Die finanzielle Verfolgung einer älteren chinesischen Intellektuellen

Eine der Taktiken von Jiang Zemins Regime und der Kommunistischen Partei Chinas bei ihrer Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden, ist sie „finanziell zu ruinieren“. Sie schneiden sie von jeglicher finanziellen Unterstützung ab und berauben sie ihres Rechts zu überleben – sogar Rentner bleiben nicht verschont [Anm.: In westlichen Ländern werden den meisten Bürgerinnen und Bürgern ihre grundlegenden Menschenrechte garantiert. In China wird der Bevölkerung jedoch nur das „Recht zu überleben“ garantiert].

Mein ganzes Leben, von meinem Universitätsabschluss 1965 bis zu meiner Pensionierung, habe ich als Forscherin in der Wissenschaftsakademie von China gearbeitet. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin habe ich drei Preise für erfolgreiche Forschung gewonnen. Entsprechend den Bestimmungen der Wissenschaftsakademie habe ich im Mai 1998 meinen Ruhestand beantragt, woraufhin mir die volle Rente gewährt wurde.

Weil ich Falun Gong übe, wurde ich zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Am 28. November 2000 traf das Forschungszentrum für Ferngesteuerte Sensorenanwendungen der Wissenschaftsakademie von China den Entschluss, mir die Rentenzahlungen zu streichen. Seit Dezember 2000 habe ich von meiner Rente nichts mehr gesehen. In einem offiziellen Dokument verleumdeten sie meinen guten Namen und Ruf, bloß weil ich ein Falun Gong Praktizierender bin.

Im Februar 2003, nachdem ich aus dem Gefängnis freigelassen worden war, kontaktierte ich sie und verlangte die Fortzahlung meiner Rente. Der stellvertretende Sekretär des Parteikomitees des Forschungszentrums, Yu, teilte mir mit: „Sie gehören nicht mehr zu dieser Einrichtung, daher können wir Ihnen Ihre Rente auch nicht mehr zahlen. Ihr persönliches Profil ist dem Straßenverwaltungsbüro übertragen worden. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, können Sie Sozialhilfe beantragen.“ Ich entgegnete: „Dies ist gegen die Bestimmungen, die die Ruhestandspolitik regeln. Die Rente von einem Angestellten, der schon Rente bezieht, kann nicht einfach weggenommen werden. Sie hätten rechtlich gesehen meine Rentenzahlungen während meines Gefängnisaufenthalts eingestellt haben können, aber da ich nun frei bin, müssen Sie mir meine Rente wieder zahlen. Abgesehen davon, ist meine Freiheitsstrafe eine Tat der Verfolgung. Ich sollte entschädigt werden!“ Yang, der Chef des Parteibüros meinte: „Zeigen Sie uns das Dokument, in dem das steht!“

Die Wissenschaftsakademie Chinas hat mir meine Rente bis heute noch nicht bezahlt und hat mich von jeglicher finanziellen Unterstützung abgeschnitten. Zudem werde ich vom Parteikomitee überwacht. Sie haben häufig bei mir zuhause angerufen, um meinen Aufenthaltsort zu überprüfen. Ich sagte: „Sie haben mich völlig abgeschnitten, so dass ich kein Angestellter der Wissenschaftsakademie mehr bin. Sie haben kein Recht, eine Antwort von mir zu verlangen!“ Danach beantwortete ich nicht mehr ihre Telefonanrufe. Wenn sie anriefen, sagte ihnen mein Ehemann, dass ich nicht anwesend sei. Daraufhin erkundigten sie sich, wo ich hingegangen war. Er teilte ihnen dann mit: „Das sind nicht Ihre Angelegenheiten!“ Einige Tage später kamen Leute vom „Stabilitätsbüro“ der Wissenschaftsakademie, um nach mir zu sehen. Ich fragte: „Was ist dieses ‚Stabilitätsbüro’?“ Sie antworteten, dass es eine neue Abteilung war. Aber tatsächlich verbarg sich dahinter eine Zweigstelle des Büro 610 [Anm.: Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen]. Ich erwähnte die Angelegenheit meiner Rente und sagte: „Sie haben mich daran gehindert meine Rente zu bekommen. Das schneidet mir meinen Lebensunterhalt ab. Ich muss das anzeigen.“ Der Chef des „Stabilitätsbüros“ entgegnete: „Das Zentrum wird die Rentenangelegenheit überdenken.“ Durch mein Beharren basierend auf Tatsachen und Vernunftgründen, stimmten sie im Mai 2003 schließlich zu, meine Rentenzahlungen fortzusetzen. Auf diese Weise konnten sie mich auch weiter überwachen und kontrollieren.

Mitte Juni umging ich die Überwachung durch die Wissenschaftsakademie und besuchte Verwandte in Australien. Kurz nachdem ich abgereist war, belästigten Mitarbeiter der Wissenschaftsakademie und Leute vom Wohnkomitee meine Verwandten und versuchten von ihnen meinen Verbleib zu erfahren. Da meine frühere Arbeitseinheit mich nicht lückenlos hatte überwachen können, wurden sie vom „Büro 610“ getadelt und mussten einen Selbstkritikbericht schreiben. Die Wissenschaftsakademie gab die Anweisung heraus, dass Falun Gong Praktizierenden Auslandsreisen nicht mehr erlaubt werden. Sogar Urlaubsreisen nach Macao und Hongkong werden nicht gestattet.

Ende August 2003 hatten sie meine Rentenzahlungen wieder eingestellt. Dies ist ein konkretes Beispiel dafür, wie die Kommunistische Partei Chinas und das Jiang Regime ihren Verfolgungserlass umsetzen, „eine Person finanziell zu ruinieren.“
10. Mai 2005

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