Chinesische Motive und Bildsprache: Pfirsich und Fledermaus

„Ein segensreiches und langes Leben“ bedeutet die Kombination aus Pfirsichen und Fledermäusen. Auf dem abgebildeten Teller des Asian Art Museums in San Francisco, sind auf der Vorderseite fünf Pfirsiche und drei rote Fledermäuse ersichtlich. Auf der Rückseite befinden sich weitere drei Pfirsiche und noch zwei Fledermäuse. Die 8 steht für die „Acht Unsterblichen“ und die fünf Fledermäuse stehen für die fünf Segnungen im Leben: Langlebigkeit, Reichtum, Gesundheit, Liebe zur Tugend und einen friedlichen Tod.

Rote Fledermäuse wurden auf den Keramiken der späten Ming -und Qing Dynastien ein populäres Motiv. Grund dafür sind Wortspielereien bzw. gleiche Klanglaute in der chinesischen Sprache. Somit wird Fledermaus und Rot zu „überreichlichem Glück“. Zusätzlich ist die Farbe Rot Ausdruck von Freude und wichtiger Bestandteil der traditionellen Feierlichkeiten.

Plate with eight peaches and five bats, one of a pair, Qing dynasty (1644-1911), Reign of the Qianlong Emperor (1736-1795). Jingdezhen, China. Porcelain with overglaze polychrome decoration. Asian Art Museum, The Avery Brundage Collection, B60P1707

Pfirsiche sind ein Symbol für Langlebigkeit und Unsterblichkeit. Sie werden mit der daoistischen Göttin Xi Wangmu (Königin Mutter des Westens) assoziiert, in deren Garten sie wachsen. Es gibt noch weitere Damen, die mit Pfirsichen abgebildet werden; die wunderschöne Göttin Magu und die einzige Frau der insgesamt 8 Unsterblichen: He Xiangu.

Die acht Unsterblichen bestehen aus sieben Männern und einer weiblichen Figur, die oben erwähnte He Xiangu. Sie stellen die Verwirklichung des daoistischen Ideals dar, welches das Erreichen der Unsterblichkeit ist. Das Wort für Unsterblicher im Chinesischen lautet: 仙. Das linke Zeichen bedeutet Mensch (人), das rechte Berg 山. Ein Hinweis, das diese Daoisten als Einsiedler in den Bergen lebten, um die Unsterblichkeit zu erlangen. Bei den himmlischen Wesenheiten bezog sich dies auf einen Himmel oder die Inseln von Blest. Dies ist ein Paradies mit Pavillons aus Silber und Gold. Man glaubte, dass dieses Paradies aus drei isolierten Bergen bestünde (‚Penglai‘, ‚Yingzhou‘ und ‚Fangzhang‘) und sich östlich von China befände. Diese Berge sind ein häufiges Motiv in der Poesie, in der Malerei und in den chinesischen Steingärten. Auch viele der künstlich angelgten Teichgärten stellen dieses Motiv der heiligen Inseln dar. Der berühmte Beihai-Park in Peking ist einer davon.

Weitere Ressourcen:
Ein Lehrvideo des Asian Art Museums zum Thema Symbolik:
Quellen für den Bericht:
Die Webseite des Asian Art Museums in San Francisco USA, Chinese Motifs and Visual Imagery von Patricia Bjaaland Welch, Tuttle Verlag, Seite 55 und 176

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