Wie ich Falun Gong im Gefängnis lernte

Am 9. März 2000 wurde ich für etwas, was ich nicht getan hatte, in ein Gefängnis eingesperrt, jedoch entpuppte sich dieser Fehler als ein verstecktes Glück. Vorher wusste ich überhaupt nicht was Falun Gong ist. Ich war erst 17 Jahre alt und hatte nur gehört, dass Menschen geschlagen würden, sobald sie ins Gefängnis kamen. Als ich vor Angst zitternd in die Zelle eintrat, spürte ich eine friedliche Atmosphäre. An diesem Tag war es sehr kalt. Ich hatte nur ein dünnes Hemd an und zitterte vor Kälte. Eine Frau gab mir ihre Kleidung zum Anziehen und eine andere gab mir eine Pfanne voll warmes Wasser zum Waschen. Sie waren so nett zu mir und später erfuhr ich, dass sie Falun Gong Praktizierende waren.

Eine von ihnen erzählte mir mehr über Falun Dafa. Nach mehrere Tagen mit ihnen zusammen, hatte ich das Gefühl, das Leben sei wunderbar. Meine Mutter hatte kurz nach meiner Geburt Selbstmord begangen und mein Vater gab mich dann an seine Kampfgenossen weiter, bevor er weit wegging. Schon von klein auf hatte ich das Gefühl, dass Leben wäre sinnlos. Mit 13 Jahren versuchte ich Selbstmord zu begehen, wurde jedoch gerettet. Eine Frau in der Zelle erklärte mir, dass ihr Lehrer ihnen gesagt habe, dass Selbstmord eine Sünde sei und auch weshalb man nicht töten soll. Wir sollen allen gegenüber barmherzig sein und den menschlichen Körper schätzen. Niemand kommt grundlos in diese Welt und nur Lebewesen mit einem menschlichen Körper ist es erlaubt sich zu kultivieren, um dem leidvollen Zyklus von Geburt, Altern, Krankheit und Tod zu entkommen. Das war zum ersten Mal, dass ich den wahren Sinn des Lebens verstanden hatte. Als sie die Gedichte des Lehrers Li aufsagte, war ich so gerührt, dass ich zu mir selbst sagte, “Ich muss Falun Gong lernen, wenn ich aus diesem Gefängnis heraus bin.“ Am 13. Tag meiner Inhaftierung wurde ich zu einer Haftstrafe verurteilt. Ich hasste die Polizei, die Praktizierenden sagten jedoch zu mir, “Der Grund weshalb dir Unrecht getan wird, ist weil du die Karmaschuld aus den vorherigen Leben zurückzahlen musst. Hasse sie nicht. “Die Polizei hatte mich ausgetrickst, als mein Adoptivvater sehr krank war. Um ihn sehen zu können, wurde ich gezwungen ein falsches Geständnis abzulegen und ihre falschen Berichte zu unterschreiben. Zu meinem Erstaunen endete dieses falsche Geständnis in einer einjährigen Gefängnisstrafe.

Jedoch die glücklichste Sache war, dass ich Falun Dafa lernte. Nun bemerke ich, dass das der Anfang meines Lebens war. Am 12. April begann ich damit die Übungen zu lernen. Jede Nacht rezitierte ich die Gedichte des Lehrers. In sechs Tagen konnte ich mir alle 72 Gedichte des Gedichtbandes Hongyin merken.

Und dann kamen die Schwierigkeiten. Mein Zelleninsasse hatte gegenüber den Beamten erwähnt, dass ich die Übungen praktizierte. Eine Polizeibeamte rief mich zu sich in das Büro und schlug mich, sobald ich den Raum betrat. Sie beschimpfte mich und fragte mich, ob ich weiterhin mit den Praktizierenden die Übungen machen würde. Ich hatte das Gefühl, meine Augen würden brennen. Ich fragte sie ruhig, „Ist es falsch zu lernen, wie man ein guter Mensch wird? Wenn ich mit den Übungen aufhöre, können sie mich dann zu einem guten Menschen machen? Ich war ein ziemlich schlechtes Mädchen vorher, habe mich jedoch erheblich verändert. Was soll daran falsch sein?“ Dann schlug sie mich mit einem Buch, dass sie gerade auf dem Tisch hatte, während sie wiederholt rief, „Ich werde sehen, ob du es wagst die Übungen weiterzumachen!“ Als sie davon müde war, mich zu schlagen, fragte sie, “Wirst du weiterhin die Übungen machen?“ Ich antwortete ihr fest, “Natürlich werde ich damit weitermachen.“ Zum Schluss legte sie meine Hände in Handschellen und schickte mich zurück in die Zelle. Meine Zellenkameraden sagten, „Du bist hier nicht wegen Falun Gong, warum forderst du das Leiden heraus? Du brauchst ihnen einfach nur sagen, du wirst nicht mehr mit ihnen praktizieren und dann nehmen sie dir die Handschellen ab. “Ich erzählte ihnen, dass ich nicht mehr länger gegen mein Gewissen sprechen konnte.

Nachdem ich mehr als ein Jahr in Haft war, stand ich kurz vor der Entlassung. Ich erzählte der Polizeibeamtin, die mich geschlagen hatte, “Ich hasse dich wirklich nicht, weil unser Lehrer uns lehrt zu jedem wohlgesonnen und gut zu sein. Ich bin vielleicht so alt wie deine Tochter. Würde dein Herz nicht schmerzen, wenn du sehen würdest, wie andere deine Tochter so behandeln? Ganz zu Schweigen davon, dass du wusstest, dass ich wirklich Willens war, ein guter Mensch zu werden. Du solltest nun wissen, weshalb deine Hände weh taten, als du mich schlugst. Ich werde mich von nun an kultivieren und hoffe, du wirst uns gegenüber nicht feindselig eingestellt sein. Ich hasse dich nicht dafür, was du mir angetan hast. Bitte merke dir, „ Sobald ein Mensch den wahren Sinn des Lebens erfährt, scheut er sich sogar nicht sein eigenes Leben dafür zu geben. “[Zitat aus einem der Jingwen des Lehrers Li] Ich konnte Tränen in ihren Augen sehen. Vielleicht war ihre klare Seite durch meine Barmherzigkeit gerührt.

Englische Version:
http://www.clearharmony.net/articles/200304/11889.html

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