Schweiz/ Zürich: Petition: 20967 bitten die Stadt Zürich eine Resolution zu erlassen, um den verfolgten Falun Gong Praktizierenden in Kunming (der Partnerstadt) zu helfen (Fotos)

Schweizer Falun Gong Praktizierende veranstalteten am 11.Dezember 2002 eine Pressekonferenz beim Zürcher Rathaus und übergaben anschliessend 20 967 Unterschriften an die Gemeinderatspräsidentin der Stadt Zürich.

Ein Vorstandsmitglied der Menschenrechtsorganisation ACAT (Aktion der Christen gegen die Folter) schilderte in seiner Rede eindrücklich die Menschenrechtssituation in China und seine Besorgnis über die Verhältnisse in Kunming und der Falun Gong Praktizierenden im speziellen. Ein Falun Gong Praktizierender informierte über die Situation in Kunming und bat um Hilfe für Herrn He Yuanchao, der in Kunming verhaftet und in ein Arbeitslager gesperrt wurde und nun trotz schweren Verletzungen nicht für eine nötige medizinische Behandlung freigelassen wird.

Eine der Zuhörer, die trotz der eisigen Kälte auf dem Platz waren, war sichtlich berührt und äusserte ihr Enttäuschung darüber, dass auch in Kunming Praktizierende auf Grund ihres Meditierens in Arbeitslagern festgehalten und gefoltert werden.

Die kleine Delegation von Praktizierenden, die für die Übergabe der Petition ins Rathaus ging, wurde von der Gemeinderatspräsidentin herzlich empfangen. Sie nahm die Petitionen entgegen und dankte für unseren Einsatz. Sie versprach sich für unser “sympatisches“ Anliegen einzusetzen und es auch an den Stadtrat weiterzuleiten. Gerne nahm sie unser Informationsmaterial an.

Bei der Übergabe der Unterschriften an Gemeinderatspräsidentin Romana Leuzinger

Ein Ratsmitglied, der extra zu uns kam, gratulierte uns zu den vielen Unterschriften und sprach seine Unterstützung für unser Anliegen aus. Er betonte, dass in der Städtepartnerschaft mehr Wert auf die Menschenrechte gelegt werden müsse und er sonst das finanzielle Engagement der Stadt als nicht angebracht erachte.
Er fände es auch nicht recht, wenn China sich mit der Partnerschaft zu europäischen Ländern brüsten und die Städtefreundschaft als Alibi und als Schutzschild für ihr schlechtes Handeln gebrauchen könne.

Veranstaltung vor dem Rathaus

In den folgenden Tagen veranstalteten wir Informationsveranstaltungen in den Strassen Zürichs und erhielten sehr positive Reaktionen. Viele hatten in den Tageszeitungen über unsere Aktion gelesen, kamen von sich aus zu uns und wollten ihre Unterschrift geben. Auch Politiker kamen an unserem Stand vorbei, sprachen ihre Sympathie aus und wollten mehr Informationen.

Wir rufen die Regierungen, Medien und Menschen in Zürich und der ganzen Welt auf:

Bitte helfen Sie, Jiang Zemin davon abzubringen, seine Verfolgung von Menschenrechten und seinen Angriff auf Prinzipien der menschlichen Ethik fortzuführen

Auch in Kunming werden Falun Gong Praktizierende in Arbeits- und Gefangenenlagern zu Unrecht inhaftiert und gefoltert
Es liegen Namenslisten vor von Dutzenden von Praktizierenden, die in den Arbeitslagern der Stadt Kunming und der Provinz Yunnan festgehalten werden, sowie Berichte von Misshandlung, Folter und einem Foltertoten. Da es wegen der Informationsblockade sehr schwierig ist an Informationen zu gelangen, stimmt uns das vorliegende Material umso besorgter. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Verfolgung von Falun Gong in unserer Partnerstadt so tragisch ist, wie anderswo in China.

Am 15. Oktober 2002 hat uns ein Bericht von He Yuanchao erreicht, der trotz schweren Verletzungen im 2. Arbeitslager der Provinz Yunnan eingesperrt ist
Herr He ist ein Falun Gong Praktizierender aus Chengdu, Provinz Sichuan, und wurde am 15. Mai 2002 im Bahnhof von Kunming festgenommen. Der Grund war, dass er Materialien über Falun Gong bei sich hatte. Er wurde unrechtmäßig zu 21 Monaten Arbeitslager verurteilt. Zur Zeit wird er im 6. Team des 2. Arbeitslagers der Provinz Yunnan eingesperrt.
Herr He hat eine schwere Knochenverletzung am rechten Arm. Nach ärztlicher Diagnose soll sein Arm operiert werden. Eine unverzügliche Operation könnte eine Heilungsquote von 60% erreichen, eine verspätete senke die Heilungsquote und verursache sehr wahrscheinlich lebenslange Behinderung. Herr He forderte mehrmals eine Freilassung auf Bürgschaft, um eine Operation vorzunehmen. Seine Forderung wurde immer wieder unter verschiedenen Vorwänden abgelehnt. Das Lager hatte sogar vor, ihn trotz seiner Verletzung zur Arbeit zu zwingen. Neben seinem Arm kann Herr He sein rechtes Bein auch nur schwer bewegen. Das Lager ignoriert das ebenfalls.
Als wir uns im Arbeitslager nach seinem Zustand erkundigen wollten, erhielten wir meistens keine Antwort und der Hörer wurde einfach aufgelegt. Darauf hin telefonierten wir mit dem Leiter des Arbeitslagers. Er stritt ab, dass ein Herr He in seinem Lager sei. Auf den Hinweis, dass es falsch sei, Falun Gong Praktizierende zu verfolgen und zu foltern, lachte er hämisch. Schliesslich hatten wir doch noch Erfolg und ein Beamter des Arbeitslagers bestätigte, dass Herr He im Arbeitslager festgehalten werde.

Auf Grund all dieser Tatsachen haben sich die Falun Gong Praktizierenden aus der Region Zürich zu einer Unterschriftenaktion entschieden, um die Bevölkerung über die unhaltbaren Menschenrechtszustände in China und in Kunming zu informieren und um Unterstützung zu bitten.
Dass auch in Kunming friedvolle Menschen auf Grund ihres Praktizierens von Meditationsübungen verfolgt, inhaftiert und gefoltert werden, stieß auf großes Unverständnis und Empörung!

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Die 20967 Unterzeichnenden bitten die Stadt Zürich eine Resolution zu erlassen, worin:

· die Behörden von Kunming aufgefordert werden, die Freiheit des Denkens und des Glaubens aller chinesischen Bürger zu respektieren, was den UNO- Menschenrechtskonventionen entspricht, welche China unterzeichnet hat.

· die Behörden von Kunming aufgefordert werden, die Folter und Misshandlung von Falun Gong Praktizierenden sofort zu stoppen

· die sofortige Freilassung inhaftierter Falun Gong Praktizierender gefordert wird, welche in Arbeitslagern und Gefangenenlagern von Kunming festgehalten werden.

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