Bayerischer Rundfunk (Deutschland): Asylbewerber erst abgeschoben – dann anerkannt

Ein aus Bayern abgeschobener Chinese ist jetzt nachträglich als Asylbewerber anerkannt worden – nachdem er in seiner Heimat in ein Arbeitslager deportiert wurde. Es bestehe die "konkrete Gefahr einer menschenrechtswidrigen Behandlung", so das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Eine Sprecherin des Bundesamts sagte, der Mann könne damit wieder nach Deutschland einreisen. Der inzwischen 30 Jahre alte Jiang Renzheng war im März abgeschoben worden, weil ihm nach Ansicht der deutschen Behörden in China keine Gefahr drohte.

Unmittelbar nach seiner Abschiebung war er aber in China wegen seiner Zugehörigkeit zur Falun-Gong-Gemeinschaft in ein Arbeitslager gebracht worden. Gemeinsam mit Jiang wurden auch seine Frau und die zwei gemeinsamen Kinder aus Bayern abgeschoben.

Unter Hausarrest

Jiang kann nach Angaben von Unterstützern China weiterhin nicht verlassen. Zwar sei er mittlerweile aus dem Arbeitslager Benxi in der nordchinesischen Provinz Liaoning entlassen woden, sagte die Übersetzerin Jing Tang-Wiesberg. "Aber die chinesischen Behörden haben ihn unter Hausarrest gestellt und die Ausreise der Familie verhindert."

Für Jiangs Ehefrau gilt in Deutschland inzwischen ebenfalls ein nachträgliches Abschiebeverbot. Auch das Auswärtige Amt hatte sich für die vierköpfige Familie eingesetzt.

28.11.2005

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