70-Jähriger stirbt in der Haft – Familie vermutet ein Verbrechen

Ein 70-jähriger Einwohner der Stadt Yushu in der Provinz Jilin ist am 18. September 2023 gestorben, während er eine vierjährige Haftstrafe ableistete, zu der er wegen seines Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war.

Ma Changqing wurde um den 10. August 2022 verhaftet, nachdem die Polizei durch die Überwachungskamera des Krankenhauses für Chinesische Medizin in der Stadt Yushu gesehen hatte, wie er ein Plakat aufhängte. Am selben Tag brachten sie ihn in ein Untersuchungsgefängnis in der nahegelegenen Stadt Changchun. Seine Tochter, die an Epilepsie leidet und nicht für sich selbst sorgen kann, wurde in ein Seniorenzentrum gebracht. Das Gericht der Stadt Dehui verurteilte ihn irgendwann im Jahr 2023 zu einer Gefängnisstrafe in der Stadt Jilin.

Am 18. September 2023 rief das Gefängnis Mas Schwägerin an und teilte ihr mit, dass sie ihn zur Operation seines Leistenbruchs ins Krankenhaus bringen würden. Doch Stunden später erhielt sie wieder einen Anruf aus dem Gefängnis, bei dem ihr mitgeteilt wurde, Ma sei gestorben. Das Gefängnis weigerte sich, Einzelheiten über den Tod von Ma preiszugeben. Daher vermutet seine Schwägerin, das Gefängnis versuche, die wahre Todesursache zu verbergen. Denn ein Leistenbruch stellt normalerweise keine lebensbedrohliche Erkrankung dar. Sie vermutet, dass er im Gefängnis zu Tode gefoltert wurde, weil er sich weigerte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Überblick über die Verfolgung

Bevor Ma in Rente ging, arbeitete er in der Straßeninstandhaltung der Stadt Yushu. Er hatte sich im Oktober 1981 beim Heben schwerer Gegenstände bei der Arbeit am Rückenmark verletzt und musste seitdem eine Rückenstütze tragen, um einer Querschnittslähmung vorzubeugen. Nach dem Unfall konnte er seine Arme nicht mehr heben. Nachdem er im Mai 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, brauchte er die Orthese nicht mehr und seine Arme wurden wieder voll funktionsfähig. Durch Falun Dafa wurde er wieder gesund.

In den 24 Jahren der Verfolgung von Falun Dafa, die die Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) 1999 in Gang setzte, wurde Ma mehrmals festgenommen und inhaftiert. Er verbüßte eine zweijährige Haftstrafe, weil er sogenannte „Falun-Dafa-Gegenstände“ zu Hause hatte. Seine Frau Mu Chunbo, Direktorin des Straßenkomitees und ebenfalls eine Praktizierende, starb 2012 infolge der Verfolgung. Der Zustand ihrer Tochter, die seit ihrer Kindheit an Epilepsie litt, verschlechterte sich im Laufe der Jahre aufgrund der Verfolgung ihrer Eltern.

Es folgen zusammenfassend Einzelheiten über die Verfolgung der Familie.

Ehepaar verhaftet und zu einer Geldstrafe verurteilt, weil es sich für Falun Dafa ausgesprochen hatte

Mas dreiköpfige Familie reiste am 18. Januar 2000 nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, doch die Polizei fing sie noch am selben Tag in der nahegelegenen Stadt Changchun ab. Während die Tochter freigelassen wurde, sperrte man die Eltern für 46 Tage in die Haftanstalt der Stadt Yushu. Sie mussten insgesamt 4.300 Yuan (etwa 550 Euro) bezahlen – für das Essen und eine Geldstrafe.

Ehefrau stirbt

Am 15. November 2010 brachen einige Beamte der Staatssicherheit der Polizeibehörde Yushu in Mas Wohnung ein. Ohne sich auszuweisen oder irgendein offizielles Dokument vorzuzeigen, stellten sie die Wohnung auf den Kopf und konfiszierten die Falun-Dafa-Bücher [der Familie] und 33.516 Yuan Bargeld (etwa 4.250 Euro).

Nach Mas Festnahme und Inhaftierung bekam seine Tochter infolge großer Angst an diesem Tag viermal einen epileptischen Anfall. Mu machte sich große Sorgen um ihre Tochter und auch um die Sicherheit ihres Mannes.

Die Beamten sperrten Ma elf Tage lang ein. Dann versuchten sie, ihn in das Zwangsarbeitslager Chaoyanggou zu bringen, wo die Wärter ihn wegen seines schlechten körperlichen Zustandes nicht aufnahmen. Nach seiner Freilassung ging er zum Büro der Staatssicherheit Yushu und forderte von der Polizei die beschlagnahmten 33.516 Yuan zurück. Man händigte ihm nur 24.000 Yuan (etwa 3.050 Euro) aus.

Die finanzielle Verfolgung versetzte Mu so einen harten Schlag, dass sie im Dezember 2010 eine Hirnblutung bekam und ins Koma fiel. Die Arztrechnung für ihre Behandlung belief sich auf 50.000 Yuan (etwa 6.350 Euro).

Als Mu im Koma lag, ging Ma ein Jahr später, im Dezember 2011, nochmals zur Polizeiwache und forderte die Polizei auf, ihm die restlichen 11.516 Yuan zurückzugeben, um Mus Behandlung bezahlen zu können. Die Polizisten sagten, sie hätten das Geld der Regierung überwiesen, weigerten sich aber, ihm die Quittung zu zeigen. Da er sich den Krankenhausaufenthalt nicht leisten konnte, musste er seine Frau mit nach Hause nehmen.

Zu Hause versorgte Ma seine Frau mit Flüssignahrung über eine Sonde und saugte ihren Schleim durch eine Trachealkanüle ab. Später bekam Mu schwere Druckgeschwüre am Rücken, am Gesäß und an den Beinen. Sie starb am 29. März 2012.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung gefoltert

Die Behörden verhafteten Ma im Juli 2013 erneut und hielten ihn 15 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest. Nachdem er nach Hause zurückgekehrt war, bekam er Magen- und Bauchschmerzen. Er lag fast zwei Wochen nur im Bett und konnte kein Essen bei sich behalten. Sein Erbrochenes war ganz schwarz. Im Krankenhaus führte der Arzt bei ihm eine Magen- und Darmspiegelung durch und erklärte ihm, dass die Schleimhaut in Magen und Darm vereitert sei und sich ablöse.

Ma vermutete, dass die Behörden seinem Essen in der Gehirnwäsche-Einrichtung giftige Medikamente beigemischt hatten. Eine andere Praktizierende, die er kannte, Cui Zhanyun, die in derselben Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und mit unbekannten Medikamenten zwangsernährt worden war, litt nach ihrer Entlassung unter ähnlichen Symptomen und starb kurz darauf.

Am Bahnhof verhaftet

Am 14. Oktober 2017 verhafteten zwei Polizisten Ma am Bahnhof der Stadt Changchun. Die Polizisten hatten bei der Durchsuchung seiner Tasche Banknoten im Wert von 10.178 Yuan (fast 1.300 Euro) gefunden, auf denen Botschaften über Falun Dafa und Informationen über die Verfolgung standen.

Im Büro für öffentliche Sicherheit der Eisenbahn erklärte Ma den Polizisten die Fakten über Falun Dafa und erzählte ihnen, wie er sich durch das Praktizieren von einer Rückenmarksverletzung erholt hatte. Er sagte ihnen auch, dass er eine Tochter habe, die seine Hilfe brauche. Die Polizisten gingen zu ihm nach Hause und überprüften seine Geschichte. Am nächsten Tag ließen sie ihn frei, weigerten sich aber, ihm das Geld zurückzugeben. Sie stellten ihm auch einen Bescheid über die Wohnraumüberwachung aus und forderten ihn auf, sich bei jeder Vorladung auf der Polizeiwache zu melden.

Zu zwei Jahren Haft verurteilt

Sieben Monate später, am 7. Mai 2018, wurde Ma wieder in Gewahrsam genommen. Die Polizei brachte ihn in die 2. Haftanstalt von Changchun und seine Tochter in das Pflegeheim von Yushu.

Das städtische Eisenbahngericht Changchun hielt am 25. Mai 2018 eine Anhörung zu Mas Fall ab und verurteilte ihn am 15. Juni zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (etwa 250 Euro). Trotz seiner Berufung bestätigte das höhere Gericht sein ursprüngliches Urteil.

Unerbittliche Folter im Gefängnis

Am 21. August 2018 wurde Ma mit Handschellen, die an seine Fußfesseln gekettet waren, in das Gefängnis Gongzhuling gebracht, wo er unsägliche Folter erlitt.

Hungern

Die Wärter stellten Ma vier Monate lang unter „strenges Management“, von denen er in den ersten zwei Monaten zu jeder Mahlzeit nur eine Schüssel verdünnten Brei bekam, der manchmal zu salzig war, um ihn überhaupt essen zu können. Daher sank während dieser Zeit sein Gewicht von 54 auf 36 Kilogramm.

Die Wärter wollte mit der Hungerfolter, die ihn kaum am Leben erhielt, seinen Willen brechen. Weil Ma dem Arzt erzählt hatte, dass die Wärter ihn während einer Gesundheitsuntersuchung im September 2018 hungern ließen, folterten die Wärter ihn noch brutaler.

Elektroschocks führen zu blutigen Blasen am ganzen Körper

Einmal zerrte ein leitender Wärter Ma in einen abgelegenen Raum, wo ihn drei andere festhielten und ihn mit Elektrostäben bei maximaler Spannung schockten. Die Schlagstöcke mussten alle zehn Minuten aufgeladen werden. Die Wärter verbrauchten in zwei Stunden über 30 Elektrostäbe. Am Ende war Mas Körper mit blutigen Blasen übersät und er litt unter unerträglichen Schmerzen.

24 Stunden lang konnte er kein Wasser trinken, denn sobald er Wasser zu sich nahm, füllten sich seine Blasen mit Flüssigkeit. Er befürchtete, dass er eine schwere Hautinfektion bekommen könnte, wenn sie platzten.

Eines Tages im Jahr 2019 nahm ein Häftling Ma seine Schuhe weg. Während er versuchte, seine Schuhe zurückzubekommen, warfen ihm drei Wärter vor, dass er eine Schlägerei angezettelt habe, brachten ihn in einen Raum ohne Überwachungskamera und schockten ihn erneut mit Elektrostäben.

Schläge und Folter

Die anfängliche Hungerfolter hatte Mas Magen in Mitleidenschaft gezogen. Daher litt er in den folgenden zwei Jahren oft unter Magen- und Bauchschmerzen. Er hatte noch mehrere Episoden, in denen er das Essen nicht mehr bei sich behalten konnte. Und wenn er sich hinlegte, bekam er keine Luft mehr. Er vermutete, dass ihn die Wärter unter Drogen gesetzt hatten.

Einmal hatte er mit Durchfall zu kämpfen und musste dringend auf die Toilette. Drei Wärter hielten ihn an und befahlen ihm, mit ihnen in ihrem Büro zu sprechen. So war er gezwungen, seine Notdurft im Flur zu verrichten. Dann wurden die Wärter wütend und schlugen ihn.

Um die inhaftierten Praktizierenden dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben, verleumdete einmal ein Kollaborateur Falun Dafa. Als Ma ihn ermahnte, damit aufzuhören, meldete ihn der Kollaborateur einem leitenden Wärter, der ihn dann brutal verprügelte. Ein anderes Mal rempelte der Kollaborateur Ma dermaßen an, dass er stürzte und sich am Steißbein verletzte. Das führte zu starken Schmerzen im unteren Rückenbereich, so dass er kaum noch die Toilette benutzen konnte.

Als Ma im Februar 2019 unter Brust- und Rückenschmerzen litt, stellte der Gefängnisarzt eine Angina pectoris fest. Dann bat Ma einen Wärter, ihn ins Krankenhaus gehen zu lassen. Stattdessen schlug der Wärter ihm zwei Dutzend Mal auf den Kopf und ins Gesicht und verbot ihm, im Winter eine Kopfbedeckung zu tragen.

Die brutalen Schläge auf Körper und Kopf und die Schocks mit Hochspannungs-Elektrostäben führten dazu, dass er sein Gehör auf beiden Ohren und teilweise sein Sehvermögen verlor.

Finanzielle Verfolgung

In den 24 Jahren der Verfolgung durchsuchten die Behörden seine Wohnung, beschlagnahmten sein Eigentum und Bargeld und setzten zwei Jahre seiner Rentenzahlung aus. Es bedeutete für ihn einen finanziellen Gesamtverlust von 261.761 Yuan (etwa 33.250 Euro). Folgende Vorfälle verursachten diesen finanziellen Schaden:- Seine Verhaftung und die seiner Frau im Januar 2000 kostete ihn 4.300 Yuan.- Die Beamten der Staatssicherheit behielten 11.516 Yuan von den 35.516 Yuan ein, die ihm bei der Verhaftung am 15. November 2010 abgenommen worden waren.- Der Schlaganfall seiner Frau war eine direkte Folge seiner Verhaftung, und ihre Arztrechnung belief sich auf 50.000 Yuan.- Am 14. Oktober 2017 beschlagnahmte die Eisenbahnpolizei Changchun 10.178 Yuan Bargeld bei ihm. Der Richter verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 2.000 Yuan und einer zweijährigen Haftstrafe.- Während er im Gefängnis saß und seine Tochter für zwei Jahre außerhalb untergebracht war, wurde in sein Haus eingebrochen. Sein Elektroauto, sein Fernseher und andere Besitztümer im Wert von über 70.000 Yuan (fast 8.900 Euro) wurden gestohlen.- Die Sozialversicherungsbehörden setzten seine Rente für zwei Jahre aus, was sich auf insgesamt 115.773 Yuan (etwa 14.700 Euro) belief.

Quelle Minghui https://de.minghui.org/html/articles/2023/11/7/171327.html

Chinesische Version https://en.minghui.org/html/articles/2023/11/1/212732.html

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