Staatsanwalt: „Wir müssen bei der Urteilsentscheidung auf die Ranghöheren hören.“

Nach ihrer Festnahme am 23. Oktober letzten Jahres wurden Dong Zhiyu und Wang Yiyong am 07. Juli 2014 vor das Bezirksgericht Shenhe in Shenyang gestellt.

Wer sind die beiden Angeklagten und was haben sie verbrochen? Herr Dong und Herr Wang sind Lehrer an der Design-Schule für Moderne Künste von Xiongshi in der Stadt Shenyang. Sie praktizieren beide Falun Gong, und das ist Grund genug für das chinesische Regime, sie wie Verbrecher zu behandeln.

Die Polizei fing etwa vor drei Jahren an, die Schule zu überwachen. Dann, am 23. Oktober letzten Jahres, fiel sie über den Campus her. Innerhalb von wenigen Tagen wurden 42 Menschen, darunter Lehrkörper, Studenten und deren Familienangehörige verhaftet und verhört. Die beiden (Dong und Wang) waren darunter.

Die Gerichtsbeamten schienen irgendwie für die Situation der beiden Falun Gong-Praktizierenden Mitgefühl zu empfinden. Dem Gericht blieb aber nichts anderes übrig, als das Schauverfahren durchzuziehen.

Die Anwälte der beiden Männer brachten bei der Verteidigung des Rechtes auf Glaubensfreiheit ihrer Klienten solide Argumente vor. Doch trotz seines Mitgefühls wagte der Vorsitzende Richter nicht, sie freizusprechen. Der Staatsanwalt formulierte es so: „Wir müssen bei der Urteilsentscheidung auf die Ranghöheren hören.“

Ein Schauverfahren

Beide Männer verteidigten sich auch selbst, und sie erinnerten das Gericht daran, dass es nicht illegal ist, Falun Gong zu praktizieren. Sie sprachen auch über die Vorteile und den Nutzen, die sie durch das Praktizieren erlebten.

Während der Verhandlung unterbrachen Richterin Jiao Yuling und ein anderer Richter die Verteidigungsanwälte und behaupteten, vieles davon sei für diesen Fall irrelevant. Das Verhalten der Richter war jedoch weder gebieterisch noch arrogant. Der Staatsanwalt fügte hinzu, dass die Urteilsangelegenheit bereits von den Vorgesetzten arrangiert worden sei.

Richterin Jiao hüllte sich die ganze Verhandlung hindurch in Schweigen, und als sie mehr von der Tugend von Falun Gong erfuhr, röteten sich ihre Augen und sie war den Tränen nahe. Bald nachdem die Nachmittagssitzung des Verfahrens begonnen hatte, sagte sie, sie fühle sich krank und ging weg.

Keine Sicherheitsvorkehrungen

Anders als bei anderen Verfahren gegen Falun Gong-Praktizierende, gab es innerhalb oder außerhalb des Gerichtsgebäudes weder Polizeibeamte noch Beamte in Zivil; auch wurde nicht fotografiert.

Vor Beginn des Verfahrens setzte sich ein Mann, der ein Beamter zu sein schien, in die öffentlichen Sitzreihen. Richterin Jiao Yuling titulierte ihn mit ‚Hauptmann Xu‘, doch er ging nach einer Weile weg, als nämlich sein Handy klingelte. Letztendlich war kein einziger Polizeibeamter bei der Verhandlung anwesend.

Anfänglich war es nur vier Familienangehörigen erlaubt, der Verhandlung beizuwohnen. Später durften zwei weitere in den Gerichtssaal eintreten. Richterin Jiao Yuling gab bekannt, dass es Familienangehörigen erlaubt werde, nach der Verhandlung die inhaftierten Praktizierenden zu treffen, weil sie sich schon seit Monaten nicht mehr gesehen hätten. Als jedoch die Verhandlung endete, war es schon nach der offiziellen Bürozeit und so konnten sie sich nicht mehr sehen.

In der Vergangenheit hatte Richterin Jiao Yuling andere Falun Gong-Praktizierende zu Gefängnisstrafen verurteilt. Unter der Anweisung des Büros 610 der Stadt Shenyang hatte sie die Praktizierenden Zhai Hui, Meng Qingjie und Jiang Dexin zu Gefängnis verurteilt.

2013: Massenverhaftungen von Mitgliedern der Kunstakademie

Gegründet von zwei Falun Gong-Praktizierenden (Herrn Guo Baoshi und Herrn Xu Juntao), ragt die Kunstschule wegen ihrer Betonung traditioneller chinesischer Kultur heraus; außerdem sind viele ihrer Lehrkräfte Falun Gong-Praktizierende.
Nach dem Polizei-Überfall am 23. Oktober 2013 und den anschließenden Festnahmen und Verhören waren viele Studenten traumatisiert. Insbesondere Ba Guannan, 28, wurde von Polizisten unter Druck gesetzt, Beweise gegen die Lehrer zu fabrizieren. Der seelische Schlag berührte ihn so heftig, dass er im März dieses Jahres im Schlaf starb.

Fünfzehn Leute sind immer noch in Gewahrsam. Unter ihnen sind sieben Lehrer und sechs ihrer Familienangehörigen.

Frühere Berichte in diesem Zusammenhang:

Heavy Hand of CCP Oppression Descends on Traditional Culture School in Liaoning Province
Lehrer grundlos verhaftet, Schüler bis zu 20 Stunden verhört, um Beweise für deren vermeintliche Verbrechen zu erhalten (Provinz Liaoning)
Shenyang Police Terrorize a School Campus

Englische Version:
http://en.minghui.org/html/articles/2014/8/5/2389.html
Chinesische Version:
http://www.minghui.org/mh/articles/2014/7/12/沈阳雄狮学校董治宇、王义勇被非法开庭-294604.html

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