Badische Neuste Nachrichten (Deutschland): Engagierter Sänger für die Menschenrechte (01.07.04)

Gondelsheim (dia) Er ist 37 Jahre alt, von Beruf Gärtner und singt für die Menschenrechte. Für Musik hat sich der Gondelsheimer Michael Hackmayer eigentlich schon von klein an interessiert. Er hat Klavierspielen gelernt, sang im Kirchenchor mit und tingelte über zehn Jahre mit der eigenen Rockband unter verschiedenen Namen durch die Region.

Seit einiger Zeit nutzt Hackmayer seine musikalische Begabung und Ausbildung für einen ganz bestimmten Zweck: Er hat sich der Aufgabe verschrieben, mit seinen Liedern auf die Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen, die seit fünf Jahren in der Volksrepublik China an den Mitgliedern der Falun-Gong-Bewegung verübt werden.

Bei Falun Gong handelt es sich um eine traditionelle spirituelle Bewegung, eine Qi Gong genannte „Kultivierungsschule“, bestehend aus fünf Übungen und einer Lehre, die auf den Prinzipien von Wahrhaftigkeit und Barmherzigkeit beruht. Der Ausübende verfolge keinerlei politische Absichten, versichern Mitglieder der Bewegung. Es gehe einzig darum, Frieden und Harmonie mit sich und der Umwelt zu finden.

Was hat nun ein Gondelsheimer Gärtner und Sänger mit der uralten chinesischen Qi Gong-schule zu tun? Der Zusammenhang war zunächst ein ganz profaner: „Ich hatte vor zwei Jahren massive Rückenprobleme“, erzählt Hackmayer. Die herkömmliche Medizin brachte den China-Fan nicht weiter. So begann er sich mit der Qi Gong-schule zu beschäftigen, vertiefte sich regelmäßig in die fünf fließenden Übungen, die Geist und Körper harmonisieren und reinigen sollen. „Und nach wenigen Wochen“, staunte Hackmayer, „waren alle Schmerzen weg“.

Inzwischen war ihm auch zu Ohren gekommen, wie die chinesische Regierung mit Angehörigen der Bewegung verfährt: Falun Gong, der nach eigenen Angaben allein in China 70 bis 100 Millionen Menschen angehören, wurde vor fünf Jahren von den chinesischen Behörden verboten. Berichten von amnesty international zufolge sind seither Zehntausende Anhänger eingesperrt worden. Hunderte seien in der Haft an den Folgen von Folter und Misshandlungen gestorben. „Es ist so schlimm, was dort passiert“, sagt Hackmayer.

Seine Betroffenheit hat er in Musik umgesetzt und gemeinsam mit dem Pianisten Jacek Wohlers zwei CDs aufgenommen- mit beachtlichem Erfolg: Bereits 3000 CDs mit Liedern gegen die Verfolgung von Falun Gong seien verkauft worden.

Was den Gondelsheimer besonders freut und in seinem Kampf für Falun Gong weiter anspornt: Vor einiger Zeit wurden er und sein Partner zu einem Auftritt bei der Benifizgala für Menschenrechte ins Grand Casino in Genf eingeladen- nachdem er bereits Konzerte in New York und Paris gegeben hatte.

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