Verschiedene Manifestationen von Neid

Der Meister hat im Fa den Neid ganz deutlich erklärt. Neid bedeutet, auf andere missgünstig zu sein. Ich möchte mich gerne über einige Manifestationen von Neid austauschen, denen ich begegnet bin. Mein Verständnis mag nicht korrekt sein, meine Absicht ist, Verständnisse mit Mitpraktizierenden auszutauschen, damit wir Neid erkennen und uns gemeinsam erhöhen können.

In der Vergangenheit glaubte ich, Neid würde immer bedeuten, auf andere, die besser und fähiger sind, neidisch zu sein. Nun habe ich ein neues Verständnis über Neid gewonnen. Manche Arten von Neid sind subtil und haben sich natürlich entwickelt und so sind sie schwierig zu erkennen und man mag gar nicht in der Lage sein, manchen Neid zu erkennen. Was ich zur Sprache gebracht habe, mag nicht jeden Aspekt von Neid einschließen. Ich bitte Mitpraktizierende, alles aufzuzeigen, was ich nicht ganz korrekt verstanden habe.

1. Sich über Missgeschicke Anderer freuen

Ich erinnere mich daran, dass, kurz nachdem ich das Fa erhalten hatte, ein Praktizierender erwähnte, dass ein Koordinator es bei gewissen Dingen nicht gut gemacht hatte, was in der Familie des Koordinators einen Konflikt auslöste. Als ich dies hörte, freute ich mich in gewisser Weise darüber, dass Koordinatoren manchmal auch etwas nicht gut machen. In meinen Gedanken war also tief verborgen, dass ich mich besser fühlte, wenn jene, die fähiger waren als ich, strauchelten. Nach außen hin sagte ich jedoch nichts oder zeigte keine Reaktion, die meine Denkweise offen legen würde. Obwohl Andere mich nicht auf diese Weise wahrnehmen würden, war ich tatsächlich in meinen Gedanken neidisch.

2. Neidisch sein auf Andere, die besser sind als ich

Kurz nach Erhalt des Fa erkannte ich, wenn ich Andere die Übungen sorgfältig machen sah, fühlte ich mich verunsichert. Einmal, als wir die Übungen beendet hatten, verkündete der Koordinator: „Jeder soll zu mir herkommen und mich seine Bewegungen korrigieren lassen“. Ich dachte dann bei mir: „Wozu denn die Bewegungen korrigieren lassen? Es reicht doch schon, wenn sie nicht so schlecht sind“. Gleich nachdem ich diesen Gedanken hatte, erkannte ich, dass ich auf Andere neidisch bin. Ich entdecke immer noch, dass ich neidvoll werde, wenn Andere Dinge viel besser machen als ich.

3. Neidisch sein auf Andere, wenn ich mich ihnen unterlegen fühle

Manchmal trafen unsere örtlichen Koordinatoren die Entscheidungen, wann die Praktizierenden die Übungen machen oder das Fa lernen sollten. Ich dachte mir dann immer: „Die Koordinatoren können für uns arrangieren, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Ihre Worte zählen, während meine dies nicht tun. Ich bin nicht so gut.“ Wie der Meister sagte:

“Jetzt ist es sogar schwer, ein vorbildlicher Arbeiter zu sein: Du bist ein vorbildlicher Arbeiter und bist tüchtig, du musst also früher kommen und später gehen, mach du doch all diese Arbeit, du kannst es, wir aber nicht.“ (Zhuan Falun, Lektion 7, „Neid“).

In meinem Fall war ich einfach in Gedanken neidisch und dies war für Andere an der Oberfläche nicht erkennbar. Es gibt auch Fälle, in denen sich Neid unter Praktizierenden deutlich manifestiert und dies stört bei der Fa-Bestätigung und Errettung von Lebewesen. Beispielsweise arbeiteten der Praktizierende A und der Praktizierende B auf manchen Gebieten zusammen. Der Praktizierende B verbreitete dann Gerüchte über Fehler des Praktizierenden A, erzählte Anderen, sie sollten mit dem Praktizierenden A nicht in Kontakt treten und keine Materialien annehmen, die ihnen von dem Praktizierenden A gebracht würden.

Dann wurden sie instruiert, die von dem Praktizierenden B gebrachten Materialien anzunehmen. Der Praktizierende B erzählte Anderen auch, wie gut er die Schwierigkeiten in dieser Situation bewältigt hatte. Jene, die dem Praktizierenden B geglaubt hatten, mieden daraufhin den Praktizierenden A und nahmen Materialien, die der Praktizierende A ihnen brachte, nicht mehr an. Dies ist ein Beispiel dafür, wie man auf Andere neidisch ist und etwas tut, was die Fa-Berichtigung stört. Ich möchte hier nicht sagen, wie schlecht der Praktizierende B ist. Ich möchte einfach, dass Mitpraktizierende den Eigensinn von Neid erkennen und ihn dann beseitigen.

4. Eigene Stärken dazu benutzen, um die Schwächen anderer aufzuzeigen

Als ich von dem Bösen im vergangenen Jahr in einer Gefängnisanstalt eingesperrt wurde, sagten alle Insassen dort, dass ein Dafa-Praktizierender die Beine in die Doppellotusposition bringen könne, ohne seine Hände einzusetzen. Ich dachte dann, obwohl er die Doppellotusposition so gut beherrscht, würde meine Xinxing (Herz- und Geistnatur, Charakter) nicht schlechter sein, als seine. Einen Moment danach sprach ein Insasse vor mir über „Neid“. Ich fragte mich, warum er den Neid vor mir erwähnte. War es möglich, dass ich neidisch war? In meinen Gedanken schien ich jedoch nicht neidisch auf Andere zu sein, da ich mich im Herzen nicht unausgeglichen fühlte.

Als ich wieder aus der Gefängnisanstalt herauskam, wunderte ich mich noch mehr über diesen Vorfall. Eines Tages erzählte mir eine Mitpraktizierende, dass, wenn ihr Onkel ihr sagte, wie hübsch sein Haus aussehe, sie bei sich dachte: „Was ist so außergewöhnlich daran, dass sein Haus hübsch aussieht? In gewisser Beziehung sind wir besser als er und wir werden in Zukunft wohlhabender sein.“ Sie fragte mich, was für ein Eigensinn dies sei und ich entgegnete, dass der Meister in der Geschichte über das Kind darüber gesprochen habe, dass das Kind, das 100 Punkte bekommen hatte und der Nachbar auf das Kind neidisch war:

„Was ist denn schon besonderes daran, 100 Punkte zu bekommen? Was gibt es denn da anzugeben!“ (Zhuan Falun, Lektion 7, „Neid“).

Dies erlaubte mir zu erkennen, dass ich diesen Eigensinn auch hatte, nur die Natur des Neides zeigte sich unterschiedlich. Wenn Andere etwas Gutes bekamen, dann benutzte ich meine Stärken, um ihre Schwächen daran zu messen, um so mein unausgeglichenes Herz auszubalancieren. Wenn ich manchmal sah, dass eine gewöhnliche Person Glück gehabt hatte, manche waren Regierungsbeamte geworden, manche hatten Belohnungen bekommen, dachte ich, obwohl ich nicht wie gewöhnliche Leute rivalisierte, um wieviel wir als Praktizierende in der Zukunft besser daran wären, als gewöhnliche Menschen.

Was also tief in meinen Gedanken verborgen war, war der Neid auf Andere. Wenn Andere etwas Gutes erhielten, fühlte ich mich darüber nicht glücklich, sondern benutzte stattdessen meine Stärken, um damit ihre Schwachpunkte zu messen.

5. Neidisch sein auf jene, welche nicht so fähig sind wie ich

Neid spiegelt sich nicht nur darin wider, dass ich neidisch bin auf jene, die mehr können als ich. Manchmal, wenn jemand etwas Gutes bekommt, der weniger kann als ich, werde ich auch neidisch. Wenn beispielsweise ein Mitpraktizierender sein Verständnis über einige Fa-Prinzipien oder über einige kultivierungsbezogene Dinge erwähnte, wollte ich ihm nicht zuhören, weil ich dachte, dass ich das bereits weiß. Und so hatte ich in meinem Unterbewusstsein die Anschauung, dass deren Verständnis des Fa nicht so hoch war, wie meines. Genau wie dies der Meister sagte:

„Qigong-Meister geben Kurse, mancher sitzt da voller Geringschätzung: Hey, was für ein Qigong-Meister ist das denn, diesen Kinderkram, von dem er redet, mag ich noch nicht einmal anhören.“ (Zhuan Falun, Lektion 7, „Neid“).

Wenn ein Mensch, ganz gleich ob er ein Nichtpraktizierender oder ein Praktizierender ist, wenn er nicht so tüchtig war wie ich und mir dann sagte, wie ich die Dinge tun sollte, dann dachte ich: „Du bist nicht so tüchtig wie ich, wieso erzählst du mir dann, wie ich Dinge tun soll? Mein Verständnis ist höher als deines.“ Und so fühlte ich mich im Herzen unausgeglichen. Dies war genau wie die im Zhuan Falun erwähnte Geschichte über eine Person, die nicht fähig war, aber Vorgesetzter wurde, was dazu führte, dass die andere Person sich unausgeglichen fühlte.

Wenn die weniger Tüchtigen als ich, etwas Gutes erhielten, warum fühlte ich mich dann unausgeglichen? Selbst wenn Andere nicht so tüchtig sind wie ich, warum konnte ich mich nicht zurückhalten und mir einfach ihre Vorschläge anhören? Warum fühle ich mich unglücklich, wenn andere Praktizierende Fortschritte bei ihrer Kultivierung erzielten?

6. Neid, der auf dem Prinzip des absoluten Gleichheitsprinzips beruht

Eine Mitpraktizierende erzähle mir über ihre Arbeit. Sie sagte, ihre Arbeit könne nur bewältigt werden, wenn sie von vier Personen gemeinsam gemacht würde: Jede Person erledige einen Aufgabenbereich und alle Aufgabenbereiche seien unterschiedlich. Eine dieser Bereiche sei relativ schwierig zu erledigen, während die drei anderen Aufgaben relativ einfach seien. In der Vergangenheit hätten sie, wenn sie die Arbeit machten, die Rollen getauscht. Auf diese Weise würde niemand benachteiligt sein.

In einer Zeit, als sie mit der schwierigen Aufgabe an der Reihe war, hörten die anderen drei Personen auf, ihre Rollen zu tauschen. Einige Tage lief es gut. Doch als es eine lange Zeit so anhielt, konnte sie es nicht mehr ertragen. Nachdem sie es nicht mehr aushalten konnte, erzählte sie ihrer Familie darüber. Ihre Familienangehörigen gingen dann zu diesen Personen, welche die Arbeit miteinander erledigten. Damals hatte ich auch das Gefühl, es war nicht vernünftig von den drei gewöhnlichen Personen, auf diese Weise zu handeln, doch nachdem ich es mit dem Fa beurteilt hatte, begann ich zu begreifen, dass es auf die frühere Propaganda der bösen Partei über das „absolute Gleichheitsprinzip“ zurückging, was auslöste, dass ich so dachte.

„Stürzte der Himmel ein, würden sowieso alle sterben; wenn es irgendwelche Vorteile gibt, sollen sie gleichmäßig verteilt werden; bei der Gehaltserhöhung darf auch nicht über den Prozentsatz geredet werden, jeder soll den gleichen Betrag bekommen.“ (Zhuan Falun, Lektion 7, „Neid“).

Wir Dafa-Praktizierenden sollen nicht die Prinzipien der gewöhnlichen Menschen benützen, um Dinge zu beurteilen. Ganz besonders sollen wir nicht die Ideologien der bösen Partei benutzen, um Dinge zu betrachten. Wir sollen die Dinge mit Dafa beurteilen. Üblicherweise, wenn ich etwas größere Opfer bringe als Andere, fühle ich mich unausgeglichen in meinem Herzen. Wenn diese Anderen meine Lieben, meine Eltern oder Kinder wären, würde ich mich auch noch unausgeglichen fühlen?

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.
Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.
Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.
Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.
Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn.
Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind.“
(„Ebenen der Gesinnung“ aus Essentielles für weitere Fortschritte).

Ich fühlte mich neidisch, wenn nicht ich die guten Dinge bekam, sondern Andere. Ich fühlte mich auch neidisch, wenn ich schlechten Dingen begegnete und Andere nicht. Als ich beispielsweise noch in der Schule war und mit einigen Klassenkameraden zusammen Dinge tat, die wir nicht hätten tun sollen und die dann vom Lehrer herausgefunden wurden, kritisierte der Lehrer nicht meine Klassenkameraden, sondern mich. Dann fühlte ich mich nicht ausgeglichen. Ich dachte: „Sie haben es genauso getan, warum also werde nur ich kritisiert?“ Dies war in der Tat das Ergebnis des Glaubens an das absolute Gleichheitsprinzip: Ganz gleich, wie Gut oder Schlecht, man fühlt sich ausgeglichen, wenn man die Dinge teilt.

Menschen haben unterschiedliche Mengen De (Tugend) und Karma, ebenso wie die Menge von De und Karma, welche die Vorfahren angesammelt haben, unterschiedlich sind. Die Segnungen, welche Menschen in ihren Lebzeiten erhalten, sind alle unterschiedlich. Wie können wir also Vergeltungen/Belohnungen auf der Basis eines absoluten Gleichheitsprinzips bekommen? Was Dafa Kultivierende tun sollen ist, sich zu kultivieren, wenn sie Dingen begegnen, Schwierigkeiten als Segen betrachten und nicht berührt sein vom Streben nach Ruhm, Interessen und Gefühlen der gewöhnlichen Menschen. Nur durch Streben auf diese Weise, kann man Fortschritte bei der Kultivierung erzielen.

Im Verlauf meines Schreibens habe ich ein besseres Verständnis von Neid bekommen. Man kann ihn nur beseitigen, wenn man ihn wirklich erkennt. Viele Praktizierende stimmen überein, dass sie durch Schreiben über ihre Erfahrungen, ein neues Verständnis gewinnen konnten. Auf diese Weise konnten sie sich nicht nur selbst erhöhen, sondern auch Anderen durch das Aufzeigen der eigenen Fehler helfen, so dass wir sie alle erkennen und sie dann beseitigen können.

Bitte weist mich freundlich auf alles Unangemessene hin.

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