Reuters: Erneut Protestmarsch in Hongkong – Menschen fordern Wahlen (Foto)

Hongkong (Reuters) – In Hongkong haben beim dritten Massenprotest in diesem Monat rund 20.000 Menschen den Rücktritt des Verwalters der Stadt, Tung Chee Hwa, sowie allgemeine Wahlen gefordert. Die Proteste haben Hongkong in die bislang größte politische Krise seit seiner Rückgabe durch Großbritannien an China im Jahr 1997 geführt.

„Wir verdienen eine bessere Regierung“ und „Gebt den Bürgern die Macht zurück“ skandierten die Menschen am Sonntag, als sie sich friedlich im Zentrum Hongkongs versammelt hatten. Sie standen dicht gedrängt in einem Meer von aufgespannten Schirmen, mit denen sie sich vor der sengenden Sonne schützten. Sie forderten auch: „Tung Chee Hwa tritt zurück“. Ein Mitglied des chinesischen Parlaments aus Hongkong konstatierte vor der Menschenmenge: „Wir haben eine Regierungskrise.“

Die Proteste in der Sieben-Millionen-Menschen-Region hatten am 1. Juli begonnen, als eine halbe Million Menschen auf die Straßen ging, um gegen die schleichende Abschaffung von Bürgerrechten zu protestieren. Anlass war ein von der Regionalregierung geplantes und mittlerweile geändertes Anti-Subversionsgesetz, das unter anderem harte Strafen für das Befürworten einer Abspaltung Hongkongs von China vorsah.

Der jüngste Protestmarsch wurde von einer Gruppe mit dem Namen Demokratisches Entwicklungsnetzwerk organisiert und von 30 anderen religiösen und weltlichen Gruppen unterstützt. Die Demonstranten fordern einen allgemein gewählten Regierungschef im Jahr 2007 sowie eine Legislative ab 2008. Die Verfassung Hongkongs erlaubt vollständige direkte Wahlen ab 2007, sieht aber keinen konkreten Zeitplan vor. Tung wurde von einem von China unterstütztem 800-köpfigen Komitee ausgewählt. Die Region zählt zu den wichtigsten Finanzzentren in Asien.

Priscilla Mak, die zusammen mit ihrer fünfjährigen Tochter an dem Protestmarsch teilnahm, sagte: „Diese Regierung hört uns nicht zu. Wir wollen keinen Führer, der uns Gesetze aufzwingt, die uns nicht gefallen. Wir wollen unseren Anführer selbst aussuchen und das möchte ich meiner Tochter beibringen.“

Quelle: http://www.reuters.de/news_article.jhtml?type=worldnews&StoryID=3080380

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