Eine kurze Ergänzung zu dem Artikel: Wie spricht man mit Menschen in westlichen Ländern über Falun Gong (Teil 1)

„Warum wird Falun Gong eigentlich verfolgt?“

Ich muss vorausschicken, dass ich selber ein westlicher Praktizierender aus Europa bin. Meine Erfahrung ist, dass 9 von 10 westlichen Menschen, denen man begegnet, noch nie etwas von der Kulturrevolution gehört haben und 19 von 20, die davon gehört haben, keine genaue Vorstellung davon haben, was das nun eigentlich war. Am schnellsten haben es die Menschen immer dann begriffen, wenn man Beispiele aus ihrem eigenen Erfahrungshorizont heranzieht. Jiang als selbstherrlichen Diktator mit Stalin, Hitler, Pinochet, Saddam … etc. zu vergleichen, macht es für westliche Menschen leichter, die Irrationalität seines Handelns nachzuvollziehen. Menschen, die zu viel Macht in ihren Händen halten, neigen einfach dazu durchzudrehen und Dinge allein deshalb zu tun, weil sie dazu in der Lage sind. Ob das nun ein Bandenchef in der Bronx oder ein Alleinherrscher über eine Milliarde Menschen ist, macht da keinen großen Unterschied. Unter diesem Gesichtspunkt ist die abrupte Wende im Verhalten gegenüber Falun Gong – zuerst Lob, Anerkennung, Auszeichnungen…, dann, von heute auf morgen, Grausamkeit, Verfolgung, Unterdrückung, Diffamierung …- meist verständlicher. Auch fallen dann Argumente, wie z.B. persönlicher Neid auf fruchtbareren Boden. Hat man die Verbindung zur eigenen Erfahrungswelt erst einmal hergestellt, kann man auch all die Argumente, die in diesem Artikel erwähnt wurden, einbringen, da man dann die chinesische Geschichte nicht kennen muss, um zu wissen, was Diktatoren ihren eigenen Landsleuten anzutun imstande sind.

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