Wochenjournal für Seeheim-Jugenheim ; Menschenrechts-Läuferinnen passierten Bergstraße

Wochenjournal für Seeheim-Jugenheim am 29. November 2001
Gernot Köpke (Redaktion)

Marsch wenig beachtet

Menschenrechts-Läuferinnen passierten Bergstraße.
Von der Öffentlichkeit wenig beachtet, liefen dieser Tage drei Chinesinnen durch Deutschland, um auf Menschenrechtsverletzungen in China aufmerksam zu machen.
In China seien mehr als 300 Anhänger der durch die chinesische Regierung mit Verleumdungen gezielt im Ausland schlecht gemachten Gruppe Falun Gong zu Tode gefoltert worden, so die diese Aktion durch Pressearbeit unterstützende Studentin Jing Wang aus Berlin. Über 10 000 Anhänger dieser aus einer jahrtausend alten buddhistischen Meditationspraxis entstandenen Gruppierung seien auf Befehl von Staatspräsident Jiang Zemin ohne Gerichtsverhandlung in Arbeitslager interniert. In Krankenhäusern würden etwa 1 000 gesunde Anhänger, die sich der Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht verpflichtet fühlen, als Geisteskranke mit Medikamenten ruhig gehalten. In einer Art „Staatsterrorismus“ würde man die Anhänger zwingen, Falun Gong aufzugeben. Schule, Universität und sogar Arbeit würden vom alles kontrollierenden Staat den sich weiter Bekennenden verwehrt. Falun Gong fördere das Denken mit dem eigenen Kopf, das entspreche nicht dem Kommunismus, so die Studentin weiter.
Nachdem man in Darmstadt am Freitag einen Brief an den Bürgermeister übergeben hatte, machten die Läuferinnen über Nacht in einer Kirchengemeinde halt und warfen am Samstagmorgen (17.11.) einen Brief an die Bürgermeisterin von Seeheim-Jugenheim in den Briefkasten des Rathauses in dem das Anliegen geschildert wird.
Der „Rettungsmarsch“ habe in den USA begonnen, wo der New Yorker Bürgermeister Guiliani vom „bewundernswerten Mut“ der SOS-Läufer gesprochen habe. Über Island sei ein Teil der amerikanischen Chinesen dann nach Europa gekommen. Auf der Insel und später in Frankreich sei man nach einer Fernsehberichterstattung auch vom Straßenrand angefeuert worden. In Österreich würden die drei mit wenig Medienbegleitung durch Deutschland laufenden Chinesinnen dann abgelöst werden. Ziel des europäischen Marsches sei die Türkei.

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