Falun Dafa Informationszentrum Deutschland: Falun Gong-Verfolgung: Alarmierende Anzahl von aktuellen Todesfällen

Pressemitteilung vom[17.03.2009]

Die folgende Auflistung von Todesfällen ist das bedrückende Ergebnis der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China, einschließlich Folter in Gefangenschaft. Als Quellen liegen unter anderem Zeugenaussagen von Verwandten oder Freunden der Verstorbenen und Fotos zugrunde sowie Informationen durch Auskünfte von verantwortlichen Polizei- oder Gefängnisbehörden.

Die hier aufgeführten Fälle und vor allem die Anzahl der Menschen, die innerhalb kurzer Zeit starben, nachdem sie in Polizeigewahrsam kamen, verdeutlichen die Gefahr, der Praktizierende täglich ausgesetzt sind und zwar auch dann, wenn sie ihren Glauben Zuhause und privat ausüben.

Durch die Veröffentlichung der Einzelheiten möchte das FDI der internationalen Medien- und Menschenrechtsgemeinschaft die Nachforschungen und Berichterstattung über solche Vergehen erleichtern.

Dieser Notruf umfasst Berichte über den Tod von sechs Praktizierenden im Alter von 40 bis 77 Jahren, drei von ihnen starben im Februar 2009.

Frau Hou Lihua

Alter: 40 Jahre
Geschlecht: weiblich
Adresse/Stadt: Nanshi-Straße, Bezirk Dongant, Stadt Mudanjiang
Provinz: Heilongjiang
Festnahme: 17. November 2008
Freilassung: Dezember 2008
Todesdatum: 14. Februar 2009

Am Nachmittag des 17. November 2008 wurde Frau Hou Lihua, die bei Shunda Calcium Carbide Limited Company beschäftigt war, von einer Einheit der Staatssicherheitsbehörde der Stadt Mudanjiang an ihrem Arbeitsplatz abgeführt und in Untersuchungshaft genommen, wo sie Berichten zufolge geschlagen und gefoltert wurde. Sie wurde im Dezember 2008 entlassen, erholte sich aber nie von ihren Verletzungen. Sie starb am 14. Februar 2009.

Wie Bekannte von ihr berichteten, war sie seit Beginn der Verfolgung von Falun Gong drei Mal verhaftet worden und wurde jedes Mal schwer gefoltert:

* Als Frau Hou im Juni 2000 in die Frauenabteilung des Lagers für Umerziehung durch Arbeit der Stadt Mudanjiang kam, wurde sie in eine Zelle gesperrt, mit Armen und Beinen auf einem eisernen Stuhl festgebunden und geknebelt. Mehrere Aufseher verprügelten sie anschließend. Kurz danach trat sie in einen Hungerstreik um gegen ihre Behandlung zu protestieren und wurde zwangsernährt. Es wird auch berichtet, dass sie und andere Falun Gong-Gefangene von Lageraufsehern ausgezogen und sexuell misshandelt wurden

* Nach ihrer Entlassung aus dem Arbeitslager wurde sie im November 2001 wieder verhaftet. Polizisten des Bezirkspolizeireviers von Aimin banden sie Angaben zufolge auf eine Tigerbank. Bei dieser gängigen Foltermethode wird das Opfer auf eine Bank gebunden, wobei mehrere Ziegelsteine unter die Füße gelegt werden um die Beine anzuheben. Die Aufseher legten dann schwere Eisenketten auf ihren Magen, sprangen auf ihre Brust und zogen an ihren Armen. Als sie davon ohnmächtig wurde, schütteten die Aufseher kaltes Wasser über sie und machten weiter. Sie erinnerte sich, dass ihr einmal Senföl und eine brennende Zigarette in die Nase eingeführt wurden und ihr eine Plastiktüte über den Kopf gezogen wurde. Diese Folter wurde an fünf aufeinander folgenden Tagen durchgeführt, an denen ihr nicht erlaubt wurde zu schlafen. Trotz ihres schlechten Gesundheitszustands nach der Folter wurde sie von den Behörden zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und später in das Drogenrehabilitationszentrum der Stadt Harbin gebracht.

* Die Zeugen in diesem Drogenrehabilitationszentrum erinnerten sich, dass Frau Hou und die anderen Falun Gong-Praktizierenden extrem gefoltert wurden. Es wird berichtet, dass sie in den Keller des Gebäudes gebracht wurden, wo Aufseher sie nackt auszogen, mit Armen und Beinen am Boden festbanden und mit Elektrostäben, auch an der Brust und an den Genitalien, schockten. Die Zeugen sagten auch aus, dass das ganze Gebäude nach verbranntem Fleisch roch.

Li Changmao

Alter: ca. 50 Jahre
Geschlecht: männlich
Stadt: Macheng
Provinz: Hubei
Todesdatum: 8. Februar 2009

Herr Li Changmao war ein über 50-jähriger Falun Gong-Praktizierender, der in der Stadt Macheng in der Provinz Hubei lebte. Am Morgen des 8. Februar 2009 verließ er seine Wohnung um Informationsmaterial über die Verfolgung von Falun Gong zu verteilen. Kurz darauf wurde er etwa 500 Meter von seiner Wohnung entfernt tot aufgefunden. Die genaue Todesursache wird zurzeit noch untersucht.

Herr Li wurde vom örtlichen Büro 610, einer Stasi-ähnlichen Einheit, überwacht und war bereits zuvor vorübergehend wegen seines Glaubens an Falun Gong verhaftet worden. Am 24. Februar 2002 wurde er zuhause von Beamten des Polizeireviers Songbu und des Büro 610 der Stadt Macheng verhaftet und zu einem Jahr Haft im Zwangsarbeitslager Shizishan verurteilt. Er wurde häufig geschlagen und gezwungen Zwangsarbeit zu leisten. Am 19. Juni 2008, um 21 Uhr, plünderten Polizisten der Stadt Macheng, der Staatssicherheitsabteilung und der Dienststelle von Qiting seine Wohnung und nahmen ihn mit. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, scheinbar um ihn wegen einer wieder auftretenden Krankheit zu behandeln. Nachdem er wieder gesund war, wurde er fünfzehn Tage lang im zweiten Gefängniszentrum der Stadt Macheng inhaftiert.

Sun Aimei

Alter: ca. 60 Jahre
Geschlecht: weiblich
Stadt: das Dorf Xinhua der Stadt Zhucheng
Provinz: Shandong
Datum der Inhaftierung: 25. März 2008
Todesdatum: etwa 1. Februar 2009

Frau Sun Aimei wurde am 25. März 2008 verhaftet, als sie Infomaterial über die Verfolgung von Falun Gong verteilte. Drei Tage später, am 28. März 2008, wurde sie von den Behörden zur Haft im Zwangsarbeitslager für Frauen der Stadt Wangcun verurteilt.

Gegen Ende 2008 forderten Beamte des Arbeitslagers ihre Familie auf 5.000 Yuan zu bezahlen. Als sie im Lager ankamen, fanden sie heraus, dass Frau Sun einen Schlaganfall erlitten hatte und operiert worden war, aber sie durften sie nicht sehen. Am 1. Februar 2009 wurde ihre Familie gebeten ins Arbeitslager zurückzukehren und ihre Asche mitzunehmen.

Yang Yushan

Alter: 76 Jahre
Geschlecht: männlich
Stadt: Dalian
Provinz: Liaoning
Todesdatum: 5. September 2008

Herr Yang Yushan war ein pensionierter Armeeoffizier, der im Armeestützpunkt Zhuanshan in der Stadt Dalian wohnte. Seit 1999 wurden er und seine Frau, die auch Falun Gong-Praktizierende ist, regelmäßig inhaftiert, weil sie darauf bestanden ihre spirituelle Praktik auszuüben und gegen die Verfolgung zu protestieren. Sie wurden mehrfach im Drogenrehabilitationszentrum der Stadt Dalian, dem Yaojia-Gefängniszentrum oder dem Arbeitslager der Stadt inhaftiert. Nach ihrer Freilassung wurde das Paar zuhause wiederholt von Sicherheitsagenten bedroht. Herr Yang starb am 5. September 2008 durch ein physisches und mentales Trauma. Die Umstände seines Todes werden zurzeit weiter untersucht.

Cao Changling

Alter: 77 Jahre
Geschlecht: männlich
Stadt: Wuhan im Bezirk Qiaokou
Provinz: Hubei
Datum der Inhaftierung: 8. August 2008
Todesdatum: 15. August 2008

Herr Cao Changling war Vizedirektor der Papierfabrik Dongfeng. Er verließ am 8. August 2008 – am Tag der Eröffnungsfeierlichkeiten der Olympischen Spiele – mit dem Fahrrad seine Wohnung, kehrte aber in dieser Nacht nicht mehr nach Hause zurück. Die Suche seiner Familie nach ihm verlief ergebnislos.

Zwei Tage später, am 10. August, erfuhr seine Familie, dass er im Zehnten Krankenhaus der Stadt Wuhan festgehalten wird. Als sie dort ankamen, fanden sie ihn bewusstlos und voller Blutergüsse vor. Seine Kleidung war zerrissen, er hatte Kopfverletzungen und sein Handgelenk war gebrochen. Die Ärzte behaupteten, er hätte einen Schlaganfall erlitten und wäre vom Fahrrad gefallen, aber seine Familienangehörigen geben an, dass diese Geschichte nicht zu seinen Verletzungen passt.

Seine Familie bat darum ihn in ein anderes Krankenhaus zu überführen, was aber abgelehnt wurde. Bevor er wieder zu Bewusstsein kommen und seine Geschichte berichten konnte, führten die Ärzte einen Luftröhrenschnitt durch, sodass er nicht sprechen konnte. Er starb am 15.August 2008. Seine Familie sucht nach Zeugen, die dabei helfen könnten die Wahrheit über seinen Krankenhausaufenthalt und seinen mysteriösen Tod aufzudecken.

Wang Donghai

Alter: 51 Jahre
Geschlecht: männlich
Stadt: Baoding im Kreis Qingyuan
Provinz: Hebei
Todesdatum: 25. Januar 2009

Herr Wang Donghai starb am 25. Januar 2009 zuhause, nachdem er fast zehn Jahre lang bedroht, erpresst, geschlagen und auf andere Weisen von Sicherheitsbeamten misshandelt worden war. Seine Familie und seine Freunde glauben, dass der dadurch verursachte Stress zum frühzeitigen Tod dieses ansonsten gesunden Mannes führte. Im Folgenden ein Bericht über seine Verfolgung:

* Im Sommer 1999 reiste Herr Wang nach Beijing um friedliche für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong zu demonstrieren. Er wurde in den Kreis Qingyuan zurückgeschickt, wo er inhaftiert und geschlagen wurde. Beamte erpressten 600 Yuan von ihm (etwa der durchschnittliche Monatslohn eines Stadtarbeiters).
* Im Jahr 2001 wurde er wieder für 25 Tage im Gefängniszentrum des Kreises Qingyuan inhaftiert. Irgendwann durfte er nach Hause zurückkehren. Berichten zufolge war er schwach und von schlechter Gesundheit. Die Polizei erpresste weitere 10.000 Yuan.
* Im Sommer 2003, während er ein Falun Gong-Buch las, erzwangen drei Polizeibeamte Zutritt zu seiner Wohnung, beschlagnahmten Falun Gong-Material und plünderten seine Wohnung. Er wurde zum örtlichen Polizeirevier gebracht und gezwungen 1.000 Yuan zu bezahlen.
* Im Juli 2006 wurde er bei der Polizei angezeigt, weil er eine DVD über die Verfolgung von Falun Gong anschaute. Er wurde zuhause verhaftet und die Polizei erpresste 5.500 Yuan. Er wurde wiederholt ausgepeitscht und erlitt Quetschungen an den Oberschenkeln, so dass er kaum noch stehen konnte.
* Im Oktober 2006 erzwangen Sicherheitsbeamte wieder Zutritt zu seiner Wohnung, beschlagnahmten seinen MP3-Player und inhaftierten ihn in einem Regierungsbüro. Er wurde vor seiner Freilassung gezwungen 2.000 Yuan zu bezahlen.
* Vor dem 17. Parteikongress im Oktober 2007 gingen wieder Sicherheitsbeamte zu seiner Wohnung um ihn zu zwingen die Stadt nicht zu verlassen. Ansonsten würde er ins Gefängnis gebracht.
* Am 14. Juli 2008 schikanierten Beamte des Büros 610 des Kreises Qingyuan Herrn Wang wieder zuhause und versuchten ihn zu zwingen Falun Gong zu verleumden. Sie nahmen seine Ausweis-Nummer und drohten damit ihn ins Gehirnwäschezentrum des Kreises zu bringen, wenn er weiterhin praktizierte.
* Im Januar 2009 gingen Sicherheitsbeamte des Büros 610 erneut zu seiner Wohnung und fuhren fort ihn zu verhören. Kurz danach verstarb er.

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