Brief an Internationale Menschenrechtsorganisationen und die Welthandelsorganisation über Blut und Tränen hinter den Billigprodukten ‚Made in China’ (Teil 2)

IV. Die Funktion der chinesischen Arbeitslager

Die eigentliche Funktion der chinesischen Arbeitslager ist, wie von dem chinesischen Justizministerium festgelegt, die „Erziehung durch Arbeit“ und zwar von solchen Bürgern, die geringfügige Verbrechen begangen haben und deren schlechtes Verhalten korrigiert werden soll (Diebstahl, Raub, Drogenmissbrauch, Spielerei, Zuhälterei und Umgang mit Prostituierten). Sie sollen die guten Gewohnheiten fördern und den moralischen Standard erhöhen. Haben diese Arbeitslager dieses Ziel erreicht? Nein, diese Aufgabe haben sie ganz und gar nicht erfüllt. Was in aller Welt machen diese Arbeitslager denn? In Wirklichkeit haben sie nicht eine Vielzahl von schlechten Bürgern erzogen und somit eine stabilisierenden Rolle in der Gesellschaft gespielt, wie ein von der chinesischen Regierung gelenktes Medium behauptet. Sie haben schlichtweg die folgenden Funktionen:

1. Sie sind Eigentümer von Fabriken mit besonderen Privilegien

Da die Führer aller Ebenen in dem Zwangsarbeitslagersystem hauptsächlich auf wirtschaftlichen Gewinn und immer größere Profite versessen sind und da die Fabriken, die den Arbeitslagern angehören, das Privileg genießen, dass niemand Zugang zu den Lebensräumen der Insassen hat, können die Lager beliebig Steuern hinterziehen und die Insassen zwingen, wie Sklaven zu arbeiten. Die Polizei kann die Lohnkosten niedrig halten und kann alle möglichen Methoden anwenden, um die Gefangenen willkürlich körperlich und mental zu foltern.

2. Das Zwangsarbeitslagersystem ist eine Brutstätte der Korruption und der schlimmsten Formen des organisierten Verbrechens

Die Lebensbedingungen in einem Zwangsarbeitslager sind extrem schlecht, das Essen ist wie das Viehfutter, das außerhalb des Lagers verwendet wird und es ist äußerst schwierig, eine Dusche zu nehmen oder sich zu waschen. In dieser feindlichen Umgebung wird jeder, der die Herstellungsquoten nicht erreichen kann, bestraft. Um den Folterqualen zu entgehen, bestechen die vermögenderen Gefangenen die Polizisten mit Waren wie Markenzigaretten, Getränken, Einkaufsgutscheinen, die innerhalb des Zwangsarbeitslager benutzt werden können oder sie bitten ihre Familien, Bargeld auf das Bankkonto des jeweiligen Polizisten zu überweisen oder laden den Polizisten zum Mitternachts-Imbiss ein. Diese Gefangenen, die die Polizisten bestechen, sind bekannt als „clevere Kerle“. Diese Gefangenen können mit dem Rückhalt der Polizei andere Gefangene mutwillig schlagen. Die nicht so vermögenden Gefangenen bestechen die „cleveren Kerle“ mit kleineren Artikeln oder kleinen Geldbeträgen (ein bis zwei Päckchen Durchschnittszigaretten, kleinere Einkaufscoupons oder sie kaufen ihnen zusätzliche Lebensmittel). In den Zwangsarbeitslagern gibt es ungefähr 70 Personen in jeder Unterabteilung. Der Leiter der Unterabteilung (diese Positionen haben normalerweise die sogenannten „cleveren Kerle“ inne) erhalten jedes Jahr eine ziemlich große Geldsumme und Waren. Nachdem sie das Geld oder die Waren erhalten haben, bestechen die cleveren Kerle die Polizisten, Gruppenleiter, Abteilungsleiter und die Parteisekretäre, um ihre Haftzeit in dem Zwangsarbeitslager verkürzt zu bekommen. Diejenigen, die die cleveren Kerle nicht bestechen, werden zu den schwierigsten Arbeiten abkommandiert. Wer immer seine Quoten nicht erreichen kann, wird geschlagen oder erleidet die verschiedensten Formen der Bestrafung und Folter. Diejenigen, die jedoch die Aufseher bestochen haben, sind von den Schlägen ausgenommen. Deshalb werden ziemlich viele Verbrecher in den Jahren ihres Gefängnisaufenthalts reich. Um die Kontrolle zu verstärken, verhält sich das Arbeitslager strenger gegenüber denjenigen, die ihre Quoten nicht erreichen. Die Arbeitslager zwingen diese Personen, eigens dafür hergestellte rotfarbige Kleidung und rotfarbige Namensschilder zu tragen. Sie sind die letzten, die ihre Mahlzeiten erhalten. Normalerweise sind die Personen, die unter strengster Kontrolle stehen, diejenigen, die kein Geld haben, womit sie die vermögenden Gefangenen bestechen können.

Es gibt zwei angenehme Jobs in dem Zwangsarbeitslager; der eine ist in der Kantine, wo man essen kann, gekochtes Wasser trinken kann, die Annehmlichkeiten von Duschen genießen kann und sich nicht um Herstellungsquoten kümmern muss, deshalb gibt es auch keine Bestrafung. Jedoch ist es nicht leicht, in eine Kantine zu kommen. Man braucht Leute, die einen empfehlen und diese Empfehlung kostet in der Regel einige Tausend Yuan (dies ist abhängig von der Länge der Haftzeit). Ein anderer angenehmer Job ist der des Mitglieds in dem sogenannten demokratischen Verwaltungskomitee des Zwangsarbeitslagers. Zu ihnen gehört der Leiter des Komitees, der Schrankenwärter, der Ordner und der Lagerverwalter. Sie müssen auch die Polizisten bestechen.

Wenn Verwandte oder Familienangehörige zu Besuch kommen, und keine Zigaretten oder Obst gekauft haben, um die Wärter oder die Ordner zu bestechen wird dieser Gefangene entweder am gleichen Tag oder einige Tage später geschlagen. Nur wenn man im Zwangsarbeitslager ernsthaft krank ist, wird man von der Polizei ins Krankenhaus geschickt. Wenn man nur leicht krank ist und zum Arzt möchte, erhält man von der Polizei ein Zungenschnalzen als Antwort und eine Tracht Prügel. Um zu vermeiden, gefoltert zu werden, wenn die Quoten kontrolliert werden, leihen sich diejenigen die die Quoten nicht erreichen haben, von denjenigen die wirklich schnell arbeiten, Bestechungsartikel oder tauschen Produkte für Waren wie Fertig-Nudelgerichte aus. Viele Gefangenen, die aufgrund der brutalen Schläge in den letzten Zügen liegen, werden für eine Kaution für medizinische Behandlung freigelassen. Die meisten sterben kurz nach ihrer Freilassung. Wenn sie außerhalb des Zwangsarbeitslagers sterben, wird es nicht als Tod im Lager gezählt.

3. Zwangsarbeitslager sind Sklavenmärkte

Wenn das Öffentliche Sicherheitsbüro eine Person in ein Zwangsarbeitslager schickt, gibt dieses dem Öffentlichen Sicherheitsbüro eine Provision von 1.500 Yuan (chinesische Währung, das monatliche Einkommen eines chinesischen Stadtarbeiters beträgt ungefähr 500 Yuan). Deutlich ausgedrückt zahlt das Zwangsarbeitslager diesen Preis für einen jungen Mann als Sklavenarbeiter, der gezwungen wird, schwere Arbeit umsonst zu leisten. Das Öffentliche Sicherheitsbüro einer geheim gehaltenen Stadt in China gibt sämtlichen Polizeistationen eine Quote von Sklaven durch, die jedes Jahr benötigt werden, damit ihre jährliche Provision für den Sklavenhandel sichergestellt ist. Falls die Quote nicht erreicht wird, verhaften die Beamten des Öffentlichen Sicherheitsbüros gesetzestreue Bürger und foltern sie so lange, bis sie Verbrechen zugeben, die sie nicht begangen haben, damit sie sie dann an ein Zwangsarbeitslager verkaufen können.

Während ich in dem Zwangsarbeitslager inhaftiert war, sprach ich mit zwei Mitgefangenen. Einer von ihnen kam aus der Provinz Sichuan. Er sagte, dass er kein Verbrechen begangen habe. Er kam in die Provinz Guangdong um Arbeit zu suchen. Kurz nachdem er den Bahnhof verlassen hatte, wurde er von Beamten des Öffentlichen Sicherheitsbüros verhaftet und des Diebstahls beschuldigt. Weil er nichts gestohlen hatte, weigerte er sich, die falsche Anschuldigung zuzugeben. Daraufhin wurde er brutalen Prügeln ausgesetzt. Schließlich erlag er der Folter und den Verhören und musste somit ein Verbrechen zugeben, dass er nicht begangen hatte. Er wurde dann zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt [und dem Arbeitslager für drei Jahre verkauft]. Er sagte mir: „Bevor ich hierher gebracht wurde, war ich kein Dieb, aber ich werde mit Sicherheit stehlen, wenn ich diesen Ort verlassen habe! Ich werde mich durch Stehlen rächen und mir für die drei Jahre im Gefängnis Entschädigung verschaffen. Sonst könnte ich das hier nicht verkraften!“ Der andere Gefangene kam aus meiner Heimatstadt. Er war ein Motorradtaxifahrer. Er schien ein freundlicher und ehrlicher Mann. Eines Tages wurde er plötzlich von der Polizei verhaftet, sie beschuldigten ihn des Diebstahls und verurteilten ihn zu eineinhalb Jahren Gefängnis. Er beteuerte seine Unschuld, aber er wurde im Zwangsarbeitslager brutal geschlagen. Nur nachdem er seine Familie darum bat, die Polizei zu bestechen, wurden die Schläge verringert. Er sagte zu mir niedergeschlagen: „Was kann ich sonst tun?“ Dies sind nur zwei von unzähligen Sklaven, die zwischen Chinas Öffentlichem Sicherheitsbüro und dem Zwangsarbeitslager gehandelt werden.

4. Die Zwangsarbeitslager lehren kriminelle Fertigkeiten

Während ich in dem Zwangsarbeitslager eingekerkert war, fragte ich viele Gefangene, die wegen Diebstahls einsaßen, ob sie ihre Verbrechenskarriere in Zukunft fortsetzen würden. Fast jeder antwortete: „Natürlich. Wie sollten wir uns sonst durchschlagen? Außerdem sind die korrupten Regierungsbeamten die wirklichen Diebe und Banditen!“ Nur ein Mann erklärte mir: „Nachdem ich hier soviel gelitten habe, habe ich mich entschieden, Bauer zu werden und ein friedliches Leben zu führen!“ Alle anderen Gefangenen tauschten ihre Erfahrungen über ihre Verbrechen aus, wann immer sie Gelegenheit dazu hatten.

Durch den „Intensivlehrgang für Verbrechen“, der in den Zwangsarbeitslagern stattfindet, lernen die Gefangenen, wie sie bei den kriminellen Handlungen noch diskreter vorgehen können und wie sie ihre Verbrechen verheimlichen können. Dort haben sie auch alle nur erdenklichen Möglichkeiten, große Untergrundgruppierungen zu bilden. Dies ist das Ergebnis der sogenannten „Umerziehung“ in dem Zwangsarbeitslager.

Andererseits hat Falun Dafa die Kraft, die Moral der Praktizierenden zu verbessern und somit die Moral der Gesellschaft wiederherzustellen. Falun Dafa fordert von seinen Praktizierenden, nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht zu handeln und durch ihre Kultivierungspraxis ihren moralischen Standard ständig zu verbessern. Falun Dafa besitzt die Kraft, Rauchern, Alkoholikern, Spielern, Drogenabhängigen, Dieben und Banditen zu helfen, ihre Süchte loszuwerden und ihre Verbrechen zu beenden und Menschen mit hohem moralischem Standard zu werden. Aber die chinesische Regierung verbietet Falun Dafa! Sie verfolgt und ermordet sogar die Falun Dafa Praktizierenden, eine Gruppe von Menschen mit hohem moralischem Standard, Menschen, die sich unter allen Umständen weigern, zu lügen. Die chinesische Regierung hat so viele gutherzige Menschen zu Tode verfolgt und dreht sich herum um sogar zu behaupten, dass dies Chinas beste Zeit der Menschenrechte sei.

5. Zwangsarbeitslager verkaufen an die Insassen schadhafte Produkte

[Ich spreche aus meiner Erfahrung] dass die Sohlen von einem Paar Turnschuhen, die in einem Arbeitslager für 18 Yuan verkauft werden, nach einer Woche zerschlissen sind. Die Sandalen, die für 6 bis 8 Yuan verkauft werden, sind nach drei Tagen ausgetragen und ein Stück Seife ist schon verbraucht, nachdem man damit eine Untergarnitur und ein paar Kleidungsstücke gewaschen hat. Wenn man das Stück Seife kurze Zeit unbenutzt liegen lässt, schrumpft es zur Hälfte seiner ursprünglichen Größe ein. (Ich habe ein Stück Seife behalten, dass ich von einem Arbeitslager gekauft habe, als Beweis, dass das Arbeitslager an seine Insassen schadhafte Produkte verkauft). Es sind nachweislich Untergrundprodukte, weil sie keine Produktetiketten tragen, die Herstellernamen, Firmenadressen, Produktzulassungsnummer oder Telefonnummer ausweisen. Die Preise dieser schadhaften Produkte sind um das zwei- bis fünffache höher als ähnliche Produkte, die man außerhalb des Zwangsarbeitslagers kaufen kann. Das Lager gibt den Gefangenen ungesalzenes Essen um sie zu zwingen, getrocknetes in Salz konserviertes Gemüse zu kaufen.

V. Unser Appell

Bis zum 4. April 2004 wurden 927 Todesfälle von Praktizierenden durch Folter in China nachgewiesen. Offizielle interne Statistiken der Regierung von Ende 2001 weisen jedoch eine tatsächliche Anzahl von 1.600 Praktizierenden aus, die nach ihrer Verhaftung gestorben sind. Zusätzlich sind mindestens 6.000 Falun Gong Praktizierende rechtswidrig zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Über 100.000 Praktizierende befinden sich in Zwangsarbeitslagern. Tausende von Praktizierenden wurden gewaltsam in psychiatrische Anstalten gesteckt, wo sie mit Injektionen gefoltert werden, die das zentrale Nervensystem zerstören. Große Gruppen von Falun Gong Praktizierenden wurden gewaltsam in örtliche Gehirnwäschekurse geschickt, wo sie schwerer physischer und mentaler Folter ausgesetzt sind.

Im Zuge dieser fortwährenden Verfolgung hat das Jiang Regime ein Viertel der finanziellen Ressourcen des Landes dafür ausgegeben, Arbeitslager und Gehirnwäschezentren zu bauen, Überwachungsgeräte, Transport- und Kommunikationsausrüstungen zu kaufen, die Kommunikation durch das Internet zu blockieren und gesetzlose Menschen, die Falun Gong Praktizierende verfolgen, zu belohnen. Außerdem haben sie die Verfolgung an verschiedene Orte in der Welt ausgeweitet, dabei wurden wirtschaftliche Interessen als Lockmittel eingesetzt, um viele Regierungen einzuschüchtern, damit sie über die Verfolgung von Falun Gong Stillschweigen wahren, wodurch die Verfolgung noch verstärkt wurde.

Immer noch werden mehr 100.000 Falun Gong Praktizierende gezwungen, in chinesischen Gefängnissen und Arbeitslagern 13 bis 17 Stunden lang pro Tag zu arbeiten. Sie leben unter furchtbaren Lebensbedingungen. Die Produkte, die in Arbeitslagern und Gefängnissen hergestellt wurden, sind getränkt mit dem Blut und den Tränen der Praktizierenden, manchmal sogar mit ihrem Tod.

Während er die Interessen des chinesischen Volkes verletzt, zerstört das Jiang Regime die moralischen Werte und das Gewissen, worauf die Menschen angewiesen sind. Indem Sie als Unternehmer und Gewerbetreibender die Produkte, die in chinesischen Gefängnissen und Arbeitslagern hergestellt werden, boykottieren, helfen sie gleichzeitig den Falun Gong Praktizierenden. Als Unternehmer sollten sie wissen, wie das Jiang Regime Ihre Investitionen in China verwendet.

Wir rufen alle gutherzigen Geschäftsleute und die Menschenrechtsorganisationen und Regierungen in der Welt dazu auf, ihre helfenden Hände auszustrecken, um dieser unmenschlichen Verfolgung ein Ende zu setzen.

Geschrieben am 11. Februar 2004

Zusätzliche Informationen hinzugefügt am 21. März 2004

Dieser Artikel auf Chinesisch:
http://www.minghui.org/mh/articles/2004/3/25/70837.html
Dieser Artikel auf Englisch:
http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/4/28/47476p.html

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