Einen Tag nach der Ankunft des chinesischen Präsidenten Jiang Zemin in den USA hat die in China verbotene Meditationsbewegung Falun Gong vor einem Gericht in Chicago Klage gegen den Staatschef eingereicht.

Demonstrationen

Jiang sei mitverantwortlich für «Folter und Völkermord» an tausenden Falun-Gong-Anhängern in China, teilte ein Anwalt der Gruppe am Mittwoch mit. Er würde die Gelegenheit begrüssen, «Jiang vor einem amerikanischen Gericht ins Kreuzverhör zu nehmen», sagte der Anwalt. Demonstranten hielten Schilder hoch, auf denen «Verhaftet den Verfolger von Falun-Gong» und «Falun-Gong-Mitglieder zu Tode gefoltert» stand. Am Dienstag hatten hunderte Falun-Gong-Anhänger in Chicago gegen den Besuch Jiangs demonstriert.

Besuch beim US-Präsidenten

Auch in Houston, der zweiten Station seiner USA-Reise, demonstrierten mehrere Dutzend Menschen gegen Jiang. Dort wollte der 76-jährige Staatschef die US-Raumfahrtbehörde NASA besuchen. Für Freitag ist ein Besuch bei US-Präsident George W. Bush auf dessen texanischer Ranch in Crawford vorgesehen. Bei den Gesprächen dürften vor allem Irak und Taiwan auf der Tagesordnung stehen. Es handelt sich um das dritte Treffen zwischen den Staatschefs Chinas und der USA binnen zwölf Monaten. (sda/eme)

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