Am 1. August 2005 brachen vier Polizisten der Beixing Polizeiabteilung in Qitaihe der Provinz Heilongjiang in das Haus des Falun Gong-Übenden Yan Shubin ein und nahmen ihn fest. Sie brachten Herrn Yan in das Suihua Arbeitslager. Zum Zeitpunkt seiner „gesetzeswidrigen Verhaftung“ war Herr Yan erst gerade aus der Strafanstalt entlassen und war körperlich noch sehr angeschlagen. Wir wissen zurzeit nichts über seinen Zustand.
Weil Herr Yan Falun Gong übt, ist er oft verhaftet und verfolgt worden. Er und seine Frau Qi Xiuchun führen ein kleines Geschäft, den Xiaoqi Schuhladen. Herr Yan litt früher unter einer Darmentzündung. Nachdem seine Frau anfing Falun Gong zu üben, wurde sie sehr gesund. Als Herr Yan dies sah, fing er auch an im August 2003 Falun Gong zu üben.
Am 14. Mai 2004 ging Herr Yan zur Beixing Strafanstalt, um seine Frau, die aus Protest gegen ihre willkürliche Strafzeitverlängerung in den Hungerstreik trat, abzuholen. Als Herr Yan sah, wie seine Frau durch die Verfolgung zugerichtet war und beschuldigte darauf die Polizei gegen das Gesetz verstoßen zu haben. Die Polizei antwortete, indem sie ihn auch festnahm. Herr Yan trat in den Hungerstreik, die Polizei ließ ihn nach drei Tagen frei. Danach ging die Polizei oft zu seinem Laden und belästigte ihn.
Am 6. Dezember 2004 platzten die Wachen vom Beixing Arbeitslager in den Laden von Herrn Yan und gaben an nach Lu Jun zu suchen, der vorher in ihrem Haus gewohnt hatte. Sie konnten Lu Jun nicht finden und beschlagnahmten dennoch Falun Gong-Bücher und Materialien und einen Computer, den Herr Yan erst vor vier Tagen gekauft hatte. Herr Yan und seine Frau mussten schließlich ihr Geschäft verlassen um weiterer Verfolgung zu entgehen. Ihren Laden mussten sie ihren Verwandten überlassen.
Am 18. Mai 2005 wurde Herr Yan wieder verhaftet, als er auf Reise außerhalb der Gemeinde war. Die Polizei fand heraus, dass er Materialien über die Wahrheit der Verfolgung von Falun Gong bei sich trug und brachte ihn am 6. Juni in die Guanju Strafanstalt. Dort schlugen die Wachen auf ihn ein, so dass Herr Yans Wangen anschwollen und eiterten. Später wechselten sie bei der Folter auf Elektroschocks um. In der Strafanstalt musste Herr Yan 25 Tage bleiben. Weil die Behörden keine Beweise fanden ihn ins Arbeitslager zu verurteilen, schickten sie ihn nach Beixing zurück.
Der Leiter der Substelle der Beixing Sicherheit Lu Ziting und der Leiter der Sicherheitsabteilung Liu Chunshan und andere schlugen in der Öffentlichkeit am Eingang der Substelle auf Herrn Yan ein, schleiften ihn in ein Polizeiauto und fuhren ihn zur Strafanstalt. Dort weigerte sich Herr Yan sechs Tage lang zu essen. Am siebten Tag bemerkten die Wachbeamten, dass Herr Yan extrem schwach und mager war und dass er nicht mehr richtig gehen konnte. Weil sie Angst hatten dafür verantwortlich gemacht zu werden, ließen sie ihn frei.
Täglich ließen Lu Ziting, Liu Chunshan und der stellvertretende Leiter Zhu Fengyng viele Polizeistreifen zu Herrn Yans Haus fahren, um ihn rund um die Uhr zu überwachen. Außerdem schickten sie zwei Polizeibeamten zu seinem Haus, die ihn abwechselnd bewachten. Weil Herr Yans Wohnung sich oberhalb von Geschäften befand, musste die Polizei jedes Mal durch die Geschäfte laufen, was die Händler ernsthaft störte und sie sich beschwerten. Daraufhin hielt die Polizei ihre Streifenwagen auf Distanz aber überwachten weiterhin Herrn Yan rund um die Uhr auf Entfernung. Einmal wurde Herr Yan zu einem Klassentreffen eingeladen. Sogar bei solchen Anlässen begleiteten die Beamten ihn in das Hotel-Restaurant, was die anderen Gäste sehr ärgerte.
Während Herr Yan sich von seinen Verletzungen erholte, verhaftete die Polizei ihn wieder. Am Morgen des vierten Tages seines Hungerstreiks, stand Herr Yan nicht mehr auf. Die Polizei fürchtete sich, dass er in ihren Händen sterben würde, so dass sie ihn wieder freiließen.
Doch bereits am nächsten Tag den 1. August 2005 brachen die Polizeibeamten Liu Chunhsan und Liu Liying, Wang Shijie und andere das Schloss von Herrn Yans Haus auf. Vier von den Einbrechern hoben Herrn Yan, der sehr labil war, hoch und warfen ihn in einen Polizeiwagen, der in das Suihua Arbeitslager fuhr.
