebracht, mit Strafen zwischen 12 und 18 Monaten. Die eigentliche Zahl kann höher sein und beinhaltet auch nicht all die Bürger von Tianjin, die in andere Lager und Gefängnisse eingesperrt wurden.

„Wenn 15 Praktizierende einer Stadt in ein Lager eingewiesen wurden und dies mit ungefähr 300 Lagern im Land hochgerechnet wird, sehen wir auf über 4.000 Falun Gong-Praktizierende, die letztes Jahr zu Arbeitslager verurteilt worden waren“, sagte Herr Zhang. „Kein Wunder also, dass sich aus kürzlichen Interviews mit ehemaligen Häftlingen durch die Chinese Human Rights Defenders (CHRD) ergab, dass Falun Gong-Praktizierende einen riesigen Anteil in diesem Lagern ausmachen.“

Bezogen auf die Studien der CHRD, die Anfang Februar veröffentlicht worden waren: „Mehr als die Hälfte der Interviewten [meistens Kläger] äußerten sich über die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in RTL Lagern. Sie sagten, dass Falun Gong-Praktizierende die größte Häftlingsgruppe im Lager bilden.“ (der gesamte Bericht: http://docs.law.gwu.edu/facweb/dclarke/public/CHRD_RTL_Report.pdf )

Das Falun Dafa Informationszentrum ruft dazu auf:

• Internationale Medien und Menschenrechtsgruppen sollen den Fall von Frau Zhu Lijin untersuchen und die größer werdende Entwicklung von langjährigen Haftstrafen und Arbeitslager-Urteilen gegen Falun Gong Praktizierende vor den Olympischen Spielen.
• Ausländische Regierungsvertreter, besonders jene von Tianjins Freundschaftsstädten – wie Philadelphia, Dallas, Melbourne, Milan und Lodz – sollen ihren Amtskollegen schreiben und sie drängen, Frau Zhu Lijin sofort und bedingungslos freizulassen.

Für weitere Informationen kontaktieren sie bitte das Falun Dafa Informationszentrum:

Kontakt:
Gail Rachlin (+1 917-757-9780),
Levi Browde (+1 646-415-0998),
Erping Zhang (+1 646-533-6147), oder
Joel Chipkar (+1 416-709-8678)

Fax: 646-792-3916
E-Mail: contact@faluninfo.net,
Webseite: http://faluninfo.net/

Dieser Artikel auf Englisch:
http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2009/3/2/105259.html

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