The Glasgow Herald (Großbritannien): </b "Ich bettelte um Wasser. Ich hörte die verängstigten Schreie von jemanden, der gefoltert wurde. Sogar einer der Wärter, der auf mich aufpasste, brach bei diesem Szenario in Tränen aus.”

Das Aufwühlendste, woran sich Li Heping vom Zhejiang Shiliping Zwangsarbeitslager in China erinnern kann, sind die Injektionen mit Psychodrogen. „Mein Puls raste. Ich hatte das Gefühl, wie ein Fremdkörper durch mein Blut strömte. Jedes Gesicht, das ich sah, verzerrte sich zu einem Teufel. Draußen miaute eine Katze. Plötzlich glaubte ich, es wäre ein riesiger Tiger, der mich in Stücke reißen wollte. Mein Urin und Speichel stanken widerlich von den Chemikalien”, sagte er.

Das war vor vier Jahren. Heute ist Li im Büro des Herald's in Glasgow und erinnert sich an den Alptraum, den er in einem der chinesischen Arbeitslager namens Laogai oder „Umerziehungszentrum“ erlebt hat, wie sie enthusiastisch von der KP Chinas bezeichnet werden.

Er ist in Schottland um seine Erfahrung an die Kinder der Ayrshire Schule weiterzugeben und auf Chinas Gulags im 21. Jahrhundert aufmerksam zu machen. Anlässlich des offiziellen England-Besuches des Präsidenten der Nation, Hu Jintao in dieser Woche, möchte Li die Welt über die Schläge und einer Zusammenfassung der Exekutionen und Zwangsarbeitslager informieren….

"Ebenso wie ‚Arbeit macht frei’ als Slogan im Nazi-Deutschland benutzt wurde, lautet das chinesische Pendant dazu ‚laodong gaizao’ oder ‚Arbeitslager erziehen um’“, sagte Li mit weit geöffneten Augen, als er sprach. Sein Vergleich mit einem der ruchlosesten politischen Regime in der Geschichte ist keine Übertreibung.

Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 wird vermutet, dass 47 Millionen Menschen in Chinas Laogai eingewiesen wurden. Human Rights Watch Asia gab an, dass es über 1.000 Zwangsarbeitslager gebe, in denen sich jeweils laut Schätzungen des US Außenministeriums zwischen 6 und 8 Millionen Menschen inhaftiert befinden, darunter auch die Führer der Demokratiebewegung auf dem Tiananmen Platz. Die Laogai wurden, wie Kritiker meinen, entworfen, um jeden einer Gehirnwäsche zu unterziehen, der für die totalitäre KP Chinas als Bedrohung gesehen würde. Darüber hinaus wurde damit die größte und profitabelste Arbeitskraft erzeugt, welche die Wirtschaft vorantreibt (…) und westliche Märkte mit Billigwaren überflutet.

"Wir wurden gezwungen den ganzen Tag zu arbeiten, um Puppen, Handarbeiten, Mäntel, Pullover und Feuerzeuge herzustellen. Der Leiter des Lagers war einer der bekanntesten Geschäftsmänner in China, und unsere Produkte wurden für den Transport nach Australien verpackt“, sagte Li.

Als ein Ausübender von Falun Gong, der verbotenen spirituellen Bewegung, die auf buddhistischen Prinzipien basiert, wurde Li verhaftet und im August 2001 ins Shiliping Zwangsarbeitslager überführt. Damit begann der Alptraum.

Bevor Li zur Arbeit geschickt wurde, wurde er “umerzogen”, bis er ein Dokument unterzeichnete, indem er versprach nie mehr wider zu praktizieren. Eine bevorzugte Foltermethode der KP Chinas war der Schlafentzug. Li wurde in Einzelhaft gesperrt. Sobal er die Augen zumachte, wurde laut gerufen und Lärm gemacht. Mit Gewalt hielten sie seine Augenlieder geöffnet und ein violettes Licht auf sein Gesicht gestrahlt. Aufzeichnungen von Praktizierenden, die Falun Gong denunziert haben, wurden ohrenbetäubend abgespielt. Brutal schlug man ihm ins Gesicht und zusätzlich wurde er in einer Zelle eingesperrt, die ständig mit eiskaltem Wasser ausgespritzt wurde.

"Die einzige Nahrung bestand aus salziger Suppe und machte einen furchtbaren Durst. Ich bettelte wieder und wieder um Wasser. Ich hörte die verängstigten Schreie von jemanden, der gefoltert wurde. Sogar einer der Wärter, der auf mich aufpasste, brach bei diesem Szenario in Tränen aus. Ich gab gegen mein Gewissen auf und unterschrieb. Sie brachten mich dazu, mich selbst zu verachten”, sagte Li mit zitternden Händen.

Diese Qual dauerte neun Tage an. Noch nicht überzeugt, dass sein Geist wirklich gebrochen war, verabreichten die Wärter Li Drogen, die den Geisteszustand verwirren. Dies sei laut des "UN Komitees gegen Folter" eine allgemeine Methode, die eine Reihe der Methoden, die routinemäßig von der KP Chinas in Laogais eingesetzt werden, dokumentiert hat, dazu gehören Gruppenvergewaltigung, Zwangsernährung, Einsatz von Elektroschocks, Zwangsabtreibung und Fesseln von Menschen in außerordentlich schmerzvollen Haltungen.

Die Tortur dauerte zwei Jahre an.

Es herrscht allgemeines Zögern, China aufzuregen oder irgendetwas zu sagen, dass den Zugang zu seinem Markt bedrohen könnte, trotz der Tatsache, dass die Nutzung der Zwangsarbeitslager illegal ist und gegen zahlreiche Konventionen, einschließlich der UNO Menschenrechtskonvention verstößt. Doch im letzen Jahr wurde vom Europäischen Parlament eine Erklärung abgegeben, in der Laogai als “Konzentrationslager” beschrieben wurde. „Die Arbeit der Insassen wird dazu missbraucht, um die Chinesische Regierung unbezahlte Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen, und das ist der einzige Grund für das Wirtschaftswachstum, welches eine Bedrohung für den Westen darstellt."

[…] Ein weiterer chinesischer Besucher, Hao Fengjun, ein ehemaliger chinesischer Polizist, der in diesem Februar nach Australien floh, legte gegenüber Menschenrechtsgruppen über Chinas Büro 610 Zeugnis ab, für das er fünf Jahre lang gearbeitet hatte.

Das Büro 610 wurde im Jahre 1999 von der KP Chinas eingerichtet und zielt auf Falun Gong Praktizierende und andere „Dissidenten“ ab, wie Katholiken und Protestanten. Laut Hao garantierte dies, dass die Laogai gefüllt blieben.

Er erklärte gegenüber Herald auf welche Weise das Büro 610 systematisch den Leuten Zuhause oder im Ausland nachstellte und was er im Laogai gesehen hatte: “Als wir in der Strafanstalt ankamen, sahen wir eine Falun Gong Praktizierende, namens Sun Ti, eine Frau Mitte fünfzig. Sie wurde auf eine Bank im Verhörraum gesetzt und ihre Beine wurden mit Sperrholz auf der Bank festgeschnallt. Ihre Augen waren zu Schlitzen geschlagen worden. Beim Verhör hielt ein Polizist eine blutbeschmierte Eisenstange von einem halben Meter, an dem Schrauben befestigt waren, in seiner Hand."

Hao wurde bei diesem Anblick übel. Er sprach sich aus, bevor er nach Australien floh, wo seine Behauptungen der Menschenrechtsmissbräuche durch die Aussagen des ehemaligen ersten Sekretärs des chinesischen Generalkonsulates in Sydney gestützt werden. Dieser lief im März über und war ebenfalls in London. Beiden wurden von der australischen Regierung Visas zum Schutz garantiert.

Hao sagte: "Jetzt werden Sie verstehen, dass die KP Chinas lediglich ein Spiel spielt, wenn sie über die Menschenrechtsangelegenheiten spricht. Sie können sich wirklich nicht vorstellen, was sich unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei in China abspielt.“

Li Heping wurde am 11. Juni aus dem Zhenjiang Shiliping Zwangsarbeitslager entlassen. Er sagte, „Ich möchte, dass die Menschen sorgfältig darüber nachdenken, wenn sie in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke kaufen, wenn es heißt 'Made in China'".

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