AP: Menschenrechtsorganisation beklagt Repressionen in China

Frankfurt/Main (AP) Anlässlich des am Dienstag begangenen Tags der Menschenrechte hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf die Situation in China hingewiesen. Neben Angehörigen christlicher Gemeinschaften, die nicht der staatlich kontrollierten Kirche angehörten, seien auch Angehörige der Meditationsbewegung Falun Gong staatlichen Repressionen ausgesetzt, betonte der Sprecher der Organisation, Martin Lessenthin, in Frankfurt am Main. Dabei handele es sich um die derzeit härteste Verfolgung einer einzelnen Gruppe.

Die Meditationsbewegung, die von der Regierung als Gefahr für die öffentliche Ordnung und für den Kommunismus betrachtet wird, ist seit 1999 in China verboten. Seitdem wurden mehrere tausend Anhänger festgenommen. Nach Falun-Gong-Angaben wurden Hunderte von ihnen im Gefängnis getötet.

Laut IGFM sind derzeit auch rund 80 katholische Bischöfe und Priester inhaftiert, unter Hausarrest oder befinden sich unter staatlicher Kontrolle. Auch Angehörige der südchinesischen Kirche seien massiven Repressionen ausgesetzt.

Die 37-jährige aus Hongkong stammende Falun-Gong-Anhängerin Wong Yiu Hing, die mehrere Monate inhaftiert war, berichtete, die chinesische Regierung wolle mit Wirkung zum 1. Januar 2003 die religiöse Verfolgung auf Hongkong ausweiten. Die ehemalige britische Kolonie hat einen Sonderstatus.

Ein weiterer Schwerpunkt der rund 100 deutschlandweiten Aktionen der IGFM sei die weltweite Ächtung barbarischer Strafen, erklärte Lessenthin. So habe die Organisation bereits rund 40.000 Unterschriften für die Ächtung der Steinigung gesammelt, die beispielsweise in Iran und Nigeria praktiziert werde. Bislang sei das Bewusstsein für Menschenrechte in Deutschland nur durchschnittlich entwickelt, kritisierte Lessenthin. Aktionen wie die Unterschriftensammlung stießen in letzter Zeit jedoch auf zunehmendes Interesse.

AFP, 10.12.2002

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