Meine Erfahrungen, als ich zum 80. Geburtstag meiner Mutter nach China zurückkehrte und von der Nationalen Sicherheitspolizei in der Provinz Jiangxi verfolgt wurde (Teil 2)

Ein örtlicher Polizist des Sicherheitsbüros kam, um seine Tricks zu versuchen

Immer wurden die Menschen ausgewechselt, die mich verhörten. Jeder wiederholte die gleichen Fragen. Ich weigerte mich, ihnen weiterhin zu antworten. Weil ich so entschlossen war, gingen sie oft hinaus, um miteinander zu sprechen. Dann kamen sie zurück und verhörten mich weiter. Gegen 16 Uhr wurden meine aufrichtigen Gedanken schwächer und ich wurde aufgeregt. Genau da kam Cheng Chengda, der stellvertretende Direktor des Nationalen Sicherheitsbüros meiner Heimatstadt Yingtan und sagte: “Frau Li, warum haben sie mir nicht gesagt, dass sie zurückgekommen sind?“ Ich begrüßte ihn.

Ich lernte Cheng kennen, als ich im Juli 2001 nach China ging. Damals kam er gern zu mir, weil er meine Freundschaft suchte. Er sagte: “Ich hörte, dass sie immer noch Falun Gong praktizieren.“ Dazu machte er einige schlechte Bemerkungen über Falun Gong. Ich sagte: „Ich werde ihnen meine persönlichen Erfahrungen erzählen. Ich praktiziere nun seit fast zwei Jahren. Mein Verstand ist scharf und klar. Sehe ich wie eine Geisteskranke aus? Ich glaube eben nicht blindlings alles, was man mir erzählt. Ich habe durch Falun Gong persönlich nur Gutes erhalten.“ Cheng konnte mich damals nicht überzeugen und sagte nur, dass er sich freue, mit mir zu sprechen und dass er mein Freund sein möchte. Als ich nach Taiwan zurückgegangen war, rief er mich oft an. Dabei versuchte ich immer, ihm die Wahrheit klar zu machen. Da er nie mit mir stritt, dachte ich, er habe die Wahrheit über Falun Gong begriffen.

So kam es, dass ich das Aussenden der aufrichtigen Gedanken unterließ, als ich ihn sah. Er versuchte, mich zu überzeugen, wenn ich irgendetwas zu sagen hätte, wäre es besser, es ihnen zu sagen. „Wenn du fertig bist, kannst du mit mir zusammen schnell nach Yingtan fahren.“ Es gab noch andere, die mich auf die Palme brachten: „ Sagt euch euer Lehrer nicht, dass ihr euch nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht verhalten sollt? Warum sprichst du nicht die Wahrheit? Du bist eine Scheinheilige.“

Durch Chengs falsche Freundlichkeit und das Antreiben der anderen sagte ich: “Gut, lasst mich reden. Ich ging nach Singapur und in die USA, um an Erfahrungsaustausch- Konferenzen teilzunehmen. Mit deren Hilfe finde ich meine Lücken in der Kultivierung besser heraus und kann mich dann schneller verbessern. Ich wollte auch gern den Meister persönlich sehen. Das wünscht sich jeder Praktizierende.“ Darauf fragten sie nach Einzelheiten der Konferenz. Damals glaubte ich, dass die Konferenzen im Ausland für jedermann offen seien. Daher fand ich nichts dabei, ihnen zu erzählen, was geschieht. Sie verhörten mich bis um 4Uhr 30 morgens.

Der dritte Tag: Fortgesetzte Verhöre und weitere Prüfungen

Am dritten Tag gegen 9 Uhr fuhren sie fort, mich über Falun Gong in Taiwan auszufragen. Sie fragten auch, wer mir den Flug nach Singapur und in die USA bezahlt habe. Ich sagte: “Das Geld habe ich mir durch harte Arbeit verdient. Ich nahm freiwillig und mit eigenem Geld an den Aktivitäten teil. Es gibt gar keine Organisation und niemand hat mir finanziell oder sonst wie geholfen.“ Dann fragten sie nach Informationen über Praktizierende in Taiwan.

Es war nach 11 Uhr, als ich Mittagessen bekam. 20 Minuten nachdem ich einige Happen Reis mit Wasser gegessen hatte, bekam ich plötzlich Herzklopfen und abwechselnd fühlte ich mich in einem Augenblick heiß, im nächsten aber kalt. Ich wollte aufrichtige Gedanken aussenden; aber meine Hände zitterten unaufhörlich. Ich war körperlich extrem erregt, als ob meine Blutgefässe und mein Herz zerspringen wollten. Ich konnte es nicht ertragen, konnte auch nicht still sitzen. Ich fragte den, der Notizen machte, namens Huang: “Habt ihr mir irgendwelche Drogen ins Essen getan?“ Er leugnete ab, das gemacht zu haben.

„Das ist doch ganz unmöglich,“ sagte ich,“ irgendetwas müsst ihr in mein Essen getan haben, sonst würde ich nicht am ganzen Leibe zittern, mein Herz würde nicht so rasen und ich hätte nicht das Gefühl, dass mein Körper auseinander bricht.“

Er sagte: “Könnte es nicht sein, dass du von den letzten beiden Tagen so erschöpft bist, dass dein Blutdruck sich so erhöht hat?“

Ich sagte: “Nein, ich habe keinen zu hohen Blutdruck. Mein Blutdruck ist eher zu niedrig. Außerdem würde ich mich nur ermüdet fühlen, wenn ich so erschöpft wäre. Ermüdet ja, aber nicht so, wie ich mich nun fühle. Wollt Ihr mich zwingen und geistig so stark beeinträchtigen, um dann behaupten zu können, dass das von Falun Gong verursacht wurde?“ Er schwieg.

Es war sehr schrecklich, dort zu liegen, mein ganzer Körper schmerzte. Obgleich
ich aufrichtige Gedanken aussenden wollte, zitterten meine Hände und ich wurde geistig immer unbeständiger. Plötzlich schreckte mich ein Gedanke auf: Ich legte meine Handflächen zusammen und bat den Meister, mir zu helfen. Da fing mein Geist an, klar zu werden. Ich sagte mir selbst, dass ich alles ertragen wollte, egal, wie hart es sei. Ich würde nicht sterben, weil ich dem Bösen keinen Vorwand geben würde, Dafa Schande zu bereiten. Langsam beruhigte ich mich.

Nach 15 Uhr weckten sie mich auf und fingen wieder mit der Fragerei an.
Ich sagte zu ihnen: “Egal, welche Methoden ihr anwendet, Dafa wird stets in meinem Herzen bleiben.“ Das Verhör dauerte bis um 22 Uhr.

Der vierte Tag: Versuche, mich zu zwingen, die sogenannte Reue-Erklärung zu schreiben und ein Spion zu werden

Am 4. Tag verhörten sie mich ab 9 Uhr in wechselnden Schichten. Sie wollten Informationen von mir, auch über den Ort des Hauptquartiers von Falun Gong in Taiwan, die Namen von Betreuern und deren familiären Hintergrund, oder ob wir Geld dafür bekämen, wenn wir zu Erfahrungsaustausch-Konferenzen gingen oder nicht, über die Geldmittel für unsere Aktivitäten, ob es ausländische Geldgeber gäbe, besonders aus den USA. Ich sagte: „Alle unsere Tätigkeiten werden von Praktizierenden selbst bezahlt. Es gibt keine finanzielle Unterstützung von Einzelpersonen oder Staaten, es gibt auch keine Büros oder Hauptquartiere. Die Praktizierenden sind freiwillig bei Falun Gong, sie bezahlen alles selbst. Weil der Meister erklärt, dass sie sich nicht politisch engagieren, dürfen die Betreuungszentren kein Geld einsammeln oder aufbewahren. Sämtliche Betätigungen sind für alle Menschen offen und kostenlos. Wir sind von keiner politischen Partei abhängig. Wenn sie wirklich etwas von Falun Gong wissen wollen, so sehen sie sich die Webseite von Clearwisdom an. Alles, was ich sagen kann, ist dort bestätigt.

Am Nachmittag erschien ein hochrangiger Beamter. Er sprach viel über die Theorien der Kommunistischen Partei und sagte dann, ich könne aus Menschlichkeitsgründen zu meiner Mutter gehen. Trotzdem sei der Haftbefehl noch in Kraft. Ich müsste zurückkehren, wenn sie mich herbeiriefen. Zuletzt meinte er: “Cheng von der Städtischen Sicherheitsabteilung wird dir einige Aufgaben zuteilen.“

Cheng Chengden kam herein und berichtete, dass Partei und Regierung meinetwegen sehr besorgt seien. Aus Achtung vor meiner Mutter jedoch entschieden sie, mich zu meiner Familie nach Hause gehen zu lassen. Allerdings forderte er mich auf, die Reue-Erklärung zu unterschreiben. Dann sagte er: “Als sie 2001 zurückkamen, wollten wir, dass sie etwas für die chinesische Regierung tun sollten, aber wir haben das nicht deutlich genug erklärt. Heute machen wir es klar: Ich habe hochrangigen Beamten viel Gutes zu Deinen Gunsten erzählt, um dich frei zu bekommen. Wenn du diesmal nach Taiwan zurückgehst, wirst du mir helfen, Informationen über Falun Gong-Aktivitäten dort und in der Welt zu bekommen, dazu Informationen über die bevorstehende Wahl in Taiwan. Ich glaube, dass du das machen könntest.“ Das chinesische Nationale Sicherheitsbüro versuchte, mich als Spion zu gewinnen.

Fortsetzung folgt…

Teil 1: hier

Link:Chinesisches Orginal
Link:Englische Fassung

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv