Die Enthüllung der „Reform“- Methoden des Zwangsarbeitslagers Masanjia

Ich fing 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong an. Meine Krankheiten, wie Nierenbeschwerden, Arthritis, Kopfschmerzen und Venenentzündungen, unter denen ich seit 20 Jahren gelitten hatte, verschwanden kurze Zeit danach. Ich wurde krankheitsfrei und fühlte mich so leicht und fröhlich, wie ich es noch nie erlebt hatte! Ich widmete mich ganz den Übungen und der Kultivierung und richtete einen Übungsplatz an meinem Wohnort ein.

Als das kommunistische Regime anfing, über die Medien verleumderische Äußerungen gegen den Lehrer und Falun Gong zu verbreiten, geschahen schlimme Dinge. Die Polizei verhaftete zielgerichtet örtliche Praktizierende. Ich versteckte mich bei Verwandten. Ich wusste, dass viele Praktizierende nach Peking gegangen waren, um für Gerechtigkeit für Falun Gong zu appellieren. Egal wie verrückt die Verfolgung war, die Praktizierenden hatten keine Angst, was mich innerlich sehr berührte. Auch ich ging zusammen mit einer Praktizierenden nach Peking; aber auf halbem Wege zwangen ihre Verwandten sie, nach Hause zurückzugehen. Somit beschloss ich, alleine weiter zu gehen und meinen gesunden Körper als Beweis für Falun Gongs Größe zu benutzen. Als mich die Polizei anhielt und fragte, ob ich Falun Gong praktiziere, sagte ich ja. Ich wurde sofort mit Handschellen versehen und in einer örtlichen Polizeistation oder einem Haftzentrum festgehalten. Aus Protest ging ich in einen Hungerstreik. Ohne irgendwelche rechtlichen Dokumente und ohne meine Familie zu benachrichtigen, verlegten sie mich schnell in das Zwangsarbeitslager Masanjia. Dort waren viele Praktizierende eingesperrt.

An jenem Ort fuhren wir fort, die Übungen zu machen und das Fa (Lehre von Falun Gong) aufzusagen. Die Lagerwächter verboten uns das. Zwei kriminelle Insassen beobachteten und schlugen uns, wenn wir trotzdem übten oder lernten. Dabei benutzten sie auch Elektrostäbe. Wenn diese keine Wirkung zeigten, nahmen sie Elektrostäbe mit höherer Voltzahl. Außerdem mussten wir barfuß auf dem Boden sitzen und zwei Verbrecher trampelten auf unseren Beinen herum. Wir bekamen Schocks auf die Fußsohle, ins Gesicht und am Hals. Die Luft war voll vom Geruch verbrannter Haut. Nach dem Schlagen sah mein Hals und mein halbes Gesicht wie Rhabarber aus und es tröpfelte tagelang eine gelbe Flüssigkeit heraus. Manchmal schockten sie uns und fragten dann, ob wir noch weiter praktizieren werden. Ein Wärter war beauftragt, uns vom Üben und Fa-Lernen abzuhalten. Sobald wir übten, trat er uns mit seinen schweren Stiefeln und schlug heftig zu. Von den Schlägen hatten wir blaue Flecken am Mund, auf der Nase und an anderen Gesichtsteilen. Selbst nach mehreren Monaten schmerzten uns noch von den Tritten der Kopf und die Rippen.

Viele andere Methoden wurden ebenfalls benutzt, wie z.B. „Gehirnwäsche“. Wir mussten den ganzen Tag lang fabrizierte Fernseh- oder Radioprogramme ansehen und anhören, nachdem uns nachts der Schlaf entzogen worden war. Wir mussten lange Zeit stehen, hocken oder in anderen Stellungen verbleiben. Beim Hocken wurden die Hände auf den Rücken gebunden oder man saß im Schnee. Wir mussten mit bloßen Händen Schnee fegen. Danach waren unsere Hände gefroren und voller Blasen. Sobald wir wieder drinnen waren, mussten wir Kleidung für den Export anfertigen. Gelber Eiter tropfte uns von den Händen. Man gab uns kein Werkzeug, wir mussten mit bloßen Händen Metalldrähte zerbrechen, die uns tief in die Finger schnitten und Entzündungen verursachten.

Wir mussten ein gewaltiges Arbeitspensum leisten. Wir standen um 5 Uhr auf und durften erst nach Mitternacht zu Bett. Einige Praktizierende wurden gelegentlich hinaus gerufen und kamen mit blauen Flecken auf der Nase und im ganzen Gesicht zurück, oder sie kamen mit durchnässten Kleidern wieder, weil man sie mit kaltem Wasser übergossen hatte. Es war Winter. Einige Praktizierende wurden mit Einzelhaft bestraft. Sie mussten in winzigen Zellen bleiben und durften uns danach nichts über ihre Erlebnisse berichten. Einige wurden ins Dabei-Gefängnis verlegt, andere wurden ständig gezwungen, die “vier Erklärungen“ zu schreiben (ähnlich den drei Erklärungen)* und wurden hinterher geprüft. Die Praktizierenden mussten ein ganz bestimmtes Buch kaufen und lesen. Danach mussten sie Fragen über den Inhalt beantworten. Die Wärter verteilten Bücher an uns, um ihre Ideologie an uns weiterzugeben, und wir mussten sie auch noch bezahlen! Einige Praktizierende wurden so sehr gefoltert und misshandelt, dass sie geistige Probleme bekamen. Sie kamen später in Krankenhäuser für Geisteskranke. Einige wurden so krank, dass sie nur noch mit fremder Hilfe leben können. Einige Praktizierende wurden so stark gefoltert, dass sie in Lebensgefahr oder in sehr kritischen Situationen gerieten.

Die Foltermethoden, Quälereien und starken Missbräuche, die im Masanjia-Arbeitslager verwendet werden, sind unzählig. Die Polizei belohnte Verbrecher, die uns intensiv beobachteten, mit Verkürzung ihrer Strafzeit.

Im Angesicht derartiger unmenschlicher Umstände beschlossen wir, in Hungerstreik zu treten. Die Zwangsernährung wurde dann als neue Foltermethode angewendet. Es gab zwei Arten der Zwangsernährung: Die eine war die Zwangsernährung durch die Nase. Steife unsterilisierte Schläuche wurden durch die Nase in den Magen gezwängt, wobei oft die inneren Gewebe zerbrachen oder beschädigt wurden, was innere Blutungen verursachte. Die Schläuche wurden oft tagelang in dem Praktizierenden belassen, was ernsthafte Infektionen verursachte. Wenn sie einmal herausgezogen wurden, so wurden sie mehrfach wieder hinein geschoben. Ein Praktizierender wurde mit nach entgegengesetzten Seiten gespreizten Armen auf ein Bett gefesselt. Er musste in dieser Lage lange Zeit aushalten und erlitt unglaubliche Schmerzen. Eine andere Methode war es, den Mund des Praktizierenden mit einem metallenen Gerät gewaltsam zu öffnen. Ihm wurde die Zunge herausgezogen und man schüttete ihm Maissuppe in den Mund. Dabei wurde er von sechs oder sieben Wärtern oder anderen kriminellen Insassen niedergehalten. Auch diese Methode war außerordentlich schmerzvoll. Bei derlei Gelegenheiten fühlt man sich mehr tot als lebendig. Ich erlebte beide Methoden und wurde für lange Zeit bewusstlos.

Manchmal wurden wir gezwungen, unseren Lehrer und Falun Gong zu verfluchen. Falls wir nicht gehorchten, wurden wir geschlagen und getreten in Verbindung mit anderen Foltermethoden. Wir konnten das Geräusch der Elektrostäbe hören, die den Wärtern zur Gewohnheit geworden waren, dazu die Schreie der Praktizierenden. Die Wärter wurden befördert, wenn sie neue Folterungen ausführten. Einige Praktizierende, auch ich, wurden unter dieser Gewalt „reformiert“. Wir taten, was wir nicht hätten tun dürfen, weil wir das Fa nicht genügend gelernt hatten, wegen nicht ausreichenden aufrichtigen Gedanken, eines verwirrten Geistes und der Irreführung durch die Wärter.

Um zu prüfen, ob ein Praktizierender wirklich „reformiert“ war, mussten wir Medikamente nehmen oder Mücken und Fliegen töten, weil sie wussten, dass ein Praktizierender kein Leben tötet. Sie versuchten alles Mögliche, um uns entgegen den Lehren des Lehrers und Falun Gong handeln zu lassen, damit wir unseren Glauben aufgeben.

Weil ich „reformiert“ worden war, wurde ich aus Masanjia entlassen. Aber Masanjia ließ mich nicht in Ruhe! Die Beamten forderten von mir, dass ich einen monatlichen Bericht schreibe, über das, was ich dachte, und es ihnen schicken müsste. Das kontrollierte meinen Geist und Körper vollkommen. Das politische und juristische Komitee, die Polizei, das Komitee der Beamten der Wohngegend und Beamte meines Betriebes kamen ständig zu mir nach Hause und belästigten meine Familie. Unser Telefon wurde abgehört. Immer wenn sich ein sogenanntes „sensitives Datum“ näherte, hielten entweder die Polizei oder nicht-praktizierende Verwandte vor meiner Wohnung Wache, um „nach mir zu sehen“. Unter wachsenden Druck verschlechterte sich meine Gesundheit. Ich hatte Schmerzen, die sich von den Fingern ausgehend, durch die Arme zogen, wodurch es sehr schmerzte, wenn ich mich bewegte. Ich wurde auch noch von anderen Krankheiten befallen, die mir starke Schmerzen bereiteten und mich am Schlafen hinderten. Die massiven Medikamente, die ich zu mir nahm, trösteten mich nicht. Ich wollte nicht mehr leben.

Als ich so verzweifelt war, sorgte der barmherzige Lehrer für mich! Ich hatte die Gelegenheit, Praktizierende zu treffen und mit ihrer Hilfe las ich den neuen Artikel vom Lehrer. Weil ich keine aufrichtigen Gedanken hatte und riesige Fehler gemacht hatte, tat und sagte ich Dinge, die den Lehrer und das Fa (kosmische Gesetz) enttäuschen mussten. Was sollte ich machen? Ich weinte jeden Tag voller Reue. Der große barmherzige Lehrer gab mir die Gelegenheit, durch die ich zu Falun Gong zurückkehrte.

Ich empfinde ewige Dankbarkeit dafür, dass der Lehrer mir die Gelegenheit zu einem neuen Anfang gab. Ich habe eine feierliche Erklärung geschrieben, dass ich erneut Falun Gong praktiziere. Bald danach wurde ich wieder vollkommen gesund.

*"drei Erklärungen":
[Anm.: Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen“ hat sich das „Büro 610“ ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.]

Chinesisches Original

Dieser Artikel auf Englisch

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