Wang Bo erzählt, wie die KPC sie betrogen, einer Gehirnwäsche unterzogen und benutzt hat – Teil 2

Teil 1: http://www.clearharmony.de/articles/200603/29956.html

2. Folter – das erste systematische Arrangement

Anfang 2001 machten eine Gruppe Falun Gong-Praktizierender die Übungen im Shijiazhuang Zwangsarbeitslager. Die Wärter dachten, dass ich diese Aktivität organisiert hätte. Sie behandelten mich anders als andere Praktizierende. Die anderen unterlagen körperlichem und verbalem Missbrauch und wurden willkürlich in Handschellen gelegt. Mir gegenüber täuschten sie Freundlichkeit vor. Zhang, der Leiter des Justizbüros der Provinz Hebei, besuchte mich im Arbeitslager. Sie ließen mich ihre „Güte“ spüren und arrangierten systematische Vorkehrungen von oben bis unten in dem Bestreben, mich zu verleiten und mich schließlich zu benutzen. Diese Art der Verfolgung ist sehr schamlos, denn während sie dich einlullen, damit du ihnen vertraust, verfolgen sie dich. Du kennst ihren wirklichen Plan nicht und letztendlich schieben sie dich in eine Position, in der du lieber tot als am Leben wärst.

Die Lagerwärter versuchten, mich die ganze Zeit zu „verbiegen”, aber sie schafften es nicht, mich zu überzeugen. Später erst erfuhr ich vom „Selbstverbrennungs-Fall“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens. In der folgenden Zeit besuchten Journalisten der Xinhua Nachrichtenagentur zweimal das Shijiazhuang Zwangsarbeitslager, um Praktizierende, darunter auch mich, zu interviewen. Sie lenkten ihre Aufmerksamkeit auf mich und versuchten, mir Wörter in den Mund zu legen, um mit ihren Artikeln die Öffentlichkeit zu betrügen.

Am 3. April 2001 setzten sie mich in ein Auto und fuhren mich ins Xinan Zwangsarbeitslager. Sie erzählten mir, dass ich mir eine Ausstellung ansehen würde. Ganz nebenbei steckten sie mich in einen „psychiatrischen Beratungsraum“ des Lagers. Ich hatte noch immer keine Idee, was sie von mir wollten, und hörte zum ersten Mal das Wort „umformen“, als sie mich zwangen, eine Gefangenenuniform anzuziehen. Sie redeten rund um die Uhr auf mich ein und ließen mich nicht schlafen. Ich war extrem schlaftrunken und konnte kaum meine Augen offen halten. Sie ließen mich nicht schlafen, zwangen mich aufzustehen und bewegungslos in der Ecke zu hocken.

Nur bei halbem Bewusstsein und völlig fertig vom Schlafentzug zwangen sie mich, die Gefängnisuniform zu tragen. Als ich wieder zu Sinnen kam, versuchte ich sie auszuziehen. Die Wärter warfen mich in einen Sessel und fesselten meine Hände mit Handschellen an die Sesselsprosse zwischen den vorderen Sesselbeinen, nur wenige Zentimeter vom Boden entfernt. Meine Hände berührten fast den Boden und mein Oberkörper lag gebeugt auf meinen Oberschenkeln. Nach einer Weile wurden meine Hände schwarz und schwollen stark an. Als sie mich von den Handschellen befreien wollten, schafften sie es nicht, denn die Handschellen hatten sich tief in meine geschwollenen Handgelenke geschnitten. Am Nachmittag des sechsten Tages war in meinem Kopf alles verschwommen. Ich war so schläfrig, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, fühlte mich elend und wollte nur noch schlafen.

3. Manipulation der guten Seite im Menschen – das zweite systematische Arrangement

Ich war ganz konfus vom Schlafentzug und von ihren Lügen. Zu dieser Zeit dachte ich, dass ein Kultivierender bedingungslos nach innen schauen sollte, niemals auf die anderen. Die Wärter im Arbeitslager nutzten das aus, und ich geriet auf Abwege.

Als sie mich am 8. April ins Shijiazhuang Lager zurückbrachten, sah ich, dass sich das ganze Arbeitslager verändert hatte und die höchst angestrengte Atmosphäre war verschwunden. Tatsächlich war das Teil ihres irreführenden, auf mich gerichteten, Plans, ausgeheckt von hohen Beamten und ins Lager eingeführt. Der Leiter des Arbeitslagers, Zhao Yinong, sagte zu mir im Auto: „Das Arbeitslager ist jetzt völlig anders.“ Ich war so naiv und glaubte ihm. Als ich durch das Lagertor ging, wurde ich mit Pomp und Fanfaren willkommen geheißen, es war, als ob sie einen Regierungsinspektor empfangen würden. Ich war konfus genug, um ihnen zu glauben.

Alle im Lager Eingesperrten waren umgesiedelt worden. Ich wurde in die Gruppe 304 geschickt, wo ich fast niemanden der mir bekannten Falun Gong-Praktizierenden sah. Sie wollten nicht, dass ich mit Praktizierenden in Kontakt kam, mit denen ich bekannt war. Sie zeigten mir, dass nun alle Praktizierenden die Gefängnisuniform trugen, die wir vorher abgelehnt hatten (trotz des Zwanges der Arbeitslagerbeamten bei zahlreichen Gelegenheiten).

Ich dachte, dass irgendetwas eigenartig war. Ein Praktizierender fragte mich einmal unter vier Augen: „Weißt du, dass die Wärter am nächsten Tag, als sie dich nach Peking schickten, alle Falun Gong-Praktizierenden in Gruppen in die Kantine brachten? Sie stapelten Gefängnisuniformen auf den Tisch und fragten jeden Praktizierenden, ob er sie tragen würde. Diejenigen, die nein sagten, wurden unverzüglich zur Seite genommen und wie wild mit Elektrostäben und Gummiknüppeln geschlagen, bis die Praktizierenden an ihre körperlichen Grenzen gelangten und einwilligten.“

Mehr als einen Monat später, als wir duschten, sah ich, dass die Hinterteile und Schenkel von vielen Praktizierenden ganz schwarz waren. Viele von ihnen konnten in der Nacht nicht auf ihrem Rücken liegen und mussten deswegen auf ihrem Bauch schlafen. Ich fühlte mich schrecklich und konnte nicht glauben, dass sie nicht einmal siebzigjährige Leute verschonten.

Ich fühlte mich schrecklich und dachte, ich hätte Falun Gong betrogen. Während die Praktizierenden solch fürchterlichen Misshandlungen erleiden mussten, war ich nicht bei ihnen gewesen. Ich sagte: „Ich fühle mich schrecklich, wenn ich das sehe. Ihr musstet alle sehr viel leiden. Ich weiß nicht, ob ich die richtige Wahl getroffen habe. Hoffentlich könnt ihr mit mir sprechen und mir helfen, wenn ihr wollt.“ Die Wächter hörten und stoppten mich.

Was ich nicht gewusst habe und niemals gedacht hätte, war, dass die Leute, mit denen ich jetzt zusammengelegt war, alle „umerzogen“ waren. Die Wärter arrangierten absichtlich, dass sie mit mir leben mussten. Ich hatte immer die Einstellung gehabt, jedem zu vertrauen. Nun wurde ich so lange einer Gehirnwäsche unterzogen, bis ich nicht mehr wahr von falsch unterscheiden konnte. Manche Wärter waren oberflächlich nett zu uns, deshalb ließ ich komplett meinen Schutzwall sinken und teilte jeden Zweifel und jede Verwirrung mit ihnen. Anschließend wurde ich tagtäglich einer Gehirnwäsche unterzogen und musste jeden Tag dieses so genannte „Gespräch“ führen. Ich hätte nie gedacht, dass alles peinlich genau und vorsätzlich einem Bestreben diente, nämlich auf meine Person abzuzielen. Später, als ich die Antworten auf ein Stück Papier schreiben sollte, wollte ich ihre Fragen nicht mehr beantworten. Als sie mich fragten, „Wer ist Meister Li Hongzhi?“, sagte ich: „Ich möchte diese Frage nicht so direkt beantworten.“ Sie wussten damit, dass ich nicht vollständig umerzogen war, also sparten sie keine Mühen, um mich weiter der Gehirnwäsche zu unterziehen.

Ich fühlte großen Druck und mein Kopf geriet mehr und mehr durcheinander. Erst jetzt realisiere ich, dass körperliche Qual und Missbrauch nicht genug sind, jemanden dazu zu bewegen, seinen Glauben aufzugeben. Doch das Leiden durch die Non-Stop-Gehirnwäsche der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) und der Schlafentzug können dich zermürben und deinen Willen zerstören.

Viele Praktizierende, die sich auch unter grausamster Behandlung in anderen Lagern weigerten, ihre Kultivierung aufzugeben, wurden in diesem Arbeitslager hinters Licht geführt. Während der langen, langwierigen Internierung in diesem Lager wurden wir zunehmend verwirrter. Hauptsächlich ließen sie uns keine Zeit, um nachzudenken, und füllten unseren ganzen Tagesablauf. Sie fürchteten, dass wir nachdenken und untereinander unsere Verständnisse über Falun Gong austauschen könnten. Sie wollten einfach unser Bewusstsein in diesem Zustand lassen, um das Resultat der Gehirnwäsche zu festigen.

Später fragten mich die Wärter, ob ich wieder zurück zur Schule gehen wollte. Ich wusste, dass sie versuchten, eine Beförderung zu bekommen, indem sie mich als Pfand benutzten. Ich sagte: „Ich möchte nicht zurück in die Schule gehen.“ Sie gaben nicht auf und versuchten weiterhin, mich zu beeinflussen. In mir fühlte ich einen Konflikt: „Ich muss mich kultivieren! Ich kann diese Leute nicht glauben lassen, dass ich nichts tun möchte und nicht zur Schule gehe.“ Am Ende sagte ich: „Wenn ich zur Schule zurückgehen kann, dann ergreife ich die Chance.“

Ich wusste, dass sie mich als Vorbild und Frucht ihrer Umerziehungsarbeit präsentieren würden. Ich wollte mich nicht von ihnen benützen lassen, aber im Arbeitslager hatte ich keine Freiheiten und wollte raus. Die „Schule“ in die sie mich schickten, war jedoch nichts anderes als eine „Umerziehungsklasse“.

4. CCTV lügt in seinem Im Blickpunkt-Programm

Im November 2000 erzählten sie mir, dass ich früher freigelassen werden würde, aber tatsächlich schickten sie mich in das Rechtserziehungs-Trainings-Zentrum der Provinz Hebei, was natürlich eine Umerziehungsklasse ist. Sie wollten, dass ich als „Beobachter“ arbeiten und ihnen dabei helfen sollte, andere Falun Gong-Praktizierende umzuerziehen. Ich dachte, dass ich auf dem rechten Weg war, also ging ich in das Zentrum.

Nach außen hin hatte ich in dieser Umerziehungsklasse alle Freiheiten, aber in Wirklichkeit wurde ich in noch größere Lügen und Betrügereien verwickelt. Alles, was dort passierte, war sorgfältig arrangiert. Sie planten, abzielend auf bestimmte Praktizierende, wie sie sie bezüglich ihrer persönlichen Umstände betrügen konnten. Sie haben verschiedene Wege, um auf deine Schwächen abzuzielen und um dich zu verfolgen. Mit mir sprachen sie über meinen Vater. Sie sagten: „Wir wissen, dass dein Vater da draußen große Dinge macht. Wenn er verhaftet wird, kommt er ganz bestimmt ins Gefängnis.“ Dann erzählten sie mir: „Der und der wurden gerade in ein Arbeitslager gesteckt.“ Sie gaben mir oft zu verstehen, dass mein Vater in großer Gefahr war, und ließen mich um meinen Vater bangen. Außerdem gaben sie vor, den Aufenthaltsort meines Vaters und seine Aktivitäten zu kennen und sagten: „[Wir wissen alles], nur wollen wir ihn nicht jetzt einsperren. Wir hoffen nur, dass du etwas tun kannst.“ Ich war verwirrt und wollte nicht, dass mein Vater noch länger leiden musste. Sie logen mich an und sagten: „Je eher dein Vater zu Sinnen kommt, desto besser wird es ihm gehen.“ Ich glaubte ihnen, kooperierte und ließ auf diesem Weg meinen Vater einsperren.

Ich bedauerte meine Entscheidung sehr, nachdem mein Vater eingesperrt war. Aus welchem Blickwinkel auch betrachtet, ich hätte ich meinen Vater nicht zum Gehirnwäschezentrum locken sollen. Zu der Zeit dachte ich: „Jetzt verstehen mich die Leute nicht, aber mein Vater wird mich später sicherlich verstehen.“ Aber ich täuschte mich sehr!

Ende März 2002 erzählte mir der Leiter der Gehirnwäscheklasse plötzlich, dass am nächsten Tag vier wichtige Medien kommen würden, um mich zu interviewen. Ich war überrascht und erzählte es meinem Vater. Er dachte, dass das sehr eigenartig sei. Am nächsten Tag kamen Mitarbeiter der Fernsehsendung Brennpunkt Interview, von der People´s Daily und der Xinhua Nachrichtenagentur, um mich zu interviewen. Ich war wirklich verängstigt.

Li Yinqiang, der Jounalist von Brennpunkt Interview führte das Gespräch. Zu Beginn tratschten sie mit mir und sagten: „Die Regierung hat eine falsche Entscheidung getroffen, indem sie Falun Gong unterdrücken; sie drängten dadurch so viele Leute in die Opposition. Wie wird das ausgehen? Diese Entscheidung ist unlogisch.“ Dann änderte er seinen Ton und sagte: “Ich hoffe, diese Falun Gong-Praktizierenden werden wieder zu Sinnen kommen.” Vielleicht waren das seine wahren Gedanken, vielleicht hatte er anderweitige Motive, aber er hatte mich wirklich erfolgreich verwirrt. Ich dachte wirklich, dass ich der Öffentlichkeit die Wahrheit erzählen könnte, und glaubte den Journalisten. Mein Gedanke war, dass für einen Journalisten und die Presse Fakten das allerwichtigste seien, und auch mein Vater und meine Mutter dachten so. Durch uns, hofften wir, könnten wir die Öffentlichkeit verstehen lassen, dass die Menschen, die Falun Gong praktizierten, nicht unvernünftig sind und niemals Selbstmord durch Selbstverbrennung oder auf eine andere Art begehen würden. Deshalb gaben wir unser Einverständnis zu diesem Interview.

Das Interview dauerte etwa drei Stunden. Aber das ausgestrahlte Brennpunkt Interview war nur sehr kurz. Obwohl ein paar Wörter von mir stammten, rissen sie sie aus dem Zusammenhang. Das war nicht wirklich das, was ich sagen wollte. Gleich nachdem das Programm ausgestrahlt wurde, rief mich Li Yinqiang in der Gehirnwäscheklasse an. Er sagte: „Ich befürchtete, dass Sie mit dem nicht zufrieden sein würden. Sie wissen auch, dass ein paar Zusammenhänge zensiert wurden. Das ist aufgrund der politischen Interessen. Ich hoffe, Sie sind nicht allzu böse.“

Ich möchte besonders herausheben, dass ein Artikel, der in der People´s Daily veröffentlicht wurde, besonders giftige Worte beinhaltete, die absolut nicht meine Worte waren. Ich würde niemals solch bösartige Wörter sagen. Mein Vater und ich waren entrüstet, nachdem wir den Artikel gelesen hatten, denn wir konnten uns niemals vorstellen, dass die größte Zeitung Chinas solch freche Lügen verbreiteten. Sie wollten mir den Weg zur Rückkehr zur Kultivierung abschneiden. Niemals sagte ich diese Worte, aber ich hatte das Interview akzeptiert. Dafür muss ich die Verantwortung tragen.

Wegen dieser fabrizierten Berichte traute ich mich nicht, anderen Praktizierenden unter die Augen zu treten. Ich denke, diese Journalisten sind so niederträchtig, dass sie alles tun würden um ihr Ziel zu erreichen, völlig ungeachtet von Moral. Mein Vater und ich wussten daraufhin beide, dass dies eine Falle gewesen war; sie hatten uns benutzt.

[Wird fortgesetzt]

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