Gemälde und Interview: „Ich will meinen Vater“

Ölbild „Ich will meinen Vater“ von Wang Weixing (24 zu 30 Inches)

Reporter: Zhu Qingming, Berichterstatter des Pureinsight.net
Wang: Frau Wang Weixing, Malerin

Reporter: Sie haben ein Bild gemalt mit dem Titel “Ich will meinen Vater“, das die Geschichte von Dai Zhizhen und ihrer Tochter darstellt. Könnten Sie ein wenig über die Anordnung dieses Bildes sagen?

Wang: „Ich will meinen Vater“ ist ein außerordentlich einfaches Empfinden für ein Kind. Sie verlor ihren Vater und möchte ihn natürlich wiedersehen. Was den Bildaufbau angeht, da das Kind sehr klein ist, wenn es im Verhältnis zur Mutter zu niedrig stehen würde, würde das Ganze sehr lang geworden sein und der obere Teil würde schwierig zu handhaben gewesen sein. Darum mußte ich das Kind in eine leicht erhöhte Stellung bringen. Sie werden bemerken, dass das Kind auf den Stufen nicht weit von seiner Mutter entfernt steht. So ist die Mutter nur ein wenig höher als das Mädchen. Rechts ist eine Tür direkt aufrecht zum oberen Ende. Zwischen der Tür und dem Kopf der Mutter ist ein leerer Platz. Zudem sind beide Seiten des Bildes höher als die Mitte. Ich möchte aber nicht das Wort v-förmig oder derartiges benutzen, um die Komposition des Bildes zu erklären. Ich möchte es lieber vom Konzept her erklären. Ich habe versucht, die Komposition so einzurichten, dass sie recht leicht erscheint und es mir leicht macht, meine Vorstellungen auszudrücken.

Was große Bilder angeht, so muß ich sagen, dass ich nicht mehr wie früher gerne große Bilder male. Früher war ich der Meinung, dass nur große Bilder große Dinge ausdrücken könnten. In Wirklichkeit stimmt das aber nicht. Viele Bilder, die mich sehr anzogen, waren es nicht infolge ihres Formats, sondern nur wegen ihres tiefen Sinns. Deshalb denke ich über groß oder klein anders als vorher. Ich fing an, meine Gedanken gründlich und deutlich in kleinen
Bildern auszudrücken.

Die Brennpunkte dieses Bildes sind vor allem die Augen des Kindes. Immer, wenn die Farben von Vater oder Mutter beherrschend wurden, zog ich sie zurück. Tatsächlich ist der Wert dieses Bildes nur darin beschlossen, wie man es handhabt. Wenn ich Vater und Mutter mit einer Menge Einzelheiten gezeichnet hätte, dann hätte der Betrachter nicht vor allen Dingen gleich beim ersten Blick die Augen des Kindes bemerken können. Viele Male mußte ich Stellen auslöschen, auch den Körper des kleinen Mädchens, und mußte sie neu zeichnen. Ein Bild zu malen erfordert eine Menge Vorarbeiten. Man muß sorgfältig überlegen was man ausdrücken will und wie man das macht. Das nimmt einem viel Mühe und Zeit.

Reporter: Es stimmt, dass wir auf den ersten Blick von den Augen des kleinen Mädchens angezogen wurden, als wir heraufkamen, um dies Bild zu sehen, dann erst sahen wir ihr Gesicht. Dann erst sahen wir Vater und Mutter. Dies Bild macht einen ungeheuren Eindruck auf den Betrachter.

Wang: Dieses Bild hat eine Menge Vorarbeiten durchlaufen.

Reporter: Viele westliche Bilder zeigen eine hervorragende Wiedergabe des Charakters von Augen und Gesichtern. Normalerweise sind die Augen der Anziehungspunkt eines Menschen. Gut gezeichnete Augen können sprechen – wie in diesem Bild.

Wang: Die Augenbrauen des Kindes sind gerunzelt. Ich meinte, sie müssten ein bisschen gerunzelt sein, um zu zeigen, dass ihre innersten Gefühle nicht ruhig sind. Der Mund ist leicht geöffnet. Früher pflegte ich immer Schönheit zu suchen, da hätte ich nur sehr schöne Münder gemalt. Aber in diesem Fall ist ein wirkliches Kind dargestellt, dessen Vater gestorben ist, darum habe ich ihren Mund leicht geöffnet und die Augenbrauen gerunzelt gemalt.

Die Geschichte hinter dem Bild „ Ich will meinen Vater“:
Dies Werk wurde geschaffen, um die Geschichte von Fadu, einem kleinen Mädchen, zu illustrieren. Ihr Vater starb, als sie erst neun Monate alt war. Fadu spielt gern Telefonieren mit ihrem Vater, um zu hören, wie es ihm geht. Sie fragt ihn manches, erzählt ihm, was sie so denkt und beantwortet ihre eigenen Fragen am Telefon. Wenn sie traurig ist, weint sie nach ihrem Vater. Ihr Vater, Chen Chengyong, wurde in China zu Tode verfolgt, weil er ein Falun Dafa- Praktizierender war. Nach seinem Tod hat Dai Zhizhen, eine Australische Bürgerin, Fadu in einige Dutzend Länder mitgenommen, um die Menschen um Hilfe zu bitten, diese Grausamkeiten zu einem Ende zu bringen.

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