Die Verfolgung von Praktizierenden im Frauengefängnis der Provinz Shaanxi

Seit Mai 2006 hat das Frauengefängnis der Provinz Shaanxi immer neue Wege gefunden, um Gefangene Praktizierende zu foltern. Die Gefängnisaufseher(innen) zwingen die Gefangenen, lange Zeit zu stehen oder zu hocken; hängen sie mit Handschellen auf; erlauben ihnen nicht, sich zu waschen; entziehen ihnen den Schlaf; zwangsernähren sie; setzen sie für lange Zeit dem Wetter aus; lassen sie nicht zur Toilette gehen; stechen sie mit Nadeln und spucken ihnen ins Gesicht. Sie schlagen die Praktizierenden mit Polizeiknüppeln, treten sie und reißen sie an den Haaren. Keiner wurde freigelassen, ohne die Garantieerklärung geschrieben zu haben, in der Falun Gong aufgegeben wurde.

Im Mai 2006 kam Chen Bin, ein Mitarbeiter des „Büro 610“ (1), in das Frauenarbeitslager und hielt dort Vorlesungen. Er behauptete, dass er Falun Gong praktiziert hätte und in ein Zwangsarbeitslager gebracht worden wäre. Und nun sei es seine Aufgabe, die Praktizierenden dazu zu bringen, ihre Kultivierung aufzugeben. Die Aufseher brachten die Praktizierenden aller Abteilungen herbei, damit sie den Vorlesungen zuhörten. Sie durften Fragen stellen, die sie aufschreiben und Chen Bin übergeben konnten. Frau Li Lin aus der ersten Abteilung wollte den Verleumdungen Dafas durch Chen Bin nicht zuhören und fing an, laut zu rufen: „Falun Dafa ist gut!“ Daraufhin stürzten Aufseher zu ihr hin und hielten ihr den Mund zu, damit sie aufhörte. Ihr gelang es, die Hände weg zu schieben und erneut zu rufen. Mehrere Gefangene halfen den Aufsehern, ihr den Mund zuzuhalten. Schließlich zerrten die Aufseher sie an den Haaren hinaus. Später durfte keiner mehr Fragen stellen.

Die Praktizierende Yang Qiaoli wurde in eine andere Abteilung verlegt, wo sie von sieben Gefangenen abwechselnd überwacht wurde. Die Aufseher versuchten, sie dazu zu bewegen, dass sie aufschrieb, sie würde Dafa aufgeben. Yang Qiaoli erklärte, sie sei unschuldig und keine Verbrecherin. Aufseher befahlen sieben Gefangenen, Yang Qiaoli in die Toilette des Abteilungsleiters zu bringen und sie dort zu schlagen. Um ihre Verletzungen weniger auffallen zu lassen, schlugen sie Yang Qiaolis unteren Rücken und die Hüften mit Knien und Tritten. Yang sagte zu ihnen: „Macht das nicht mit mir, es ist nicht gut für euch!“ Die Gefangenen erwiderten: „Wenn du diese Erklärung nicht schreibst, werden unsere Noten vom Leiter runter gesetzt, darum müssen wir dich schlagen.“ Später lief Yang Qiaoli ins Aufseherbüro und forderte, dass die heruntergesetzten Noten nur bei ihr geltend gemacht werden sollten und nicht bei den Gefangenen. Der Leiter schloss die Tür und der Aufseher Lei Xiaorong begann, Yang Qiaoli mit dem Polizeiknüppel zu schlagen, bis ihr schwindlig wurde, sie erbrechen musste und das Bewusstsein verlor. Später injizierten die Aufseher ihr unbekannte Substanzen. Als sie duschte, erzählten ihr die Mitgefangenen, dass sie schwarze Flecken rund um die Hüften hätte und ihr unterer Rücken purpurrot wäre. Yang Qiaoli wurde gezwungen, einen Bericht zu schreiben, der Dafa verleumdete. Als sie sich weigerte, wurde den Gefangenen befohlen, ihr überallhin, sogar zur Toilette, zu folgen. Sie durfte Tag und Nacht nicht schlafen – bis Juli 2006.

Im April 2007 verlegte die 7. Abteilung eine ältere Praktizierende, die zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, in die 9. Abteilung und eine andere Praktizierende in die streng überwachte Abteilung, welche auch die „isolierte Kammer“ genannt wurde. Es handelte sich um einen Ort, an dem geschlagen und gefoltert wurde. Yang Qiaoli schrieb einen Text von Dafa für die ältere Dame ab. Als die Aufseher den Text fanden, wurde Yang Qiaoli an die eiserne Tür der Zelle gefesselt. Der Abteilungsleiter Lei Xiaorong zeigte ihr Schriften und fragte sie, wer diese geschrieben hätte. Yang antwortete: „Die alte Dame könnte so alt wie Ihre Mutter sein. Wenn sie Ihre Mutter wäre, würden Sie dann dulden, dass man sie so behandelt?“ Daraufhin schlug Lei sie mit einem Polizeiknüppel. Anschließend wurde sie im Leseraum eingeschlossen, wo die Fenster mit Papier abgedeckt waren, damit man nicht hineinsehen konnte. Keinem war der Zutritt erlaubt. Sie stellten ein Stockbett in den Raum und fesselten Yang Qiaoli an das obere Bett. Dann musste sie sich Videos anschauen, die Dafa verleumdeten. Sie durfte weder sitzen noch schlafen, sie durfte nicht einmal die Augen schließen. Am siebten Tag versuchte der Leiter der Aufseher, Zheng Xianjing, der die Aufgabe hatte, praktizierende Gefangene zu foltern, Yang Qiaoli mit Lügen und Tricks davon zu überreden ihren Glauben aufzugeben. Als sie sich weigerte, schlug er ihr ins Gesicht.

Am achten Tage banden die Aufseher sie vom Bett los und probierten eine andere Taktik aus. Sie baten eine Gefangene, die Ärztin war, Yangs Bein zu untersuchen. Diese Gefangene behauptete, dass sie, wenn das so weiterginge, eine Behinderung davontragen würde. Man drohte, dass wenn Yang Qiaoli das Praktizieren von Dafa nicht aufgäbe, man ihr nicht erlauben würde, nach Hause zu gehen, sondern sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung schicken würde. Als Yang Qiaoli sehr schwach und schwindelig war, schrieb sie die Garantierklärung ab, welche die Gefangenen für sie verfasst hatten. Am nächsten Tag jedoch, als sie wieder klar im Kopf war, erkannte sie, was sie da getan hatte und widerrief ihre Garantieerklärung. Am neunten Tage wurde sie erneut an das Bett gefesselt. An diesem Tag hatte die Aufseherin Yang Fang Dienst. Sie behauptete: „Die anderen Leiter haben Recht, wir hätten dich nicht essen und die Toilette benutzen lassen dürfen. Du kannst in die Hose urinieren und es so wieder trocknen lassen.“ Also bekam Yang Qiaoli nichts mehr zu essen und zu trinken und durfte den ganzen Tag nicht auf die Toilette gehen.

Am 25. Januar 2005 wurde Yang Qiaolis Haus von Mitarbeitern des „Büro 610“ im Bezirk Yintai der Stadt Tongchuan durchsucht. Yang Qiaoli wurde festgenommen und zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Am 10. August 2005 kam sie in das Frauengefängnis der Provinz Shaanxi und wurde am 10. November der 7. Abteilung zugewiesen. Im Januar 2006 führte das Gefängnis plötzlich bei den Falun Gong-Praktizierenden eine Leibesvisitation durch, bei der sie bei Yang Qiaoli ein Schriftstück fanden. Man nahm sie mit ins Büro, sie musste alle Kleidung ausziehen und man durchsuchte sie erneut. Danach verfasste man einen Bericht für die Erziehungsabteilung des Gefängnisses, das damit beauftragt ist, Falun Gong-Praktizierende zu quälen. Zwei Mitarbeiter dieser Abteilung nahmen Yang Qiaoli mit in ein Büro. Die Aufseher Li Jimg und Ma Xiaoli schlugen ihr zweimal ins Gesicht und fragten, woher sie diese Schrift hätte. Yang Qiaoli fragte sie: „Warum sorgt ihr euch so wegen einer Schrift von zwei Sätzen?“ Ma Xiaoli entgegnete: „Gut, du willst es uns also nicht verraten, was?“ Anschließend begann Ma, Yang Qiaoli mit Polizeiknüppeln zu schlagen. Später wurde Yang Qiaoli erneut vom Leiter der Erziehungsabteilung, Ji Guifang, gefragt: „Wer hat dir das gegeben?“ Yang Qiaoli antwortete: „Welcher Satz in der Schrift handelt von Politik? Es sind nur Neujahrsgrüße. Ihr Burschen habt so viel Angst. Hört mit der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden auf, es sind alles gute Menschen. Kümmert euch nicht darum, was ihr jetzt mit den Folterungen an uns bekommt. Denkt lieber an eure Zukunft!“ Yang Qiaoli wurde dort über drei Jahre lang gefoltert. Am 23. Juli 2008 wurde sie entlassen.

Anmerkung:
(1) „Büro 610“: Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

Das "Büro 610", das der US Kongress als eine Behörde bezeichnet, "die die Überwachung der Verfolgung von Falun Gong Mitgliedern durch organisierte Gehirnwäsche, Folter und Ermordung" zur Aufgabe hat, war in den vergangenen Jahren das Hauptinstrument zur Durchführung der Völkermordstrategie des Jiang Zemin-Regimes gegenüber den Falun Gong-Praktizierenden (siehe auch: http://www.faluninfo.net/610/index.asp)

(2)Garantieerklärung: Praktizierende müssen schriftlich erklären, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, mit dem Praktizieren aufzuhören, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa-Praktizierenden zu treffen.

Dieser Artikel auf Chinesisch:
http://minghui.ca/mh/articles/2009/2/10/195200.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv