Wie ich im Jiamusi Arbeitslager unter der Verfolgung litt

Mein Name ist Gou Cuilan. Ich bin 39 Jahre alt. Ich arbeite für das Lingbei Bergbau-Unternehmen in der Stadt Hegang, in der Provinz Heilongjiang. Ich wurde schwerwiegend dafür verfolgt, dass ich an „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ glaube. Ich wurde dafür verfolgt, dass ich Falun Gong praktiziere.

Am 2. Juni 2002 kam die Polizei zu mir in die Arbeit und brachte mich mit einem Trick dazu, mit auf die Polizeistation zu kommen. Sie sagten, dass ich für ein Gespräch mitkommen müsse und danach an meinen Arbeitsplatz zurückgebracht werden würde. Sobald ich jedoch auf der Polizeistation angekommen war, wurde ich mit der Begründung in Handschellen gelegt, dass sie Falun Gong-Übungsmusik und Bücher bei mir zu Hause gefunden hätten. Am nächsten Tag wurde ich im „Zweiten Arbeitslager der Stadt Hegang“ eingesperrt.

Am 27. März 2003 wurde ich zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Xigemu Arbeitslager in Jiamusi in der Provinz Heilongjiang geschickt. Ich wurde vier Stunden lang in der Stellung „Große Rückenhandschelle“ gefoltert, da ich mich weigerte die sogenannten „fünf Aussagen“ zu unterschreiben. Bei dieser Foltermethode werden die Arme verdreht und hinter dem Rücken mit Handschellen zusammengekettet. Sie ließen jemand anderes für mich die „fünf Aussagen“ aufschreiben und dann ergriffen fünf oder sechs Leute meine Hand und zwangen mich zur „Unterschrift“.

Ungefähr um 13:00 Uhr am 20. Februar 2004 während ich gerade in der Werkstatt arbeitete, rief plötzlich der Leiter der Wache der siebten Division, Mu Zhenjuan, herum und fragte mich, ob ich eine Kriminelle sei. Ich antwortete: „Nein“. Dann riefen sie Li Guiqins Name und die Namen von 16 anderen Falun Gong-Praktizierenden. Wir wurden in das Klassenzimmer gezerrt und auf den Boden gedrückt. Sie holten Handschellen hervor und fünf oder sechs Wachmänner bedrohten uns furchteinflössend mit Elektroschock-Stäben in ihren Händen. Mu Zhenjun zeigte auf Li Guiqin und sagte: „Sie ist die Anführerin. Wenn sie nicht hier wäre, gäbe es keine Probleme in unserer Division!“. Die Wachen begannen Li zu schlagen. Viele von uns riefen ihnen zu „Schlagt sie nicht!“. Daraufhin schlugen die Wachen uns ebenfalls.

Ich wurde zu Boden geschlagen und konnte nicht aufstehen. Dann wurde ich in den Lagerraum gezerrt und wieder in der „Großen Rückenhandschelle“ gefesselt. Auf mich zeigend sagte Mu Zhenjun zu den Wachen: „Sie weigert sich Befehlen zu folgen.“ Die Wachen schockten mich mit den Elektroschock-Stäben an beiden Seiten meiner Brust, meinen Wangen, meinen Ohren und meinem restlichen Körper bis die Batterien der Elektroschock-Stäbe leer waren. Dann schlugen und traten sie mich bis ich einen Schlaganfall erlitt. Anstatt mich in ein Krankenhaus zu bringen, brachten sie mich zurück in das Klassenzimmer und versuchten mich dazu zu zwingen, laut die verleumderischen Slogans vorzulesen. Sie schockten mich erneut, als ich mich weigerte.

Diese Folter hinterließ einen großen Bluterguss an meinem Bein, der zwei Monate lang blieb und meine Arme schmerzen heute noch. Was Li Guiqin betrifft, zwei ihrer Zähne wurden ihr herausgeschlagen als sie verprügelt wurde, ihr Gesicht war von Blut bedeckt und es war schwer für sie, ihr Essen zu schlucken. Ihr Gesicht war so schlimm verletzt, dass es zwei Wochen lang nicht zu heilen begann. Ihre Gesundheit war ebenfalls in einem sehr schlechten Zustand und sie konnte nicht alleine laufen. Die Falun Gong-Praktizierende Xu Xianghua verlor das Bewusstsein durch einen Herzanfall, der durch die Folter ausgelöst worden war. Trotzdem wurde sie in die „Großen Rückenhandschelle“ gefesselt. Ihr Mund schwoll an und erholte sich zwei Wochen lang nicht. Zhang Qingjiao konnte ihre Arme nicht benutzen, weil sie zu lange in Handschellen gefesselt worden waren. Chen Qiuling wurde in Handschellen gelegt und durfte fünf ganze Tage lang nicht schlafen.

Wir mussten von 06:00 Uhr morgens bis 21:00 Uhr abends jeden Tag auf kleinen Hockern sitzen, was uns sowohl physische als auch psychische Schmerzen bereitete. Die Wachen zwangen uns dazu, täglich die Vorschriften dies Arbeitslagers zu rezitieren. Ich war sechs Tage lang unter strikter Überwachung und meine Frist wurde unrechtmäßig um acht Tage verlängert.

Im Dezember 2004 wurden die Falun Gong-Praktizierenden in der Division sieben, die sich weigerten zu arbeiten, in die Division neun verlegt. Der Leiter der Wache, Hong wie, führte die Verlängerung meiner Frist fort, bis diese 74 Tage erreicht hatte.

Am Morgen des 2. März 2005 kam eine Gruppe vom Wachpersonal ins Klassenzimmer der Division acht des Jiamusi Arbeitslager. Yu Wenbing hielt eine Rede. Dann tauschten sie unsere Hocker gegen kleinere aus und begannen das, was sie „Strikte Überwachung“ nannten. Die Falun Gong-Praktizierende Li Sumei wurde von mehreren Wachen hinausgezerrt. Die Wachen versuchten sie dazu zu zwingen, ihren Fingerabdruck abzugeben. Als sie sich weigerte, schlugen die Wachen sie, bis sie schwer verletzt war. Dann zerrten sie mich hinaus und versuchten mich ebenfalls dazu zu zwingen, meinen Fingerabdruck abzugeben. Ich widersetzte mich und rief laut: „Falun Dafa ist gut!“ Die Wachen schlugen mich und schockten mich in meinen Nacken für mehr als zehn Minuten. Mehrere andere Falun Gong-Praktizierende, einschließlich Yu Chunmei und Zhang Chunzhi sollten auch dazu gezwungen werden, ihre Fingerabdrücke abzugeben. Stattdessen wurden sie in der „Großen-Rückenhandschelle“ gefesselt und geschockt, als sie sich weigerten.

Der Leiter der Wache Mu Zhenjuan schlug auch mehrere Falun Gong-Praktizierende in der Division sieben. Sie verprügelten uns vier oder fünf mal. Yu Chunmeis Mund schwoll an, nachdem sie geschockt worden war, und ich konnte meinen Kopf nicht heben, weil mein Nacken schwer verwundet war.

Am folgenden Tag schlug mich Liu Yadong erneut dafür, dass ich meinen Kopf nicht heben konnte. Li Sumei wurde so stark geschlagen, dass sie nicht gerade stehen oder alleine gehen konnte. Alle Falun Gong-Praktizierenden der Division acht wurden unter „Strikte Überwachung“ gestellt. Wir wurden täglich von den Wachen und Mitgefangenen geschlagen oder beschimpft.

Wachmann Liu Yadong schlug die Falun Gong-Praktizierenden wann immer er mochte, und er ermutigte die Mitgefangenen dazu, die Falun Gong-Praktizierenden, die unter „Strikte Überwachung“ gestellt waren, zu schlagen und zu beschimpfen. Alle Falun Gong-Praktizierenden wurden körperlich gefoltert. Im Winter wurden wir der eiskalten Luft ausgesetzt; im Sommer wurden wir gezwungen, als Folter in der sengenden heißen Sonne zu stehen oder zu sitzen. Wenn es regnete, wurden wir in den Regen hinausgeworfen. Außerdem war es uns verboten, die Toiletten zu benutzen.

Am 11. Juni 2005 wurde ich von Liu Yadong in das Klassenzimmer gebracht, da ich mich geweigert hatte, Fragen bei einer sogenannten Untersuchung zu beantworten. Liu Yadong, Gao Jie und Zhou Jiahui schlugen mich sehr schlimm. Ich erwiderte: „Mein Urteil ist längst vorbei, warum lasst ihr mich nicht gehen? Ich will nach Hause gehen!“ Daraufhin hielt Liu Yadong meine Hand fest und lies Mitgefangen meinen Kopf festhalten, als er mich zwang auf die Untersuchungs-Papiere zu schreiben. Jedoch weigerte ich mich immer noch. Daraufhin schlug Zhou Jiahui meinen Rücken mit einem langen Stock und zwang mich zu schreiben. Ich weinte und rief: „Nein, ich werde das nicht schreiben! Ich will nach Hause gehen!“. Meine Hände schwollen für sieben oder acht Tage an.

Einmal befahlt mir der Leiter der Wache, Jiang Jianan, den Gang zu putzen. Ich war zu jener Zeit sehr schwach und gehorchte nicht. Als Ergebnis zerrten sich mich aus meinem Bett auf den Gang und schlugen mich brutal zusammen. Diese Dinge geschahen sehr häufig.

Alle Falun Gong-Praktizierenden erleiden unmenschliche Foltern sowohl körperlich als auch geistig während ihrer unrechtmäßigen Inhaftierung.

Chinesisches Original
Englische Version

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv