Falun Dafa News (August 2004): Der lange Arm Jiangs in Österreich

Herrn Mag. Yong Wang (32), seit 1993 in Österreich wohnhaft, wurde am 21. Juli 2004 seitens des chinesischen Konsulats in Wien die Verlängerung seines Reisepasses verweigert. Die Entscheidung wurde vom Konsulat mit den Argumenten begründet, dass er Falun Gong Übender sei und regelmäßig vor der chinesischen Botschaft in Wien an Lichterketten zur Beendigung der Verfolgung von Falun Gong in China teilnehme. Eine schriftliche Bestätigung diesbezüglich wurde jedoch vom Konsulat verweigert. FDN sprach mit Hrn. Mag Wang am Telefon nach dem Vorfall.

FDN: Wie ist es zur Verweigerung der Passverlängerung gekommen?
Yong Wang: Ich habe den Antrag am 30. Juni beim chinesischen Konsulat eingereicht. Bei einem normalen Fall dauert die Verlängerung eine Woche. Als ich aber am 7. Juli zum Konsulat ging, wurde mir mitgeteilt, dass mein Pass noch nicht fertig sei, da sie noch auf eine Mitteilung aus China warteten. Am 21. Juli habe ich beim Konsulat angerufen, und sie teilten mir mit, dass ich den Pass abholen könne, aber sie ihn nicht verlängern würden. Sie meinten, ich sei ein Falun Gong Praktizierender; sie denken ich, sei dort ein wichtiger Organisator und dadurch für die Lichterkette, die jeden Donnerstag vor der chinesischen Botschaft stattfindet, verantwortlich.

Ich entgegnete diesen Vorwurf mit den Fakten, dass die Lichterkette von niemandem planmäßig organisiert werde, sondern jeder, der gerade Zeit hätte, kann die Veranstaltung anmelden und daran teilnehmen. Ich habe auch nicht die Möglichkeit immer teilzunehmen, aber bemühe mich immer dabei zu sein.

FDN: Haben auch Gespräche mit dem Konsulat stattgefunden?
Yong Wang: Ich habe selbst das Gespräch mit dem Konsulat gesucht, aber sie haben mich auf die Botschaft verwiesen. Dort versuchte ich dann zu erklären, warum Praktizierende vor der chinesischen Botschaft Lichterketten abhalten. Es ist aber sehr schwer den eigenen Standpunkt darzustellen, da die Mitarbeiter dort stark von der chinesischen Propaganda beeinflusst sind. Sie erklärten mir freundlich, dass sie von uns Praktizierenden kein Infomaterial annehmen dürfen. Sie meinten, wir würden den Ruf von China schädigen, indem wir den Ruf von Jiang Zemin schädigten, "er sei der Regierungsführer", wenn wir ihn angreifen, würden wir die Regierung angreifen. Ich versuchte klarzustellen, dass wir nicht gegen die chinesische Regierung oder gegen die chinesische Politik sind. Wir wollen nur gegen die Menschenrechtsverletzungen an Falun Gong Praktizierenden in China appellieren und möchten nur die Verantwortlichen dieses Verbrechens vor Gericht stellen. Wir schätzen das chinesische Volk und seine Kultur und versuchen diese auch durch unsere Veranstaltungen der Öffentlichkeit näherzubringen.

FDN: Du praktizierst schon seit 1997 Falun Gong. Wie war Dein Verhältnis zu der Botschaft bis jetzt? Gab es schon früher irgendwelche Unannehmlichkeiten?
Yong Wang: Die Botschaft wusste auch früher davon, dass ich praktiziere. Sie haben es zwar nicht gut geheißen, aber sie meinten, ich sollte mindestens in aller "Stille" praktizieren und nicht an die Öffentlichkeit gehen.

Probleme bekam ich erst bei meiner Heirat, als ich die notwendigen Dokumente für das Standesamt bei der Botschaft beantragen musste. Sie sagten mir, dass sie meinen Antrag nur dann bearbeiten könnten, wenn ich eine Erklärung (Verzicht) über das Praktizieren von Falun Gong unterschreibe. Ich verweigerte es und sprach persönlich mit dem damaligen Konsul. Schlussendlich bekam ich dann die Dokumente.


Artikel 35
Alle Bürger der VR China genießen Freiheit der Rede, der Presse, der Versammlung, der Vereinigung, der Prozession und der Demonstration
Verfassung der VR China

Mag. Yong Wang (vorne rechts) bei einer Lichterkette vor der chinesischen Botschaft

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