Ich bin jetzt hier, in diesem freien Land und alles Vergangene kommt mir wie ein Traum vor. Mein Leben hat sich so sehr geändert und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Deswegen nur einige Worte von mir:

Ende 1999 wurde ich 17 Tage lang eingesperrt, nur weil ich meinem Gewissen entsprechend beim Petitionsbüro „Falun Dafa ist gut“ gesagt hatte. Danach wurde ich ins Arbeitslager gesteckt wegen meiner Unterschrift eines Appellbriefs an die chinesische Regierung zum friedlichen Dialog mit Falun Gong.

Während der zweijährigen unmenschlichen Haft im Arbeitslagers habe ich viele unbeschreibliche Leiden und Schwierigkeiten erlebt. Wie grausam ist das für einen Menschen, wenn er plötzlich seiner Rechte und Freiheit beraubt wird, sich unter wirklichen Verbrechern befindet, der Gehirnwäsche ausgesetzt ist, keinen Kontakt zu seinen Freunden und Verwandten mehr haben darf und jede Minute unter Druck und Zwang steht. In so einer Situation wird der Mensch, sein Wille gebrochen. Ich habe es aber überstehen dürfen. Die verschiedensten Foltermethoden konnten meinen Entschluss, Falun Dafa immer weiter zu praktizieren, nicht im Geringsten erschüttern. Denn ich habe in den Jahren, in denen ich Falun Gong praktiziert habe, erfahren: Falun Dafa ist wahr, es ist ein rechtschaffenes Fa (Gebot). Es ist weder Theorie noch seelische Stütze, sondern gänzlich wahr. Falun Dafa ist einfach nicht zu besiegen.

Wenn ich jetzt auf meinen Weg zurückblicke, glaube ich, dass meine friedliche Petition für Falun Gong die aufrichtigste und die beste Sache war. Die Verfolgung durch das Regime von Jiang Zemin verstößt gegen die chinesische Verfassung und ist somit gesetzwidrig. Einem Bürger müssen seine Rechte auf Glaubens- und Petitionsfreiheit gewährleistet werden. Momentan leiden tausend und aber tausend Falun Gong Praktizierende unter noch grausamerer Verfolgung als ich sie erlebt habe, weil sie nicht das Glück – Eure Hilfe – wie ich haben.

Ich darf heute hier stehen und mich beim kanadischen Volk bedanken. Das beweist, dass die Wahrheit und Aufrichtigkeit durch nichts besiegt werden können. Die Tatsache, dass ich durch die Hilfe der kanadischen Regierung und des kanadischen Volks freigelassen wurde, verkörpert den Wunsch aller gutherzigen Menschen auf der Welt, nach der Wahrheit und Aufrichtigkeit zu streben. Daher bedanke ich mich aus der Tiefe meines Herzen für die Bemühungen vieler Menschen, diese Verfolgung zu stoppen.

Ich bin von einem seit Altertum her überlieferten Grundsatz tief überzeugt, nämlich: Das Böse kann das Rechtschaffene nicht besiegen. Warum? Weil der Ursprung aller Lebewesen aus „Zhen, Shan, Ren“ (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht) besteht. Die Gutherzigkeit ist die ursprüngliche Natur aller Leben. Wahrheit und Aufrichtigkeit können niemals besiegt werden.