Jeder Schritt hinterlässt einen Lotus: Kultivierungserfahrungen in meiner Wohnumgebung (Teil 2)

Teil 1 finden sie unter:http//de.clearharmony.net/articles/200911/51288.html

Aus dem Problem der Sentimentalität heraustreten

Anfangs, als ich eine Praktizierende wurde, hatte ich diese Ebene nicht erreicht. Mein Hauptfach ist liberale Kunst. Bevor ich mich kultivierte, wurde ich immer von der Literatur beeinflusst, erwartete nicht viel im materiellen Leben, doch von einem lebendigen Geist. Das Hauptfach meines Mannes ist jedoch Wissenschaft und Ingenieurwesen und ich hatte immer das Gefühl, sein Denken sei zu logisch und sogar roboterhaft. In der Vergangenheit fühlte ich oft Frustration und sogar Ärger.

Nachdem ich den Kultivierungsweg praktizierte, wurde ich wirklich gesund und verstand viele Prinzipien. Ich hatte immer eine gute Laune und war gütig zu meiner Familie. Als ich ständig Eigensinne losließ, konnte ich viele Dinge auflösen, was ich in der Vergangenheit nicht schaffte und unsere Beziehung wurde sehr herzlich. Gleichzeitig erleuchtete mich der Meister durch einen Traum. In diesem Traum war ich begierig darauf, in den Himmel zu fliegen. Mein Mann jedoch hielt sich eng an mir fest und nahm mich stattdessen zum Tanzen mit, der Tanzboden war jedoch von Barrieren umgeben.

Wir hatten Hunger und er ging weg, um nach Essbarem zu suchen. Nach langer Zeit kam er wieder zurück, brachte etwas Erde mit und erzählte mir, dass wir die Erde bepflanzen können, um Nahrung zu ernten. Durch den Traum verstand ich, dass Sentimentalität nicht der korrekte Weg für eine Praktizierende ist. Ich musste die „Hecken der Sentimentalität schneiden“. Der nachfolgende Prozess diente dazu, die Prüfungen zu bestehen. Es war wirklich schwierig und hart für mich, denn mein Mann war mein Herz und alles in meinem Leben. Daher wurde ich verschiedenen Prüfungen ausgesetzt, durch die ich wirklich verstand, was eine Schmiede ist.

Nachdem ich eine Anzahl von Kümmernissen durchgemacht hatte, die mir halfen, meinen Eigensinn der Sentimentalität zu eliminieren, bekam ich eine Prüfung in einem Traum. In diesem Traum erzählte mir jemand: Mein Mann ist festgenommen und auf einem Baum zu Tode verbrannt worden. Sein Körper war bereits völlig verkohlt. Die Person fragte mich, ob ich seine Überreste sehen wolle. Ich blieb unberührt und bat die Person, sich um seinen Körper zu kümmern. Später kam eine Gruppe Menschen an. Einige forderten, das Vermögen der Gesellschaft zu teilen, ich sagte "Ja"; meine Schwester wollte das Haus übernehmen in dem ich lebte und ich entgegnete "Ja". Eine schwangere Frau sagte zu mir, dass das Kind in ihrem Schoß, das Kind meines Mannes sei und bat mich, das Kind aufzuziehen und ich entgegnete "Ja".

Nachdem ich zu allem, ohne zu zögern, "Ja" gesagt hatte, reihten sich die Menschen in meinem Traum in einer Schlange auf und grüßten mich und dankten mir andauernd mit gefalteten Händen oder sie verbeugten sich vor mir. In dem Traum jedoch hatte ich das Gefühl, dass es nicht jene Menschen waren, die mich würdigten, es waren die Lebewesen in meiner eigenen Welt, die mich sehr würdigten, weil sie sich alle erhöht hatten, als ich meine Xinxing erhöhte.

Der Meister sagte: “Als ein Kultivierender, wenn du das menschliche Gefühl nicht loslassen kannst, dann gehört alles, was du tust, zum menschlichen Verhalten. Wenn du das menschliche Gefühl so wichtig nimmst, bist du eigentlich dabei, das menschliche Gefühl zu bewahren, dann bist du ein gewöhnlicher Mensch. Wenn du es loslassen kannst, dann befindest du dich nicht mehr darin, dann bis du eine Gottheit. So ist der Grundsatz.“ („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien 1999“)

Nach meiner Meinung ist die heutige Sentimentalität falsch, unbeständig, unvernünftig und verantwortungslos. Sie ist genau so, wie Gott sie für menschliche Wesen konzipiert hat. Sie ist eine dunkle, klebrige und riechende Substanz. Wenn man mit ihr mitgeht, wird sie einen umhüllen und man wird von ihr manipuliert werden.

Der Meister sagte: „Haften leidenschaftlich an Verwandtschaft, belastet, gequält und besessen. Lebenslang gefesselt im Netz der Leidenschaft. Alt geworden, Reue zu spät.“ (“Tabus der Kultivierenden” aus Essentielles für weitere Fortschritte).

Verstehen durch Karma, Loslassen der Affektion an die Familie, Herauskultivieren aus den drei Weltkreisen und einfach die Schicksalsverbindung zwischen meinem Mann und mir in diesem Leben berücksichtigen. Während dieser Jahre betrachtete ich ihn mehr als ein Lebewesen, als meinen Mann. Ich bin nicht mehr unvernünftig und von Sentimentalität beeinflusst, werde nicht mehr von Lust bewegt, habe keine Verstimungen mehr oder ein Gefühl von Ungerechtigkeit. Ich werde nicht mehr von Fröhlichkeit bewegt. Stattdessen haben wir Respekt füreinander, gegenseitiges Verständnis und unterstützen einander. Alles ist natürlich. Durch Loslassen der Sentimentalität wird unsere Beziehung natürlich gefestigt.

Freundlichkeit und Feindseligkeit gehen mit Karma einher; Gewinn und Verlust geschehen unbewusst.

Es ist wichtig, vernünftig zu sein

Am Beginn der Verfolgung war ich illegal eingesperrt und kam in ein Zwangsarbeitslager. In den letzten Monaten meiner Haft kam mein Mann nicht zu Besuch. Meine Tochter erzählte mir, dass ihre Großmutter unter Gehirnatrophie leidet und wirr geworden ist und dass ihr Vater im Bett heftig weinte und einen IV Tropf bekam. Ich verstand, wie schwierig die Dinge dann für ihn waren. Seine Mutter war krank und benötigte seine Hilfe am meisten, unsere Tochter wurde mit Gewalt von der Schule suspendiert und brauchte seine nahe Beaufsichtigung.

Zusätzlich zu den Problemen seitens seiner Firma, erwartete er ungeduldig, von mir Hilfe zu bekommen. Meine gesetzwidrige Haft war ein riesiger Druck für ihn. Nun war er also auch krank und so war alles für ihn wirklich hart. Als ich freigelassen werden sollte, erzählte meine Tochter, dass eine Frau um ihren Vater herumhänge und warnte mich, ich solle mich mental darauf vorbereiten, damit ich mit der Situation umgehen könne.

Als ich frei kam, holte mich mein Mann ab. Sein Gesicht schien kalt, wie von einer Eisskulptur zu sein. Er sagte nicht viel und kehrte sofort in sein Büro zurück. Gleich als er weg war, war das erste, was ich tat, nach dem Zhuan Falun an dem versteckten Platz zu sehen. Es war wohlbehalten in seinem Versteck, obwohl meine Wohnung so viele Male durchwühlt worden war. Ich schaute das Bild des Meisters an, wie lang hatte ich den Meister nicht mehr gesehen! Ich hielt das Buch, kniete mich hin, brach in Tränen aus und weinte.

Im Zwangsarbeitslager hatte ich mir in einem geschwächten Augenblick erlaubt, vom Bösen gefährdet zu werden. Daher hatte ich das Gefühl, ich hätte meinen Platz im Himmel verloren. Mein Mann hatte mich verlassen und so hatte ich das Gefühl, dass ich mein Heim in der menschlichen Welt verloren habe. Ich hatte das Gefühl, ich hätte nichts mehr, wo ich hingehen könnte. Wie hoffnungslos ich dann war! Während dieser Tage blieb ich allein zu Hause, saß in der Meditation und wartete auf den Meister, bis er mich abholt. Ein Morgen verging, ein Nachmittag verging; zwei Tage vergingen, drei Tage vergingen. Der Meister holte mich nicht weg. Ich beruhigte mich und begann vernünftig zu denken, begriff, dass ich alles durchhalten muss.

Als erstes sollte ich die Angelegenheit mit meiner Familie behandeln. Da mein Mann nicht zurückgekommen war und jemand anderen hatte, war mein erster Gedanke, dass wir uns scheiden lassen sollten. Obwohl ich seit Beginn der Kultivierung viele Prüfungen durchgemacht hatte, und die Affektion unter den Familienangehörigen leicht nahm, fühlte ich dennoch großen Schmerz, als ich mich entschloss, ihn zu verlassen. Ich bat einen Mitpraktizierenden um Hilfe, der schon viele Jahre praktiziert hatte. Er fragte mich, warum ich eine Scheidung in Betracht ziehe.

Ich erkannte und sagte: „Wenn ich geschieden werde, wird dies einen schlechten Eindruck in der Gesellschaft hinterlassen. Außerdem könnte nach der Scheidung unsere Beziehung abbrechen; es würde ihn zerstören. Auch möchte ich keine weitere Verletzung sehen, die meiner Tochter angetan wird. Überdies würde nach der Scheidung die Situation für unsere Familien heikel und es könnte viele Störungen geben. Und natürlich empfinde ich für ihn immer noch Zuneigung…“ Könnte mein sentimentaler Eigensinn der wirkliche Grund für diese Scheidung sein? Ich kam zu dem Entschluss: All das Obige, sind die Gründe, dass ich mich absolut nicht scheiden lassen kann. Warum konnte ich damals nur so darüber denken und sprechen?

Ich war auch etwas verwirrt darüber, was da wirklich vor sich ging. Nachdem ich mich beruhigt hatte, verstand ich: Die Mentalität, die den Wunsch nach Scheidung erwägt, ist menschliche Sentimentalität, wie Ärger, Leiden, Abscheu, Vergeltung und Verzweiflung. Das Denken, welches jeden Gedanken an Scheidung ablehnt, ist mein Hauptbewusstsein, das vernünftig und klar ist. Das ist mein wirkliches Ich, das über die Auswirkung auf Dafa nachdenkt, über die Rettung meines Mannes, meines Kindes und meines Kultivierungsumfeldes. Das bedeutet, nicht nur für andere verantwortlich zu sein, sondern auch als reife und verantwortliche Praktizierende zu handeln. Der Ausdruck von Sentimentalität ist böse, eine dämonische Störung, Eigennutz und leichtsinniges Handeln.

Als ich vernünftig wurde, wusste ich, was ich tun soll. Ich darf Dafa, der Gesellschaft, Mitpraktizierenden und Lebewesen keinen Schaden zufügen. Ich kam zu dieser Entscheidung und Dafa gab mir die Kraft.

Zuerst schrieb ich einen Brief an meinen Mann, in dem ich aufrichtig meine Fehler kritisierte, über das Pro und Kontra der Wahl zwischen mir und der anderen Frau sprach, wobei ich das ganz aus seinem Blickwinkel überdachte und meinen aufrichtigen Wunsch ausdrückte, mich mit ihm zu versöhnen. Später ging ich zu seiner Firma. Er erzählte mir viele Details über die andere Frau, dass sie nur eine Haushälterin sei und dass sie keinerlei körperliche Beziehung entwickelt hätten und erlaubte mir, mit dieser Frau zu sprechen.

Von Herzen über sie nachdenkend, ihren Schmerz verstehend, dass sie wegen der außerehelichen Affäre ihres Mannes geschieden worden war und unter großem Mitgefühl für ihre wirtschaftlichen Probleme nach ihrer Entlassung am Arbeitsplatz, bat ich sie zu überdenken, was sie tut. Ich sagte zu ihr, dass Dafa gut ist und dass alle Dafa-Jünger gute Menschen sind, aber der Verfolgung durch die KPCh (Kommunistische Partei Chinas) ausgesetzt sind. Sie konnte sich mit mir identifizieren. Ich dankte ihr für all ihre Hilfe in dieser schwierigsten Zeit, die sie meiner Familie gab. Ich sagte auch zu ihr, dass sich Frauen selbst respektieren sollten und verantwortlich handeln. Gleichzeitig sagte ich ihr klar, dass sie in meiner Familie nicht erhalten würde, was sie sich wünscht.

Ich sagte: „Mein Mann würde sich von mir nicht scheiden lassen und meine Tochter würde sie nicht akzeptieren.“ Sie verstand das ganz klar, wollte aber nicht weggehen, weil sie einige Vorteile von meiner Familie bekommen wollte – Besitz, von dem sie zehren konnte. Ernsthaft sagte ich zu ihr, dass sie dazu kam, als eine Dafa-Jüngerin verfolgt wurde und dass sie nicht verantworten könne, meine Familie auseinander zu brechen. Ich sagte ihr auch, dass ich meinen Mann bitten würde, sie wegzuschicken. Dann ging ich zu meinem Mann und erzählte ihm über unsere Unterhaltung. Nach einigen Tagen schickte mein Mann sie weg.

Alles beruhigte sich, doch die Atmosphäre zu Haue war sehr heftig. Ich ließ all die Wut, den Hass und die Klagen an meinem Mann aus. Doch er erwiderte immer nur einen Satz: „Das ist nicht mein Fehler! Ich wollte nur weiterleben.“ Seine Worte schockierten mich und ließen mich ruhig werden. Ich dachte sorgfältig über das letzte Jahr nach: Nachdem die KPCh am 20. Juli 1999 die irrationale Verfolgung der Falun Dafa-Praktizierenden gestartet hatte, ging ich nach Peking um zu appellieren. Innerhalb von vier Tagen erlebte mein Mann, wie unsere friedliche Wohnung sieben Mal durchwühlt wurde.

Nachdem ich zurückkam, kooperierten seine Arbeitgeber mit dem Bösen und verboten ihm, zwei Wochen lang zur Arbeit zu gehen. Jeden Tag musste er mit mir zum Polizeidezernat und durchlitt zahlreiche Prozesse vom frühen Morgen bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Morgens. Damals war seine Mutter krank, seine Frau illegal verhaftet, seine Tochter von der Schule suspendiert, außerdem hatte er Schwierigkeiten von Seiten seiner Firma und den Druck des Umfeldes in China wegen der Verleumdungen der KPCh. Er durchlitt Dinge, die dem ähnlich waren, was der Meister als ´Ertragen der härtesten Mühsal von allem` beschrieb.

Wie konnte ein gewöhnlicher Mensch dies alles überwinden? Als ich das begriff, verschwanden all meine Klagen. Das Böse versuchte Dafa, Praktizierende und Lebewesen zu verfolgen. Auch die Verwandten von Dafa-Praktizierenden mussten so viel leiden. Das einzige, was ich tun konnte, war seine Wunden zu besänftigen, weil er einfach ein schwer verwundetes und verirrtes Lamm war. Ich durchbrach die Dinge, die mir die alten Mächte übergestülpt hatten. Nach außen hin sah es so aus, als wäre nichts geschehen, außer der Sache bezüglich der Scheidung.

Weil ich nicht tief nach innen schaute, um die Wurzel dessen herauszufinden, was mich veranlasste, sogar Scheidung in Betracht zu ziehen, dachte ich manchmal immer noch an Scheidung. Ich bewunderte jene Familien, in denen Ehemann und Ehefrau beide Praktizierende waren und auch jene, die sich ganz alleine kultivierten. Erst als ich die „Fa-Erklärung auf der Sitzung der Lernenden aus der asiatisch-pazifischen Region (12. April 2004)“ des Meisters las, verstand ich diese Sache.

Der Meister sagte: „Was die Scheidung angeht, ich habe euch gesagt, dass ihr euch möglichst der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen anpassen sollt. Ob ihr euch heute scheiden lasst oder ob ihr heiratet, dazu sage ich nichts. Ich erkläre es nur von den Fa-Grundsätzen her. Aber ich sage dir, in Zukunft wird es nicht erlaubt sein, dass so etwas passiert. Das wurde durch den jetzigen Zustand der modernen Gesellschaft verursacht, ich kann euch auch nicht zwingen, es so oder so zu machen. Aber die zukünftigen Lebewesen dürfen nicht und werden auch nicht so handeln.“

Mir leuchtete ein, dass Scheidung die schlechte Auswirkung des alten Universums war und dass sie die normalen Lebensbedingungen, welche Gottheiten für Menschen arrangiert hatten, zerstörten. Lust rangierte unter all den bösen Dingen an der Spitze. Menschliche Wesen ließen sich wegen der Lust scheiden und wurden wegen der Scheidung noch lüsterner. Lust führte dazu, dass Menschen das natürliche Lebensarrangement verlieren und schließlich das Ziel erreichen, welches das Böse erstrebt: Lebewesen soweit herunter zu stoßen, dass sie eliminiert werden und die Fa-Berichtigung und die Errettung von Lebewesen durch den Meister zu stören.

Dies ist nicht nur eine persönliche Kultivierungsangelegenheit, sondern auch ein Sache, die die Fa-Berichtigung berichtigen wird. Wenn die Fa-Berichtigung die Menschenwelt erreicht, wird sich die Menschheit von sündhaften Dingen abwenden. Wie ist es dann mit der Handlungsweise von Dafa-Jüngern während der Zeit der Fa-Berichtigung?

Nachdem ich all diese Dinge erlebte, habe ich das Gefühl, dass ich nun mehr Barmherzigkeit und weniger Dämonnatur habe. Ich bin vernünftiger und weniger eigenwillig, und ich habe mehr Toleranz und bin weniger engstirnig.

– Teil 3 folgt –

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