Gu Zhiyis Tochter aus Chongqing berichtet über die Verfolgung ihrer Familie (Teil II)

Teil 1: http://www.clearharmony.de/articles/200508/26063.html

Der Anklagevertreter war unangenehm berührt davon.

Gleich nach der Eröffnung der Sitzung am Nachmittag verkündete der Richter plötzlich, dass sich das Gericht für zehn Minuten zurückziehen würde. Danach wurde vom Gerichtshof nur noch in aller Ausführlichkeit der Ankläger angehört. Den Rechtsanwälten wurde ganz und gar die Möglichkeit entzogen, zu Wort zu kommen. Später hörten wir, dass der stellvertretende Präsident des Gerichtshofs die beiden Rechtsanwälte bedroht hatte, indem er sie beschuldigte, Sympathisanten von Falun Gong zu sein, da sie die Verteidigung der Falun Gong-Praktizierenden übernommen hatten. Die Rechtsanwälte konnten mit Mühe und Not verhindern, dass man ihnen ihre Anwaltslizenz entzog. Das Rechtsanwaltbüro Ruizhing, indem die Rechtsanwälte arbeiteten, veränderte das schriftliche Alibi der Rechtsanwälte auf Anforderung des städtischen Rechtswesensbüros so ab, dass es bei Vorlage vor dem Gerichtshof der ursprünglichen Erklärung in keiner Weise mehr ähnelte.

Noch abscheulicher war, dass ich am nächsten Tag von einer Frau angerufen wurde, die mir sagte, sie sei eine Berichterstatterin aus Peking. Gleich zu Beginn fragte sie mich, „Waren Sie bei Ihrer Mutter?“ Daraufhin antwortete ich unvorsichtig: „Ja.“ Sie fragte weiter: „Geht es ihr gut?“ Ich sagte: „Nicht schlecht“. Ich versuchte noch weiter zu sprechen, aber da hängte sie eilig auf.

Mir war sofort klar, dass unser Gespräch aufgenommen worden war. Tatsache ist, dass die Unterdrückung von Falun Gong die chinesische Verfassung verletzt. Alle Beschuldigungen, die gegen meine Mutter erhoben wurden, waren erfundene Lügen. Die verantwortlichen Chinesen versuchen, ihre Verbrechen mit den widerlichsten und schamlosesten Mitteln zu verdecken.

Als meine Mutter damals festgenommen wurde, war mein alter Vater nicht mehr fähig, den wiederholten Belästigungen und Besuchen zu widerstehen. Die Folge war, er wurde immer schwächer. Oft fiel er zu Hause hin und er hat über die Zeit auch die Kontrolle über seinen Darm und die Blase verloren. Am 21. Juli 2000 wurde er zur Notaufnahme ins Krankenhaus geschickt. Dort wurde ein negativer Befund über seinen Gesundheitszustand verfasst. Um Mitternacht des nächsten Tages holten die Offiziere der städtischen Straßenpolizei, meinen Mann, Zhang Quanliang, der meinen Vater im Krankenhaus versorgte, ab. Es war ihnen ganz egal, was aus dem schwerkranken Patienten wurde, der eine ganztägige Betreuung rund um die Uhr benötigte.

Mein Mann wurde festgenommen und beschuldigt, die „soziale Ordnung gestört zu haben.“ Nachdem mein Mann immer wieder gefordert hatte, mich zu benachrichtigen, wurde ihm am Nachmittag des nächsten Tages erlaubt, mich anzurufen. Der Grund für die Festnahme meines Mannes war, dass er sich mit gekreuzten Beinen im Schatten eines Baumes, außerhalb der Station, ausgeruht hatte. Im Notraum gab es keine Gelegenheit zum Ausruhen. Der Wärter im Krankenhaus hatte ihn bei der Polizei angezeigt und behauptet, er übe die Falun Gong-Meditationsübung aus. Stört das Sitzen mit gekreuzten Beinen um Mitternacht die öffentliche Ordnung?

Als der Leiter des Instituts für Kalligraphie der Stadt den Grund für die Festnahme meines Mannes anforderte, erzählten die Polizeioffiziere eine erfundene Geschichte. Danach habe sich mein Mann mit „Falun Gong-Praktizierenden versammelt, um gegen zwei Uhr Nachts die Übungen in der Gruppe zu praktizieren“

Ich habe Li Zhiwei von der 1. Division der städtischen Polizeiabteilung angerufen und ihn gebeten, sie sollen meinen Mann aus menschlichen Gründen freilassen. Die Antwort von ihm war vorwurfsvoll: „Er hat nicht mit ganzem Herzen gearbeitet, stattdessen ist er nach Peking gegangen!“ (Mein Mann war am 22. Mai 2000 nach Peking gegangen, um dort friedlich für Falun Gong zu appellieren. Dabei ist er illegal für 14 Tage ins Gefängnis eingesperrt worden). Ich erwiderte darauf: „Wir haben unsere Arbeit gut gemacht. Mein Mann ist in seiner Freizeit nach Peking gegangen. Was ist falsch daran, für eine gute Sache zu appellieren, wenn es auch das Gesetz erlaubt?“ Durch das Telefon war wieder sein verbittertes Brüllen zu hören, dann legte er auf, da er – wie er mir noch sagte – nicht auf vernünftige Worte hören würde. Aufgrund dieser Geschichte wurde mein Mann 14 Tage illegal im Haftzentrum des Yuzhong-Bezirks festgehalten.

Währenddessen haben Mitpraktizierende die Erfahrungen meiner Familie ins Internet gestellt, damit andere die Wahrheit erfahren konnten. Innerhalb von zwei Tagen, nachdem mein Vater wieder nach Hause gebracht worden war, bekam ich Besuch von der 1. Division, die der Direktor He anführte. Sie brachten meine Mutter mit, die nicht verstand, was da vor sich ging. Sie installierten eine Kamera und erklärten, sie wollten eine Show aufnehmen, die wie sie sagten, „Die Dienstbeflissenheit der kommunistischen Partei und Regierung“ hieß. Mein Vater und ich durchschauten aber ihren Plan. Wir verweigerten die Aufnahmen und machten damit ihr Komplott zu nichte. Später haben wir erfahren, dass sie vorher insbesondere meine Mutter gebeten hatten, sich gut anzuziehen, damit sie diese vorgetäuschte Inszenierung für uns glaubhaft einrichten konnten.

Im September 2000 wurde meine Mutter, die schon für lange Zeit eingesperrt war, zu drei Jahren Gefängnis und 4 Jahre Bewährung verurteilt, ohne dass auch nur ein einziger Beweis vorgelegen hatte. Danach kamen die Polizisten viele Male zu ihr nach Hause, um sie zu belästigen. Die meiste Zeit parkten Polizeiautos vor ihrer Haustür, und oft wurde sie von Polizisten in Zivil verfolgt, wenn sie ausging.

1. Die Übeltäter verfolgten meinen Mann auf bösartige Weise

Am 22. Mai und 22. Juli 2002 wurde mein Mann gesetzwidrig gefangengenommen, weil er in Peking für die Beendigung der Verfolgung von Falun Gong appelliert hatte. Beide Male hielt man ihn 14 Tage lang fest. Er wurde damit gequält, oft mehrere Stunden am Tag bis Mitternacht mit gekreuzten Beinen sitzen zu müssen. Insgesamt ist er 30 Tage lang gefangen gehalten worden.

Im Oktober 1999, als das Institut für Kalligraphie der Stadt den älteren Ingenieuren Beurteilungen gab, wurde mein Mann als „excellent“ auf dem Spezialgebiet Fremdsprachen eingestuft. Trotzdem ist seine Qualifikation für ältere Ingenieure von Xu Fengjia, dem Direktor der Intelligenz-Division seiner Arbeitseinheit mit der Begründung aufgehoben worden, er habe sich geweigert, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.

Ende August 2000 hat das Institut unter dem Druck des Büros 610 der Stadt, die Einweisung meines Mannes in eine „Gehirnwäscheklasse“ vorbereitet. Um weiteren Verfolgungen zu entgehen, ist mein Mann dadurch gezwungen gewesen, unser Heim und seine Arbeit zu verlassen. Er ist auf dem Lande von Ort zu Ort gezogen.

Im Dezember 2000 hat sich mein Mann dann entschlossen, auf den Platz des Himmlischen Friedens zu gehen, um den Ruf von Falun Gong wieder herzustellen. Im Januar, nachdem er gesetzeswidrig für einen Monat von der Polizeiabteilung Dadukon eingesperrt worden war, forderte man von ihm eine schriftliche Erklärung, mit der er versprach, nie wieder nach Peking zu gehen. Er weigerte sich, das zu tun. Daraufhin erklärten sie ihm, dass er „die Boshaftigkeit der Kommunistischen Partei noch zu spüren bekäme.“ Mein Mann wurde dann illegal zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Sie schickten ihn nach Xishanping ins Zwangsarbeitslager, in dem er allen Arten von Folterung ausgesetzt war, wie z. B. „Von 5 Pferden zerrissen werden“ und „die Hungerkur“. Auch wurde er zwangsweise mit heißem Pfefferwasser und Waschpulverwasser zwangernährt. Sie haben scharfe Gegenstände in seine Augen gestochen und sie verbrannten seine Haare am Körper. Die Übeltäter schlugen auf die Oberseite der Füße und die Handflächen, sie haben ihn sitzend auf auf einem Stuhl mit Nägeln festgebunden. Er ist brutal zwangsernährt worden und er wurde der eisigen Winterkälte ausgesetzt. Im Sommer hat er kein Wasser zu trinken bekommen. Weitere Folterungen waren, unter anderem „die Fußmuskeln zerren“, kopfüber aufgehängt werden und Elektroschocks. Manchmal wurde mein Mann an einem einzigen Tage mit einem Dutzend verschiedener Folterungen misshandelt, wobei er oft bewusstlos wurde und durch die Quälereien die Kontrolle über Stuhlgang und Wasserlassen verlor. Er hat auf dem rechten Ohr sein Gehör verloren, er konnte nicht deutlich sprechen und hat unter Haluzinationen gelitten.

Meine Mutter durfte ihn drei Jahre lang nicht besuchen.

Bis Dezember 2001 hat meine Mutter nichts über ihren Schwiegersohn erfahren. Damals sagte man, dass dieses Arbeitslager die Falun Gong-Praktizierenden besonders grausam behandelte und viele dadurch ihr Leben verloren hätten. Meine Mutter hat die Pflege des gelähmten Vaters und ihres Enkels unterbrochen und ist zum Arbeitslager gegangen, um meinen Mann zu besuchen. Sie nahm ihm seine Lieblingsäpfel mit.

Der Wärter Li Qiwei hat sogar meine Mutter aufgefordert, ihm bei der „Umerziehung“ meines Mannes behilflich zu sein; sie hat das aufgebracht aber strikt abgelehnt. Der Wärter hat sie deshalb sofort rausgeworfen und ihr den weiteren Besuch nicht gestattet. Meine Mutter musste viel ertragen, um ihren Schwiegersohn im Arbeitslager besuchen zu dürfen, aber ihr wurde es einfach nicht erlaubt. Voller Empörung rief sie laut vor dem Arbeitslager: „Quanling, ich, deine Mutter, kam her, um dich zu besuchen. Ich konnte keinerlei Nachricht über dich bekommen. Wie geht es dir? Ich mache mir große Sorgen um dich!“ Die Wärter gerieten in Panik und zwangen sie, wegzugehen. Sie packten meine Mutter so hart am Arm, dass sie die Äpfel überall verstreuten und ihr Arm schwarz und blau wurde von den harten Griffen. Sie warfen meiner Mutter ungesetzliches Verhalten vor. Da rief mein Mann laut von drinnen: „Mutter, geh lieber zurück und erzähl den Menschen von den wahren Tatsachen!“ Von drinnen und von draußen waren laute Schreie und Flüche zu hören. Li Qiwei befahl den Polizeioffizieren von Xishanping, meine Mutter rauszuschmeißen.

Am 1. Januar 2004 wurde mein Mann entlassen, nachdem er im Lager vielen Schwierigkeiten und Folterungen ausgesetzt gewesen war. Während der sog. „Hungerkur“ durfte er nicht mehr als 50 g Reis am Tag essen. Trotzdem geschah infolge seines rechtschaffenen Glaubens an Dafa ein Wunder: Seine Haut wurde rein und klar und so zart wie Babyhaut. Als die Wärter das sahen, wurden sie von Panik ergriffen und sie haben ihn alleine in eine Zelle eingesperrt, damit die anderen ihn nicht sehen konnten. dann wurde allen Wärtern und Insassen verboten, in die Zelle hineinzusehen oder ein Wort mit meinem Mann zu wechseln.

Als mein Mann entlassen worden war, praktizierte er wieder die Übungen und lernte das Fa (Gebot), wodurch er allmählich wieder klar sprechen konnte. Mein Mann ging zu seiner Arbeitsstelle in den Schlafsaal um seine persönlichen Sachen abzuholen. Er musste feststellen, dass diese nicht mehr da waren. Er forderte seinen ehemaligen Aufseher auf, dass man ihm seine Sachen zurückgeben und ihm seine Arbeit wiedergeben solle. Sie benutzten zuerst Ausreden, später erklärten sie einfach, dass sie ihn gar nicht kennen würden. Sie drohten ihm damit, die Polizei zu rufen, um ihn festnehmen zu lassen.
Als mein Mann ihnen seine Entlassungspapiere vorlegte, wollten sie diese aber nicht lesen und drohten laut: “Klag Du ruhig die Arbeitseinheit an! Davor fürchten wir uns nicht!“

Fortsetzung folgt….

Chinesisches Original

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