Le Monde aus Paris schreibt zu den französisch-chinesischen Beziehungen: Der Westen hat es sich zur Gewohnheit gemacht, Anordnungen aus Peking zu akzeptieren und gelegentlich eine Selbstzensur zu praktizieren, um dem neuen Reich der Mitte nicht zu missfallen. Es ist fragwürdig, wenn ein Land seine Position als Großmacht anderen Ländern aufzwingt. Es ist nicht zu rechtfertigen, dass Frankreich – leider nicht als einziges Land – aus wirtschaftlichen Gründen Forderungen akzeptiert, auch auf die Gefahr hin, die Rechte seiner eigenen Staatsbürger einzuschränken. Derartige Gesten sind umso weniger zu akzeptieren, als China sie gewöhnlich nicht honoriert.
Taz 26.1.04