Das Ego loslassen und Mitpraktizierende mit Barmherzigkeit behandeln

Vor einigen Tagen trafen sich einige ältere Praktizierende und tauschten ihre Ansichten über das Verständnis des Fa aus. Ich bemerkte, dass während des ganz harmonisch scheinenden Austausches, ein jeder an seinen eigenen Ansichten festzuhalten und die Standpunkte anderer abzulehnen schien. Ich hatte den Eindruck, dass dies wegen des Ego oder des Festhalten am „Selbst“ so war. Hinter dem freundlichen Austausch, gab es ein Beharren auf dem persönlichen Standpunkt. Ich praktiziere Dafa seit über zehn Jahren. Ich denke dieser Mangel an Akzeptanz anderer ist etwas, das wir überwinden müssen.

Während eines anderen Treffens zwischen mehreren Praktizierenden, gerieten drei von ihnen ins Argumentieren. Diesmal bemerkte ich einen gleich neben mir sitzenden Praktizierenden, der ganz ruhig dasaß, unbewegt von dem, was da ablief. Mir kam eine Redewendung der gewöhnlichen Menschen in den Sinn: „Ein Mensch mit großer Weisheit wirkt auf andere unschuldig, harmlos“. Dieser Vorfall ließ mich den Unterschied zwischen mir und anderen Praktizierenden erkennen. Genau genommen wies der Meister in der „Fa-Erklärung 2003 im Westen der USA in der Zeit des chinesischen Laternenfestes“ darauf hin:

„Schaut nicht auf die schlechte Seite der anderen. Schaut immer auf die gute Seite der anderen.“

An anderer Stelle sagte der Meister in der Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA (über Gottheiten):

„Außerdem wenn irgendwo etwas fehlt, werden sie es bedingungslos und stillschweigend ausfüllen, damit es noch besser vollendet wird. So behandeln sie die Probleme.“

Ich habe das Gefühl, dass Praktizierende nach langjährigem Fa-Lernen, einige Aspekte des Fa durch persönliche Erfahrungen gelernt und verstanden haben. Wenn jedoch jemand auf seinem eigenen persönlichen Verständnis beharrt und dieses anderen aufzwingen möchte, ist dies ein Zeichen von Ego.

Wenn manche Praktizierende über ihre Verständnisse des Fa sprechen oder wenn sie darüber sprechen, wie sie das Fa nutzen, um aus Schwierigkeiten heraus zu kommen oder wie sie dieses oder jenes tun können, habe ich das Gefühl, dass es ein Ego hinter diesen Worten gibt. Denkt einfach einmal darüber nach. Könnte ohne den Schutz des Meisters irgendein Praktizierender in dem heutigen bösartigen Umfeld überleben? Ein Praktizierender spielt eine sehr kleine Rolle in der Fa-Berichtigung.

Tatsächlich hatte ich das gleiche Problem. Eine gewisse Zeit lang beurteilte ich, wenn ich Artikel von Praktizierenden las, automatisch, ob sie gut oder nicht so gut geschrieben waren. Stimmten die Anschauungen mit den meinen überein, schien mir der Artikel gut zu sein, während andere Meinungen eher korrekturbedürftig zu sein schienen. Ganz klar, es war das Ego, welches diese Beurteilung vornahm. Natürlich meine ich nicht, dass der Austausch unterschiedlicher Meinungen nicht gut ist. Was ich betone ist die Notwendigkeit, dass wir dabei unser „Ego“ loslassen.

Als ich das Fa über den Neid lernte, erkannte ich mehr über das Ego. Im Zhuan Falun wird es so erklärt:
„Unter den wahren Dao-Kultivierenden zeigt es sich auch, sie haben keine Achtung voreinander. Wenn der Kampfgeist nicht beseitigt ist, kann der Neid auch leicht entstehen.“

Besonders die Aussage (in dem Roman „Romanze der Götterernennung“): „Shen Gongbao fand, dass Jiang Ziya sowohl alt, als auch unfähig war“, zeigt an, dass Shen Gongbao ein sehr starkes Ego besaß.

Auch im Zhuan Falun, zeigt das Wort „Ich“ in:
„Schau mal, wie tüchtig ich, Shen Gongbao, doch bin: Auch wenn mir der Kopf abgehackt wird, kann ich ihn wieder anbringen, wieso wurde nicht ich geheißen, den Gottheiten Titel zu verleihen?“
auf, dass der Einfluss des Ego in der menschlichen Welt sehr stark ist. Er mag in höheren Ebenen des alten Universums weniger offensichtlich gewesen sein, doch er ist immer noch da.

Wenn ich auf meine eigene Kultivierung zurückblicke beobachte ich, es war ein Prozess der Bereinigung des „Ego“. Bisweilen hatte ich das Gefühl, ich hätte das Ego beseitigt, doch in bestimmten Situationen tauchte es wieder auf. In den vergangenen Jahren schien ich all die Schwächen der Mitpraktizierenden zu kennen, ich war mir jedoch ihrer Stärken nicht bewusst. Überdies fragte ich Mitpraktizierende gerne: „Wie ist der/die So-und-So nun?“ Meine Familienangehörigen fragten mich: „Wie kommt es nur, dass du auf jeden herunterblickst? Was ist bloß mit dir geschehen?“

Ja, was ist mit mir wohl geschehen? Eigentlich weiß ich ganz genau, dass es mein „Ego“ ist. Ich konnte mein „Ego“ nicht loslassen. Wenn das „Ego“ umherblickt, erkennt es alles, was nicht mit dem Fa auf einer Linie ist. Ich weiß, ich komme nur mit großer Schwierigkeit voran. Wenn ich einen Eigensinn oder manches Karma beseitigen konnte, war auch das Ausmaß meines „Ego“ kleiner und ich fühlte mich friedlicher und in Harmonie.

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