Nach der Fa-Konferenz in Washington DC ging ich nach Philadelphia, um dort auf zwei renommierten Kunstausstellungen als Dolmetscher (chinesisch/englisch) zu arbeiten. Zum einen handelte es sich um die Ausstellung „Unerschütterlicher Geist“ und zum anderen um Berühmte Kunstwerke von der Dai-Familie gesammelt. Falun Dafa-Praktizierende haben Monate damit zugebracht, diese Ausstellung vorzubereiten.
Außer in Philadelphia fand die Ausstellung noch in Australien, Taiwan, New York und San Franzisko statt.
Nicht nur das Dolmetschersein war neu für mich, sondern auch die traditionelle chinesische Malerei. Ich wusste also nichts über diese Art des Malens, sollte aber den Amerikanern die Spiritualität und die Maltechnik nahe bringen. Diese Aufgabe erlaubte es mir mit Leuten über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Dafa zu sprechen. Erst zweifelte ich an meinen Fähigkeiten das erledigen zu können, doch andererseits glaubte ich an Falun Dafa und dass es mich, mit der Weisheit, die ich von Ihm (Falun Dafa) bekam, befähigen kann diese Verantwortung zu tragen.
Es war für mich das erste Mal, dass ich Originalbilder von bekannten Malern aus China sah. Als normaler Chinese ist es tatsächlich schwierig, solche originalen Bilder sehen zu können. Obgleich ich in Taipeh ein chinesisches Museum besichtigte, hatte ich doch nie das Glück, derartige Bilder zu sehen.
Warum reisen Tony Dai und seine Mutter durch die ganze Welt, von Stadt zu Stadt und stellen (mit reinem Herzen) ihre unschätzbar wertvolle Originalsammlung der Öffentlichkeit kostenlos zur Ansicht?
Der Grund dafür ist, dass Tony Dais Mutter durch das Praktizieren von Falun Gong ihre Gesundheit vollständig wiedererlangte. Auch ihre Wertevorstellungen haben sich dadurch geändert. Sie sagte: “Unser Meister lehrt uns, dass wir durch das Annehmen der Prinzipien, Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, gute Menschen werden können. Ich denke, das Einzige, was ich tun kann, ist diese von Generationen unserer Familie gesammelten Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um damit die traditionelle chinesische Kultur von 5000 Jahren zu neuem Leben zu erwecken und der Menschheit nahe zu bringen. Außerdem möchte ich mit dieser Ausstellung den Dialog zwischen östlicher und westlicher Kultur fördern. Gleichzeitig möchte ich alle aufrichtigen Menschen auf Frau Qi Bingshu aufmerksam machen, die weiterhin von der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) verfolgt wird, weil sie den Glauben an Falun Gong nicht aufgibt.“
Das erzählte ich den Zuschauergruppen, die ich führte. Ich wollte, dass die Besucher verstanden, dass ihnen jetzt eine gute Gelegenheit gegeben wird, die Welt zur Mithilfe aufzurufen, damit die brutale Verfolgung der Falun Dafa-Praktiziereneden in China endlich ein Ende hat.
Am ersten Tag der Ausstellung hörte ich, den beruflichen Dolmetschern (auch Praktizierende) sorgfältig bei ihren Erklärungen zu. Eine von ihnen erzählte mir, dass während der Ausstellung in Taiwan ihre ungewöhnlichen, originalen und tiefgründigen Analysen und Erklärungen der Bilder die Besucher sehr beeindruckt hatten. Sie wunderte sich sehr, wie sanft und fließend ihre Gedanken in die wirkungsvollsten Worte übersetzt wurden und wie sich Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in ihren Worten ausdrückten. Sie sagte überzeugt: “Ich wusste sehr wohl, dass meine Erzählungen nicht aus mir selbst kamen, sondern dass es des Meisters Weisheit war, die mir zu diesen Worten verhalf.“ Ihre Worte berührten mich sehr intensiv! Ich denke, dass wir in all unserem Tun nicht von den Prinzipien (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht) abweichen können. Während der Ausstellungswoche las ich immer wieder die „Fa-Erklärung auf dem Treffen zum Thema Erschaffung von bildender Kunst.“ Mit der gründlichen Betrachtung von Bildern berühmter Maler wuchs mein Verständnis über die chinesische Malkunst, was das Talent, den Standpunkt, die Komposition und die Materialbenutzung angeht, allmählich heran. Auch das Wesentliche der chinesischen Malerei verstand ich als sehr tiefgehend, z.B. haben die Abbildungen auf den Gemälden Ähnlichkeit mit göttlichen Wesen, und es ist wahrscheinlich, dass man Gedichte mit in die Bilder eingebettet hat.
Der Meister sagt dazu: „Vom Anfang ihres innewohnenden Vorgangs an war die chinesische Kunst von einer halbgöttlichen Kultur gegründet….“ („Fa-Erklärung auf dem Treffen zum Thema Erschaffung von bildender Kunst“)
Diese Grundsätze ließen mich klar werden. Dann konnte ich in der Szene jedes Bildes, z.B. in den Blumen, den Vögeln und Schriftzeichen, den tieferen Sinn, die Gefühle und reichen Verbindungen innerhalb der Bilder, (alles was ausgedrückt werden sollte) erkennen.
In der traditionellen chinesischen Kultur herrschte im gesamten Alltag ein sehr kultivierter Zustand. Das zeigte sich unter anderem in der Achtung und Ehrfurcht vor den Buddhas und Daos, in dem Respekt und der Verehrung der Natur und im Bestreben nach ganzheitlicher Verbindung von Kosmos (Universum) und Menschheit. Diese Wesenszüge werden in der Malerei dieser modernen Künstler verwirklicht und gezeigt. Mich berührte auch sehr stark der edle und hohe moralische Charakter jener berühmten Maler. Sie legten Wert auf Tugend und erreichten einen hohen geistigen Stand, was sich in ihren künstlerischen Werken widerspiegelt. Viele Künstler wurden während der Kulturrevolution von den chinesischen Kommunisten gequält und verfolgt. Trotzdem änderten sie ihren ursprünglichen Charakter und ihr Verhalten nicht. Li Keran wurde während der Kulturrevolution in einem Viehunterstand eingesperrt; er bezog sich in seinem Bild von dem Schafhirtenjungen Shi Niutang auf einen Platz, an welchem man „von der Kuh lernen kann, Demütigungen zu ertragen und schwere Aufgaben zu überernehmen.“
Die Pinselarbeit vom „Falken“ in Pan Tianshous Malerei ist stark und kraftvoll. In diesem Bild wird das widerspenstige Wesen des Falken dargestellt. Der Maler schafft es, den unnachgiebigen und nicht angepassten Charakter überzeugend zu zeichnen. Später sprach ich noch darüber, dass während der 50 Jahre andauernden KPC- Herrschaft die chinesischen Schriftzeichen, deren Ursprung in der buddhistischen und daoistischen Kultur zu finden ist, die Ehrfurcht vor Himmel und Erde und die Achtung vor den Lebewesen beschreiben, zerstört wurden. Ich erzählte ihnen auch, dass die KPC die Intellektuellen misshandelte, rücksichtslos eine große Anzahl hochgebildeter Intellektueller tötete und wie sie für mehrere Jahrzehnte die Menschen zu Sklaven gemacht hat. All das wird in den Bildern einiger jüngerer Maler direkt oder indirekt widergespiegelt.
Buddhas und Daos zu achten und anzubeten, war immer das Hauptthema in der chinesischen Kultur. Es war auch ein wichtiger Teil dieser Ausstellung. Das erste Bild zeigte den verehrten und barmherzigen Buddha Boddhidarma, der mit einem Schilfhalm über den Fluss trieb. Ich erzählte den Betrachtern, dass das, was dieses Bild von anderen unterscheidet, das Material ist, mit dem es gemalt wurde. Die Farbe war eine Mischung aus Goldpuder und reinem Kautschuk (Gummi). Die Maltechnik des Tupfens und der Linienbildung aus traditioneller chinesischer Malerei wurde benutzt, um Boddhidarmas lebhaften und lebensechten Gesichtsausdruck zu schaffen.
Ein anderes Bild, welches Buddhas Verkörperung darstellte, war Zhang Daqians „Bodhisattwa Guanyin mit dem Fischkorb.“ Das Fische verkaufende Mädchen ist wahrhaftig die Inkarnation von Bodhisattwa Guanyin. Das Bild hat seinen Ursprung in einem bekannten Volksmärchen.
Oft ist das Hauptthema in der traditionellen chinesischen Malerei das Darstellen von Bergen, Gewässern, Flüssen und Naturszenen. Auch dieses Thema enthüllt das innewohnende ernsthafte Wesen der traditionellen chinesischen Bilder. Es ist aus der Achtung der Natur und dem Streben nach Vereinigung von Himmel und Erde mit der Menschheit entstanden. Die Künstler drücken außerdem oft ihre Ebene und ihr Verhalten gegenüber dem Leben aus, d.h. das Praktizieren der Kultivierung und die Rückkehr zum eignen wahren Selbst. Ich erwähnte, dass der Wert und das Niveau eines Bildes die Moral des Malers spiegelt. Die Leichtigkeit und Unbefangenheit in den Bildern bringt den Gegensatz zur materiell denkenden Welt zum Ausdruck. Ist das nicht die Haltung eines Praktizierenden? Auch Dao Yuanmings Leichtigkeit beim „Chrysanthemeneinsammeln unter dem östlichen Zaun, während er ruhig und still die südlichen Berge betrachtet“, sowie seine Befreiung und Freiheit, dass er „sich nicht beugte und bückte, um fünf Eimer Reis einzuhandeln“, ist die Eistellung eines Menschen, der von der traditionellen chinesischen Kultur beeinflusst ist.
An diesen originalen Bildern sehen wir, dass die chinesische Kultur wirklich eine kultivierte Kultur ist. Durch Erklärungen und Analyse dieser Bilder wurde jedem Betrachter diese Information übermittelt.
Was den zweiten Teil, der „Unerschütterlicher Geist –Kunstausstellung“, angeht, so habe ich in meine Erklärungen meine eigenen Ansichten als Praktizierender von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht eingeflochten. Während die Menschen die Bilder betrachteten, fühlten und schätzten sie gleichzeitig Falun Dafas Wunder und Schirmherrschaft. Das verdeutlichte gleichzeitig den extremen Gegensatz zwischen brutaler unvernünftiger Verfolgung und der Schönheit und Eleganz dieser Kultivierungsmethode.
Es gab jeden Tag viele bewegende Augenblicke und Ereignisse. Eine elegantgekleidete Chinesin hörte aufmerksam eine Stunde lang meine Erklärungen an. Bevor sie fortging, kaufte sie für mich das Buch über Qi Baishi. Ein amerikanisches Ehepaar wollte mehr über die geheimnisvolle heilende Wirkung von Falun Gong erfahren. Die Frau kam gerade aus dem Krankenhaus und hatte dort von der Kunstausstellung gelesen. Sie wollte gern über Qi Baishi sprechen. Nach meinen Erklärungen folgte sie meinem Vorschlag und kaufte Zhuan Falun, um es zu Hause zu lesen.
Durch die Teilnahme an dieser Ausstellung erkannte ich die Größe und Tiefe der Grundsätze dieser Kultivierungsschule und dass alle Kulturen der Geschichte für Falun Dafa her gekommen sind.